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Neue Wohnanlage: Herzlich willkommen im Lebens(t)raum Oberhof

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Von: Sabine Münstermann

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Knapp 13 Jahre hat es gedauert von der Planung bis zur Fertigstellung des Mehrgenerationenwohnen-Projekts Oberhof in Ober-Erlenbach.
Knapp 13 Jahre hat es gedauert von der Planung bis zur Fertigstellung des Mehrgenerationenwohnen-Projekts Oberhof in Ober-Erlenbach. © Jochen Reichwein

Nach 13 Jahren Planung und Bauzeit ist die Mehrgenerationen-Wohnanlage im Bad Homburger Stadtteil Ober-Erlenbach nun offiziell fertig.

40 Nutzungseinheiten auf 6000 Quadratmetern, 29 der Einheiten als Wohnungen zwischen 48 und 160 Quadratmetern groß, elf davon barrierefrei in einem Neubau an der Stelle, an der sich vorher ein alter Schuppen befand. Ein großer Kinderspielplatz im Innenhof, angrenzend an die dort befindlichen kleinen Vorgärten der Erdgeschosswohnungen, rundherum sind bereits ein Friseur, die Zweigstelle der Stadtbibliothek und das Jugendzentrum angesiedelt, ebenso eine Tagesstätte der Diakonie für Menschen mit Behinderungen.

Ein Bio-Hofladen mit regionalen Produkten und ein Web-Atelier, beides ebenfalls von der Diakonie betrieben, sollen bald dazukommen. Im "großen Saal" der ehemaligen Staatsdomäne (siehe Infobox) werden Diakonie und Hochtaunuskreis zudem eine Beratungsstelle für Menschen mit Migrationshintergrund einrichten. Ein Restaurant und eine Arztpraxis könnten auch noch unterkommen, denn dafür ist auch noch Platz.

Bad Homburg: Neue Wohnanlage sei „ein Wohntraum“

Das ist, zusammengefasst, der Oberhof in Ober-Erlenbach - und doch ist der Oberhof so viel mehr als ein neues Quartier mitten im Stadtteil. Der Oberhof ist, wie es Oberbürgermeister Alexander Hetjes (CDU) am Samstagmorgen bei der offiziellen Einweihung sagte, „ein Wohntraum“. In der Tat: Wie aus dem Bilderbuch mit seiner architektonischen Symbiose aus alt und neu, ganz dem Gedanken des genossenschaftlichen Projekts - wer hier einziehen will, muss zunächst Mitglied der Genossenschaft werden - , dass hier eben auch Alt und Jung zusammenwohnen sollen, verschrieben.

Nach knapp 13 Jahren war Aufsichtsratsvorsitzender Dieter Haase denn auch mächtig stolz, "die offizielle Bauphase für beendet zu erklären" und den Oberhof mithin zu eröffnen. "Wer hätte gedacht, dass das, was damals, man kann ruhig sagen, ein paar Verrückte, sich ausgedacht haben, heute nun endlich Wirklichkeit geworden ist?", sagte der Vorsitzende der Genossenschaft, Armin Riedl.

Er erinnerte an den langen bürokratischen Weg, von der Vereins- und der Genossenschafts-Gründung, über Verhandlungen mit der Stadt, die wiederum mit dem Land verhandelte ("und das waren harte Verhandlungen", erinnerte sich Michael Korwisi, der sie damals in seiner Funktion als Oberbürgermeister führte), an Gespräche mit Kreditinstituten, Denkmalbehörden, Stadtplanern. Riedls Stellvertreter Hans Georg Preißl erinnerte sich auch an die zig beteiligten Unternehmen. "Sie aufzuzählen würde den Rahmen sprengen, ich würde für jeden Buchstaben des Alphabets eine Firma finden, die hier mitgewirkt hat."

Mehrgenerationen-Wohnanlage in Bad Homburg

Eine Firma, die sollte allerdings unbedingt genannt werden, und das ist das Planungs- und Architekturbüro acr+ von Antje Riedl. Vom ersten Moment an involviert, haben Riedl und ihr Team aus dem Oberhof das gemacht, was es jetzt ist - eine Mehrgenerationenwohnanlage, die ihresgleichen sucht. Und offenkundig auch schon Besuch von anderen Gemeinden bekommen hat, wie Riedl bei der offiziellen Eröffnung sagte. Weswegen sie zu hoffen wagt, "dass der Oberhof kein Einzelstück bleibt".

Wer einmal vorbeikommt und sieht, wie die Bewohner von ihren an den Innenhof grenzenden Balkons oder Gärten aufs Spielgerüst in der Mitte schauen und den Kindern zusehen, wie sie drum herum die Bobby-Car-Rennstrecke in Beschlag nehmen, den dürfte es nicht wundern, wenn der Oberhof als Referenz für ähnliche Projekte genommen würde. Und würde vermutlich am liebsten auch gleich selbst dort einziehen.

Wer sich für den Oberhof interessiert - Wohnungen gibt's allerdings nur ganz wenige - wendet sich an die Genossenschaft. Infos gibt's auf der Homepage unter www.unser-oberhof.de. (Sabine Münstermann)

Wer sich in Bad Homburg ein Haus oder eine Eigentumswohnung leisten will, muss tief in die Tasche greifen. Der Gutachterausschuss hat jetzt seinen jährlichen Bericht vorgelegt.

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