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Amigurumi ist kinderleicht

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André, Malia, Kursleiterin Linh Nguyen, Anna, Lucy, Aakriti und Edelavit (von links) haben viel Spaß beim Amigurumi-Workshop im Jugendbildungswerk. © Red

Hochtaunuskreis. Was bitte ist Amigurumi? Acht Mädchen und Jungs im Alter von 8 bis 19 Jahren wissen das jetzt - können es auch schon, wollen sogar weitermachen mit der japanischen Strick- und Häkelkunst. Anja Frieda Parré vom Jugendbildungswerk des Hochtaunuskreises hatte für einen Workshop im Usinger Bahnhof Linh Nguyen engagiert. Die gebürtige Vietnamesin zeigte den Kindern und Jugendlichen die Grundlagen der fernöstlichen Art des Häkelns und wie man damit tolle Sachen herstellen kann.

Ein prall gefüllter Becher mit Häkelnadeln in verschiedenen Stärken sollte ausreichen. »Genug Wolle in allen Farben habe ich im Lauf der Zeit auch schon gesammelt und jetzt extra noch ein paar dicke Knäuel dazugekauft - man weiß ja nie, wie viele mitmachen und wie flink sie arbeiten«, meinte Parré. Manche Teilnehmer hatten sich erst auf den letzten Drücker angemeldet und es nicht bereut. Parré weiß, dass gerade bei der Jugend das Häkelfieber grassiert und viele Lust haben, individuelle Accessoires für sich oder auch als Geschenk für andere zu gestalten.

Wie man feste Maschen und Stäbchen geradeaus häkelt, war schnell gelernt. »Das ist kinderleicht«, meinte die achtjährige Malia. Die ersten Freundschafts-Armbändchen, Schals und Täschchen entstanden. Die Kunst bestand darin, durch Maschenzunahme den magischen Ring und darüber die Wölbung des Geflechtes hinzubekommen. Nur so lässt sich auch ein Amigurumi, wie in Japan die gehäkelten Tierpüppchen heißen, herstellen. Mit einer von Nguyen mitgebrachten Anleitung häkelten die Teilnehmer mit gelber und schwarzer Wolle eine Biene. Die festen Maschen bildeten den Körper, die filigraneren Stäbchen die Flügel.

Erstaunliche Talente

»Schwer ist das nicht, aber man muss dauernd zählen«, stellten die zwölfjährige Lucy und ihre Freundin Anna fest. Wenn sie zu viel plapperten, kam es schon mal vor, dass sie alles wieder aufribbeln mussten. Doch alle schafften es, zum Schluss eine mit Watte gefüllte Biene mit nach Hause zu nehmen. »Grundsätzlich kann man mit dieser Technik alle möglichen Figuren designen, Sorgenfresser, Monster oder Filmprotagonisten«, erklärte die Kursleiterin. Sie selbst malt sich dazu erst eine Vorlage, macht dann eine Häkelprobe und rechnet die Maschen aus, bevor sie loslegt.

Das war den Teilnehmenden zu anstrengend. Aber sie entwickelten stattdessen erstaunliche andere Talente. Edelavit (11 Jahre) und Aakriti (12 Jahre) probierten das Fingerhäkeln mit dicker Wolle aus. »Der Vorteil ist, dass man dann schnell fertig ist«, erläuterten sie. André (14 Jahre) war der einzige Junge im Workshop. Er häkelte einfach mal so ohne Anleitung einen dreifarbigen Schlüsselanhänger. Und einmal Blut geleckt, durfte er sogar sechs Wollknäuel mitnehmen, um zu Hause seine Fertigkeiten auszubauen und weitere knifflige bunte kleine Kunstwerke zu gestalten.

Spätestens in den Sommerferien wollen alle am nächsten Amigurumi-Workshop teilnehmen. »Weil es zusammen einfach mehr Spaß macht und man auch miteinander neue Ideen entwickeln kann«, hieß es unisono. Das weiß auch Parré. Sie hat nicht nur Nguyen als bereits gebucht, sondern auch schon andere Kurse für das Ferienprogramm geplant.

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