Bad Homburg plant 35 Hektar großen Bürgerpark

Der „Neue Philippspark“ an der Tannenwaldallee in Bad Homburg soll dauerhaft bleiben. Geplant sind Erlebnisbereiche, ein Sportpark und Liegewiesen – vor allem für Jugendliche soll der Park ein attraktiver Treffpunkt werden.
- Bad Homburg soll einen neuen Park bekommen.
- Passend zur Landesgartenschau sollen „bestehende Defizite“ der Stadt beseitigt werden.
- Auch für bestehende Gärten könnte sich einiges ändern.
Bad Homburg - Am Donnerstag konnte Oberbürgermeister Alexander Hetjes (CDU) im Parlament noch nicht sagen, wann genau die Stadt die Ausschreibung für die Machbarkeitsstudie zur Landesgartenschau-Bewerbung 2027 auf den Weg bringen würde - gestern war es dann so weit. Der Zeitplan ist ambitioniert. Bis zum 14. Juli müssen sich die Interessenten melden. "Die Machbarkeitsstudie muss im Entwurf einschließlich eines ersten Entwurfs der Broschüre bis zum 20. November erstellt sein. Bis zum 10. Dezember muss sie druckreif vorliegen, die Abgabe im Ministerium muss bis 15. Dezember erfolgt sein", heißt es dazu von der Stadt. Werden die Fristen gehalten, können sich die Stadtverordneten bei ihrer Sitzung am Donnerstag, 26. November über das Ergebnis informieren lassen.
Landesgartenschau in Bad Homburg soll nicht nur Selbstzweck sein
Laut der städtischen Bewerbung, die bereits Ende März nach Wiesbaden ging, soll die Landesgartenschau kein Selbstzweck sein, sondern dabei helfen, „bestehende Defizite“ zu beseitigen. So heißt es selbstkritisch: „Mit der Ausrichtung einer Landesgartenschau böte sich die Möglichkeit für die Stadt, das bisher vornehmlich historisierend wiederhergestellte Landschafts- und Gartenbild um die Anforderungen an eine zukunftssichere, resiliente Ausgestaltung zu erweitern.“ Auch könne die Stadt „die bisher nur punktuell bestehenden Angebote für Freizeit und Sport generationenübergreifend aber vor allem für Jugendliche erhöhen.“ Die Landesgartenschau dürfte, wird das Konzept der Bewerbung so umgesetzt, vor allem den Bereich zwischen Oberstedten und Dornholzhausen radikal verändern.
Denn der „Neue Philippspark“, der neben dem Kur- und Jubiläumspark eine der beiden Kernflächen der Gartenschau werden soll, geht in der Planung sehr weit über den historisch zwar geplanten, aber nie wirklich umgesetzten Phillipsgarten hinaus. Links und rechts der Tannenwaldallee soll auf den bislang noch landwirtschaftlich genutzten Flächen ein bis zu 35 Hektar großer „Bürgerpark entstehen“. Zum Vergleich: Kur- und Jubiläumspark kommen auf insgesamt rund 47 Hektar. Der neue Park soll, anders als die denkmalgeschützten Flächen in der Stadtmitte, „besondere attraktive Treffpunkte für Jugendliche, Erlebnisbereiche wie eine Dirt-Bike-Bahn, eine Skaterbahn und eine Art Sportpark“ beheimaten, wie es in der Bewerbung heißt. „Dazu sollen Liegewiesen, Ballspielflächen und weiteres mehr als dauerhafte Einrichtungen umgesetzt werden.“
Entlastung der Anwohner in Bad Homburg geplant
Eine weitere Maßnahme ist zudem „die Verlegung der großen Grillwiese aus dem konfliktträchtigen bisherigen Standort in den Buschwiesen“ in den geplanten Bürgerpark. Im Zuge dieser Maßnahmen sollen die Buschwiesen naturschutzfachlich aufgewertet werden. Dies führe auch zu „einer deutlichen und nachhaltigen Entlastung für die Bewohner des angrenzenden Stadtteils von Lärm, Qualm und Verkehr.“ Für die Dauer der Landesgartenschau sollen zudem in den freien Bereichen des Phillipsparks „temporäre Flächen für Hallen, Leistungs- und Gartenbauschauen verfügbar sein.“
Außer des bereits beabsichtigten Skulpturengartens, in dem unter anderem weitere Blickachsen-Werke aufgestellt werden, sollen unter anderem ein „Kleinfeuchtgebiet für Amphibien und Vögel, Streuobstwiesen und weitere Biotope angelegt werden“, diese sollen zum Teil allerdings erst nach der Landesgartenschau in ganzer Ausdehnung angelegt werden. Die Erreichbarkeit des Neuen Phillipsparks soll während der Landesgartenschau über eine zeitlich befristete Abfahrt der Bundesstraße erfolgen, die zu Behelfsparkplätzen führt. In der Stadt ist „ein Shuttle mit Elektro-/Wasserstoffbussen“ geplant, im Neuen Philippspark könnten „autonome E-Bus-Fahrzeuge und Fahrradrikschas fahren“.
Auch für bestehende Gärten in Bad Homburg könnte sich etwas ändern
Auch für die bestehenden Gärten könnte sich 2027 einiges ändern. Zwar soll die historische Bedeutung und der Denkmalschutz geachtet werden, jedoch sind einige für Homburger Verhältnisse progressive Formulierungen zu finden, wie beispielsweise beim Gustavsgarten. So heißt es dort: „Auch dieser historische Garten soll den Zielsetzungen des Landschaftskonzeptes entsprechend weiterentwickelt werden, unter Berücksichtigung naturschutzfachlicher Aspekte und moderner Interpretation sowie heutiger Ansprüche.“ Die Meierei des Kleinen Tannenwalds soll „als Gebäude mit multifunktionaler Nutzung sowie einem Museum oder Kaffee“ errichtet werden. In Kur- und Jubiläumspark könnten weitere Schmuckbeete nach historischen Plänen angelegt. Die nun zu erarbeitende Machbarkeitsstudie soll nun zeigen, ob all diese Pläne auch umgesetzt werden können.
Bis zur Landesgartenschau 2027 könnte auch geklärt sein, wie es mit der PPR-Kreuzung weitergeht.