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Reise ins Land der Morgenröte

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Eine Bad Homburger Delegation mit OB Alexander Hetjes (CDU) an der Spitze tritt Ende Juni eine Dienstreise ins Reich der Mitte an. Es sollen Wirtschaftskontakte geknüpft werden. Es gab Zeiten, da hatte die Union die Reiselust eines anderen OB kritisiert.

Ex-OB Michael Korwisi (Grüne) wurde von der CDU (und anderen Oppositionsparteien) ja auch gerne mal despektierlich als Reise-Weltmeister bezeichnet. Nun stellt sich heraus, dass auch sein Nachfolger Alexander Hetjes (CDU) recht häufig zu Dienstreisen antritt. Und wie auch schon bei Korwisi ist es nicht nur die pure Reiselust, die unsere OBs nach Marienbad, Terracina oder Lijiang in China treibt. Partnerstädte sind auch Verpflichtung.

Gerade Korwisis Begeisterung für China teilten nicht alle in Bad Homburg. Auch die Union ist vor Freude über die neuen Freunde nicht die Chinesische Mauer hochgerannt. Zwar hatte die CDU in ihrem Wahlprogramm für Kontakte mit China geworben, trotzdem war Hetjes bei der ersten China-Reise von Korwisi skeptisch. ,Es waren die Kosten, die dem heutigen OB Bauchschmerzen bereiteten. Und die hatten auch dafür gesorgt, dass Union und FDP im Magistrat dagegen gestimmt hatten, dafür das Budget für Städtepartnerschaften anzuknapsen.

Ein Jahr später sah man die Situation schon ein wenig lockerer. „Wir stehen dem positiv gegenüber“, sagte Fraktionschef Hetjes im Parlament bei einer Debatte über eine mögliche Städtepartnerschaft mit Lijiang. China sei schließlich ein wichtiger Wirtschaftsstandort, da solle man seine Chancen nutzen.

Und das soll auch im Mittelpunkt der nächsten China-Reise einer Bad Homburger Delegation stehen: der Aufbau wirtschaftlicher Beziehungen ins Reich der Mitte. Kürzlich hat der Magistrat die Mittel für die Reise, die OB Hetjes, Wirtschaftsförderer Stefan Wolf und die Leiterin des Stadtmarketings, Nina Gerlach, antreten, genehmigt. Zwischen dem 25. Juni und dem 1. Juli macht die kurstädtische Reisegruppe mit wirtschaftlichen Interessen Station in Qindago, Guangzhou, Shenzen und Hongkong. Die Kosten belaufen sich auf 2500 Euro pro Person.

Zustande kam der Trip nach einem Besuch der Deutschland-Niederlassung des Unternehmens Haier (der weltweit größte Hersteller von Haushaltsgeräten, etwa 60 000 Angestellte), das seit 2009 im Südcampus ansässig ist. Bei einem Betriebsbesuch von Hetjes wurde die Idee geboren, der Konzernzentrale von Haier in Qindago einen Besuch abzustatten. In China soll der Standort Bad Homburg präsentiert, Kontakt zu Firmen aufgenommen, die an einer Ansiedlung interessiert sind, und an dem Aufbau eines Netzwerks gearbeitet werden.

Im zweiten Abschnitt der Reise nehmen die Homburger an den „Hessen-China-Business-Days“ in Guangzhou und in Shenzen teil. Auch hier ist die Zielsetzung, Investoren klarzumachen. Am letzten Tag wird Fresenius Medical Care Asia Pacific ein Besuch abgestattet, bevor es dann wieder nach Hause geht – hoffentlich mit vollen Auftragsbüchern für die heimische Wirtschaft.

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