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Kitas in Bad Homburg öffnen wieder - Betreuung an zwei Tagen pro Woche

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In Bad Homburg öffnen die Kitas wieder. Allerdings mit Einschränkungen: Zunächst ist eine Betreuung nur an zwei Tagen pro Woche möglich.

Bad Homburg - Oberursel hat vorgelegt, auch in Usingen wussten die Eltern bereits gestern, wie die Betreuung ihrer Kinder vom kommenden Dienstag an geregelt ist. Am Mittag dann hat die Stadt Bad Homburg in Person von Stadträtin Lucia Lewalter-Schoor (SPD) verkündet, wie es in den 17 städtischen Einrichtungen mit dem "eingeschränkten Regelbetrieb" weitergeht - und zwar nach dem Oberurseler Modell. 

Die Kitas, Horte und Krippen sollen demnach bis auf Weiteres vom kommenden Dienstag an von 8 bis 16 Uhr geöffnet werden. Kinder, die bislang in der Notbetreuung untergebracht waren, können auch weiterhin fünf Tage betreut werden.

Kitas in Bad Homburg öffnen: Kinderbetreuung an zwei Tagen pro Woche möglich

Alle anderen Kinder können an zwei festen Tagen - entweder Montag und Dienstag oder Donnerstag und Freitag - in der Woche die Kita besuchen. Ein Kompromiss, der nicht allen Eltern gefallen wird - zumal der Vorlauf vergleichsweise gering ist.

Das wissen auch Lewalter-Schoor und die zuständige Fachbereichsleiterin im Rathaus, Barbara Callenberg. Doch man habe die finale Verordnung des Landes erst am Dienstag erhalten und bis Mittwoch, 23 Uhr, verscheidene Modelle durchgespielt, um dem Bedarf möglichst gerecht zu werden. Hessenweit ist der Besuch von Kindertagesstätten ab dem 2. Juni wieder möglich.

"Wir hatten rund 24 Stunden, um unsere Überlegungen und die Verordnung zusammenzubringen. Die jetzt gefundene Lösung ist die einzige, bei der alle Kinder betreut werden können, ansonsten wären es maximal 70 Prozent gewesen", so Lewalter-Schoor und Callenberg. Von einer wochenweise wechselnden Betreuung habe man Abstand genommen, auch halbe Betreuungstage brächten nichts.

Bad Hombug: Kita-Öffnung folgt Oberurseler Modell

Noch im Laufe des Donnerstags wurden Eltern, Einrichtungsleitungen und Erzieherinnen informiert. An den Leitungen wird es dann sein, für die jeweilige Einrichtung in Bad Homburg Entscheidungen zu treffen und sich mit den Eltern abzustimmen.

Betreut werden die Kinder in festen Gruppen mit maximal 17 Kindern im Kindergarten und Hort (bei einem I-Kind 15 Kinder), beziehungsweise 8 Kindern je Krippen-Gruppe. Eine Mischung der Gruppen soll unter allen Umständen vermieden werden.

"Wir werden auch alle Funktionsräume als Gruppenräume nutzen", so Lewalter-Schoor. Die Fachkraft-Quote könne und wolle man nicht ignorieren. "In jeder Gruppe wird mindestens eine Erzieherin und eine weitere Unterstützung sein", das können Praktikanten, Auszubildende oder ehrenamtliche Kräfte sein, die auch jetzt schon in manchen Einrichtungen aktiv sind. Wer die Teams unterstützen will, kann sich im Bad Homburger Rathaus melden

Kita-Öffnung nach Corona-Pause: Betreuung in Bad Homburg nur an zwei Tagen

Eine Krux: "Ein Viertel des Personals kann nicht eingesetzt werden, weil es zu der Risikogruppe gehört", so Callenberg. "Die Verfügbarkeit von Personal bleibt der limitierende Faktor bei der Betreuung in unseren Einrichtungen", betont Lewalter Schoof.

Mit den freien Trägern wollte die Stadt schnell das Gespräch suchen. Es ist davon auszugehen, dass die Einrichtungen das Modell übernehmen oder sich zumindest daran orientieren. Städtische Kita-Leitungen, Erzieher und Eltern sollten noch im Laufe des Tages informiert werden.

Die Verkürzung der Öffnungszeiten sei nötig, um in den Gruppen nicht im Zwei-Schicht-System zu arbeiten. Nur so könne eine optimale Betreuungsquote erreicht werden. Lewalter-Schoof hofft, dass nur die Kinder gebracht werden, die auch tatsächlich Betreuung brauchen und setzt auf die Solidarität der Eltern.

Kurze Öffnungszeiten nötig um optimale Betreuungsquote in Kitas zu erreichen

Die in einigen Einrichtungen zum Jahreslauf gehörenden Sommer-Schließzeiten sollen beibehalten werden. Auch hier gelte es, auf das Personal Rücksicht zu nehmen. "Die Schließzeiten sind notwendig, damit jetzt ausreichend Erzieherinnen zur Verfügung stehen", so Lewalter-Schoof. Die FDP forderte gestern bereits, auf die Schließzeiten zu verzichten. 

"In vielen Familien ist die Situation mittlerweile angespannt, viele Eltern haben Ihren Jahresurlaub schon aufgebraucht, weil sie Ihre Kinder zu Hause betreut haben", sagt Fraktionschefin Angelika Vollrath-Kühne. "Daher wäre zur Entlastung der Familien gerade jetzt für die kommende Sommerzeit eine kontinuierliche und durchgehende Betreuung, ohne dazwischenliegende Schließzeiten, wichtig. Die FDP will bei den anderen Fraktionen für einen gemeinsamen Antrag werben.

Entscheiden muss die Politik, wie es mit den Gebühren weitergeht. Die werden von Juni an wieder fällig. Während für Kinder in der Notbetreuung der volle Satz fällig wird, will Lewalter-Schoor im Parlament dafür werben, die Gebühren für die restlichen Kinder zu reduzieren, da diese nicht das volle Angebot nutzen können. Eine Verrechnung soll nach der politischen Entscheidung passieren.

Bad Homburg: Kita-Öffnung soll Eltern entlasten

Weiterhin gültig bleiben die Hygiene-Regeln für Eltern. Kinder dürfen nur gesund gebracht werden, beim Bringen und Abholen sind ein Mund-Nase-Schutz zu tragen und Abstand zu anderen Eltern zu halten. "Wenn gegen diese Regeln verstoßen wird, sollen die Einrichtungen ihr Hausrecht wahrnehmen - zur Not wird die Betreuung dann beendet", mahnt Lewalter-Schoor.

In Frankfurt fordern Eltern ebenfalls die Öffnung der Kitas nach der Corona-Pause. Sie fühlen sich von den Politikern im Stich gelassen. 

Harald Konopatzki

Der frühere Homburger CDU-Fraktionsvorsitzende Prof. Dr. Agilolf Lamperstorfer (CDU) stellt Strafanzeige gegen Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer wegen dessen Corona-Kommentars

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