Recht angenehme Örtchen

Zugegeben: So richtig appetitlich ist das Thema nicht. Doch wer unterwegs ein dringendes Bedürfnis verspürt, ist froh, wenn er schnell eine öffentliche Toilette aufsuchen kann, die einigermaßen sauber ist.
Zugegeben: So richtig appetitlich ist das Thema nicht. Doch wer unterwegs ein dringendes Bedürfnis verspürt, ist froh, wenn er schnell eine öffentliche Toilette aufsuchen kann, die einigermaßen sauber ist. Die Stadt Bad Homburg unterhält neun WC-Anlagen plus den Toilettenwagen, der im Sommer auf den Buschwiesen platziert ist – aber das ist eine andere unendliche Geschichte. Bis auf die Ritter-von-Marx-Brücke verfügen alle städtischen Toiletten-Einrichtungen auch über behindertengerechte WCs, die mit dem Behinderten-Euro-WC-Schlüssel zugänglich sind. Übrigens ist die Benutzung aller städtischer „Bedürfnisanstalten“, wie man früher sagte, kostenfrei.
Orangenduft im Kurhaus
Der Spontanbesuch sämtlicher öffentlicher Toiletten in der vergangenen Woche hat folgendes Bild ergeben: Erfreulich viele Punkte gutgemacht haben die WCs im ersten Untergeschoss des Kurhauses, die lange Jahre ein fieser Angriff auf die Nasen nicht nur der Toiletten-, sondern aller Parkhausbesucher waren. Hier haben die durchgeführten Sanierungsarbeiten Abhilfe geschaffen; die zweckmäßigen Kabinen sind nett gekachelt und relativ sauber. Dass es beim Testbesuch sogar sehr angenehm nach Orange roch, war hoffentlich kein Zufall.
Die öffentlichen Sanitäranlagen im Bahnhof, Rathaus, Kasino-Parkhaus, am Marktplatz und an der Ritter-von-Marx-Brücke sind, was Sauberkeit und „Duftimpressionen“, betrifft durchweg in Ordnung und haben ein „Gut bis Befriedigend“ verdient. Dass insbesondere die älteren Anlagen nicht unbedingt einladend wirken, ist mit dem Alter der jeweiligen Gebäude zu entschuldigen, hat aber nichts mit mangelnder Sauberkeit zu tun.
Fast überall wurden inzwischen die Keramikschüsseln durch Edelstahlobjekte ersetzt. Das ist sicherlich praktisch und hygienisch, bei der Testerin ruft der Anblick allerdings die Assoziation von „Gefängniszelle“ hervor. Toilettenpapier war übrigens überall ausreichend vorhanden, Seife und Papierhandtücher (oder funktionstüchtige Trocknergeräte) ebenfalls. Dass nicht jeder in der Lage ist, das gebrauchte Papierhandtuch in den Mülleimer zu werfen, muss den Benutzern, nicht den Putzteams angelastet werden. Fazit: Die Kurstadt hat schönere Fleckchen zu bieten und „Champagnerluft“ steigt einem auch nicht überall in die Nase. Doch wenn’s dringend ist, kann man sich mit einer Ausnahme auf die öffentlichen Toiletten der Stadt durchaus verlassen.