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Das Grauen ästhetisch inszeniert

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Mama Saranyro (59) Member of the nomadic Bozo tribe Fisherman 
Salamandaga, Lac Korientzé, Mali
Mama Saranyro (59) Member of the nomadic Bozo tribe Fisherman Salamandaga, Lac Korientzé, Mali © M. Braschler/M. Fischer

Ein Bild, wie man es aus Afrika kennt. Ein Mann steht in einer Ebene, blickt in die Kamera. Es ist ein ästhetisches Foto ? und zugleich auch ein Dokument der Zerstörung, verursacht durch den Klimawandel.

Ein Bild, wie man es aus Afrika kennt. Ein Mann steht in einer Ebene, blickt in die Kamera. Es ist ein ästhetisches Foto, das das Künstlerehepaar Mathias Braschler und Monika Fischer da „geschossen“ hat. Doch trotz aller Schönheit des Motivs ist es auch ein Dokument der Vergänglichkeit und der Zerstörung – verursacht durch den Klimawandel. Denn Mama Saranyo, so der Name des Mannes, ist ein Fischer, und er steht auf dem Grund des Korientzé-Sees in Mali, der durch den Klimawandel austrocknet. Er ist einer von rund 50 Personen auf 31 Bildern, die in der Ausstellung „The Human Face of Climate Change“ im Forschungskolleg Humanwissenschaften, Am Wingertsberg 4, dem Klimawandel ein Gesicht verleihen. Auch die Familie Nasarian aus Sibirien zählt dazu. Denn durch die Klimaerwärmung taut dort der gefrorene Boden. Und so versinkt das Haus der Familie allmählich in der Erde. Zu sehen ist das an der Tür, die nur noch 1,50 Meter aus dem Boden ragt. Acht Monate lang hat das Paar die Kontinente bereist und den Klimawandel dokumentiert. Entstanden sind Fotos, in denen der Mensch im Mittelpunkt steht. Erst auf den zweiten Blick entdeckt man, wie der Klimawandel in das Leben der Personen eingreift, ihnen die Existenzgrundlage nimmt. Eine Ausstellung, die den Betrachter nicht unberührt lässt.

Die Ausstellung wird am morgigen Donnerstag um 16.30 Uhr eröffnet. Sie ist bis zum 15. Mai von montags bis freitags von 9 bis 16 Uhr zu sehen.  

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