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Jungfernfahrt in eine neue Ära

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Von: Matthias Pieren

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Getauft auf den Namen der Kurstadt: einer der sechs neuen Wasserstoffzüge im Frankfurter Hauptbahnhof.
Getauft auf den Namen der Kurstadt: einer der sechs neuen Wasserstoffzüge im Frankfurter Hauptbahnhof. © map

Zum Fahrplanwechsel am Sonntag erst sechs von 27 Wasserstoffzügen ausgeliefert.

Bad Homburg -Für Triebfahrzeugführer Steffen Reuter aus Bad Homburg war der gestrige Dienstag ein Tag, den er gewiss nicht vergessen wird.

Der Mitarbeiter der 100-prozentigen DB-Tochter „Regionalverkehre Start Deutschland GmbH“ (Start) steuerte den kurz zuvor im Frankfurter Hauptbahnhof auf den Namen „Bad Homburg“ getauften ersten Wasserstoffzug mit prominenten Fahrgästen an Bord auf dessen Jungfernfahrt nach Bad Homburg.

Neben Hessens Verkehrsminister Tarek Al-Wazir (Grüne), RMV-Geschäftsführer Knut Ringat, dem RMV-Aufsichtsratsvorsitzenden und Hochtaunus-Landrat Ulrich Krebs und Bad Homburgs Bürgermeister Dr. Oliver Jedynak (beide CDU) sowie Alstom-Präsident Müslüm Yakisan erlebten auch einige Lokalpolitiker aus dem Taunus das besondere Ereignis.

Alle hatten sich für die Premierenfahrt eines besonderen Prestige-Projektes des Landes Hessen sowie des Rhein-Main-Verkehrsverbundes RMV auf Gleis 1 des Frankfurter Hauptbahnhofes versammelt. Gemeinsam tauften sie den Zug vom Typ Coradia iLint 54 mit einer Wassermischung aus dem Dornbach, der hinter dem Bad Homburger Bahnhof fließt und mit Main-Wasser.

Ein Manko aber trübt die Festlaune zumindest ein bisschen: Zum Fahrplanwechsel 2022/2023 am kommenden Sonntag nehmen doch erst sechs von insgesamt 27 beim Zughersteller Alstom in Salzgitter gefertigten Triebfahrzeuge mit Brennstoffzellenantrieb ihren Betrieb auf der RMV-Linie RB15 zwischen (Frankfurt -) Bad Homburg, Usingen und Brandoberndorf auf. „Die neuen Triebfahrzeuge sind ein weiterer Schritt auf dem Weg hin zu Klimaneutralität und Energiewende“, sagt Minister Al-Wazir. Er dankte auch dem Industriepark-Betreiber Infraserv in Höchst, wo der zur Betankung der emissionsfreien Züge benötigte Wasserstoff als Abfallprodukt anfällt.

„Im Taunusnetz wird Wasserstoff als Technik der Zukunft nicht nur erprobt, sondern im Regelbetrieb angewendet“, so der Verkehrsminister.

Welches Potenzial in dieser zukunftsweisenden Technologie steckt, verdeutlichte Landrat Krebs, der zugleich als Vorsitzender des RMV-Aufsichtsrates die Gäste am Zielort der Premierenfahrt nach Bad Homburg in der Kurstadt begrüßte. „Jedes der 27 Triebfahrzeuge wird beim Einsatz im Taunus pro Jahr 700 Tonnen CO2-Abgase weniger ausstoßen als die bisherigen Dieselzüge“, sagte Krebs. „Bei zwei aneinander gekoppelten Triebfahrzeugen stehen pro Fahrt 320 Sitzplätze zur Verfügung. Das sind mehr als die bislang gebotenen Kapazitäten.“ Als Landrat des Hochtaunuskreises freue er sich natürlich besonders auch darüber, dass das erste Fahrzeug nun den Namen der Kreisstadt seines Landkreises trage. „Bad Homburg ist ein wichtiger Verkehrsknoten der Region. Die neuen Triebfahrzeuge bringen dem Taunus mehr Komfort, weniger Emissionen und leisere Züge.“

RMV-Geschäftsführer Prof. Knut Ringat unterstrich diesen Gedanken in seinen Grußworten. Der RMV habe, wenn Mitte des Jahres alle 27 Triebfahrzeuge für den Taunus ausgeliefert seien, die größte Wasserstoffzugflotte der Welt im Einsatz. Mit dem Namen „Bad Homburg“ zeige man, dass dieser Zug in den Taunus gehört, wo nun dieser Weltrekord zu Hause sei.“

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