1. Startseite
  2. Region
  3. Hochtaunus
  4. Bad Homburg

„Darauf hat Bad Homburg lange gewartet“: Kinopolis-Eröffnung als Ende einer langen Durststrecke

Kommentare

Film ab: Nach zweieinhalb Jahren Bauzeit öffnet Kinopolis seine Säle für Cineasten.

Bad Homburg – Die Fahrt ist rasant. Nicht nur auf dem Bildschirm, sondern auch auf den Sesseln. Während vorne auf der Leinwand die Rennautos im Streifen „Gran Turismo“ über die Strecke rasen, vibrieren die Sitze so, als säßen die Zuschauer höchstselbst hinter dem Lenkrad. Es grummelt im Magen, wenn die Wagen am Start langsam hochschalten oder über die Kerbs in der Kurve jagen und ein Rattern zu hören und auch zu spüren ist.

Jeden Gangwechsel, jede Neigung nehmen die Zuschauer wahr, so dass Kinopolis-Chef Dr. Gregory Theile nach der Vorführung in beeindruckte Gesichter blickt. „Es ist ein Vergnügen, Filme so zu sehen“, sagt Theile und meint damit neben den 20 topmodernen D-Box-Sitzen, die sich synchron zur Film-Handlung bewegen, auch die anderen 255 Plätze im größten Saal des Kinopolis Bad Homburg. Am Dienstag (5. September) wurde es offiziell eröffnet.

Endlich eröffnet: Procom Geschäftsführer Dennis Barth, OB Alexander Hetjes und Kinopolis-Chef Gregory Theile durchschneiden das rote Band.
Endlich eröffnet: Procom Geschäftsführer Dennis Barth, OB Alexander Hetjes und Kinopolis-Chef Gregory Theile durchschneiden das rote Band. © Florian Neuroth

Neues Kinopolis: „Darauf hat Bad Homburg lange gewartet“

Ballons hängen am Einlass und mehrere TV-Kameras sind aufgestellt, als Theile, Oberbürgermeister Alexander Hetjes (CDU) und der Geschäftsführer von Procom Invest, Dennis Barth, um halb 3 über den roten Teppich schreiten.

„Darauf hat Bad Homburg lange gewartet“, meint Barth. Mit dem Kino sei nun der dritte und letzte Bauabschnitt des Gebäudes abgeschlossen. Die Firma ist der Eigentümer des 45-Millionen-Baus in der Baseler Straße und hat das Kino entwickelt und finanziert. Barth erinnert an den ersten Spatenstich während der Pandemie, zu einer Zeit, als Kinosäle geschlossen wurden. „Ich bin begeistert von ihrem Mut“, sagt er in Richtung Theile und dankt auch der Politik, die das Projekt immer unterstützt habe. „Das findet man in Deutschland nicht überall.“

Kinopolis in Bad Homburg: Ende einer langen Durststrecke

Hetjes gibt dieses Lob gern zurück und zitiert Regie-Legende Alfred Hitchcock: „‚Das Kino ist kein Stück Leben, sondern ein Stück Kuchen.' Wir freuen uns riesig auf dieses Stück und haben richtig Hunger.“ Mit der Eröffnung ende eine „lange Durststrecke“ ohne Kino in der Stadt. Der OB blickt sich um. Ein Fitnessstudio und eine neue Gastronomie, zudem die „Pool Station“ am Kulturbahnhof und bald auch ein Steakhaus, der Bereich habe sich „enorm entwickelt. Deutschlands modernstes Kino ist jetzt das i-Tüpfelchen“, findet Hetjes und verspricht: „Wir werden alles dafür tun, dass das ein Erfolg wird.“ Davon ist der Kinopolis-Chef überzeugt. Nach den Corona-Jahren verbuche die Branche jetzt wieder Rekordzahlen. „Wir glauben an das Kino“, sagt Theile. Auch für die Kinopolis-Kette sei es ein wichtiger Moment, zehn Jahre, nach der letzten Neueröffnung des Unternehmens. „Wir könnten stolzer nicht sein.“

Fünf Sitz-Kategorien im Kinopolis in Bad Homburg

Theile führt in den Neubau hinein. „Fantastisch“, finden die Gäste den Blick vom schnieken Barbereich im ersten Stock auf den Bahnhof. „Wir wollten ein Premium-Kino mit einer hervorragenden Aufenthaltsqualität“, sagt er und leitet entlang der gepolsterten Lounge-Bereiche. Im Kino habe das Unternehmen vieles neu umgesetzt: etwa die früher oft versteckte Popcorn-Küche, die jetzt gut sichtbar in der Mitte der Theke steht, oder die Terminals zum Bestellen von Speisen und Tickets. Und auch die „brandneuen 4K-Laserprojektoren“ in jedem Saal sowie das Soundsystem gebe es in Deutschland nur selten.

In den Sälen können sich die Gäste selbst ein Bild davon machen. Insgesamt gibt es fünf Sitz-Kategorien, in den hinteren beiden Reihen können die Besucher sogar während des Films per App bestellen und werden bedient. Die Showvorführung einiger Trailer beeindruckt dann tatsächlich. Von allen Seiten werden die Besucher beschallt und teils auch mit Lichteffekten an der Wand optisch in den Bann gezogen. „Es geht nicht besser“, meint Theile. Und wenn er Trailer wie den des zweiten Teils der Dune-Reihe sehe, „dann wird mir um das Kino nicht bange“. (Florian Neuroth)

Auch interessant

Kommentare