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Gleichbleibendes Licht für angehende Künstler

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Eckig ragt der Erweiterungsbau über die Steinkaut. Unter den Stelzen soll ein neues Entree zur Schule mit breiter Treppe und Sitzblöcken entstehen.
Eckig ragt der Erweiterungsbau über die Steinkaut. Unter den Stelzen soll ein neues Entree zur Schule mit breiter Treppe und Sitzblöcken entstehen. © ahi

Neuer Kulturbau ist auf der Zielgeraden - Bezug im zweiten Schulhalbjahr

Bad Homburg -Das Portal zur neuen Schulbibliothek steht schon. Auf die Glaswand, die den großen Raum im Erdgeschoss des neuen Gebäudes auf dem Hof des Kaiserin-Friedrich-Gymnasiums (KFG) vom Treppenhaus abtrennen wird, und die Brandschutztür warten die Planer noch. Im November soll sie geliefert werden. Bei vielen Bauteilen gebe es Lieferschwierigkeiten, erklärt Architekt Martin Neugebauer und zeigt auf die äußere Überdachung: Die Kabel wurden bereits verlegt, die Lampen fehlen aber ebenfalls noch.

„Wir sind auf der Zielgeraden“, sagt Architekt Neugebauer. Bei der Grundsteinlegung im Mai 2022 hatte er noch gesagt, dass das Gebäude spätestens Ende 2023 bezugsfertig sein könnte. Jetzt hofft er, dass Ende des Jahres zumindest die Bauarbeiten abgeschlossen sind und die Einrichtung beginnen kann. Beim Hochtaunuskreis - der Kreis ist Schulträger und Bauherr - geht man davon aus, dass die Schüler im Laufe des zweiten Schulhalbjahres, also nach Februar 2024, werden einziehen können. Die Kosten sind von zuletzt 7,2 auf mehr als 8 Millionen Euro gestiegen.

Weil hier Bücher stehen und Kunstwerke angefertigt werden, hat sich in der Schule die Bezeichnung „Kulturbau“ durchgesetzt. Im Erdgeschoss wird die Bibliothek Platz finden - derzeit stehen die Bücher im Keller des Altbaus. An der südlichen Fensterfront werden die Jugendlichen an PC-Plätzen sitzen und arbeiten können. Dort will das Gymnasium auch Lesungen, Ausstellungen oder andere kulturelle Angebote präsentieren.

Vier neue Kunsträume über der Bibliothek

Das Obergeschoss ist von der Fläche her größer als das Erdgeschoss. Hier sind vier etwa 70 Quadratmeter große Räume entstanden, die der Fachbereich Kunst nutzen wird. Einer davon soll zum einen Werkraum werden, aber auch anderen Fächern zur Verfügung stehen. Bewusst wurden die Kunsträume zum Schulhof hin, in Nord-Ost-Lage, geplant - „wegen des gleichbleibenden Lichts“, erläutert Neugebauer. So können die Pädagogen auf der sonnigen Seite des Gebäudes sitzen - im südlichen Eckzimmer ist ein „Lehrer-Stützpunkt“ vorgesehen - mit Blick über die Stadt und auf die Türme von Erlöser- und St.-Marienkirche. Zudem wird die Etage über einen extra Raum für einen Brennofen verfügen - das Arbeiten mit Ton erachte die Fachschaft Kunst für sehr wichtig, erklärt Schulleiter Jochen Henkel.

Sieben oder acht Kunstlehrer plus Referendare gibt es am KFG, das von 1470 Schülern besucht wird und insgesamt rund 120 Lehrkräfte beschäftigt, einige arbeiten in Teilzeit. In der Oberstufe können die Jugendlichen statt Kunst Musik oder künftig auch Darstellendes Spiel wählen. Seit fünf, sechs Jahren kommt aber auch ein Kunst-Leistungskurs zustande, sagt Henkel. So gesehen passt es, dass der neue Kunstbau anders, gewagter, aussieht als die übrigen Gebäude des Gymnasiums. Eckig ragt er auf die Steinkaut heraus, wegen der Hanglage steht jener Teil des Obergeschosses, in dem der Lehrer-Stützpunkt untergebracht wird, auf Stelzen. Darunter wird noch eine breite Treppe entstehen, unter dem Dach auch Sitzblöcke - der neue, zentrale Zugang zur Schule. Auch das Logo der Kaiserin soll dort noch seinen Platz finden.

Neues Entree gegenüber dem Amtsgericht

Unter der Bibliothek wird eine Fahrrad-Garage eingerichtet. Die sechs Rolltore sollen früh vor acht alle geöffnet sein, wenn der Ansturm kommt. 176 Räder passen hinein, weitere Abstellplätze gibt es um die Ecke sowie auf dem Sanatoriumsgelände vis-à-vis des Seedammwegs. Ebenfalls im Keller werden die Wärmepumpe sowie ein neuer Feuerwehr-Informationsraum für das ganze Gymnasium untergebracht. Dort finden die Einsatzkräfte an zentraler Stelle alle Informationen wie Laufpläne. Auch die Antenne für den Digitalfunk wird dort untergebracht sein. Die Bestandsgebäude wurden für die moderne Funkanlage der Feuerwehr nachgerüstet.

Rechts neben der Fahrradgarage ist ein steiler Hügel entstanden, der noch bepflanzt wird. Darunter befindet sich ein 19 Kubikmeter großes Retensionsbecken. Nach Starkregen kann sich hier überschüssiges Wasser sammeln und langsam in die Kanalisation abfließen. Für die beiden Treppenhäuser haben die Planer den gleichen gesprenkelten Steinfußboden gefunden, wie es ihn schon im „Turm“ gibt. Eine schöne Konstante inmitten der Heterogenität der verschiedenen KFG-Gebäude, findet Thomas Meyer, in der Kreisverwaltung Teamleiter für Neubauten.

Blick in die künftige Bibliothek im Erdgeschoss. Das Portal für die Eingangstür steht schon; Glaswand und Brandschutztür kommen noch.
Blick in die künftige Bibliothek im Erdgeschoss. Das Portal für die Eingangstür steht schon; Glaswand und Brandschutztür kommen noch. © ahi

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