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Schulberg-Umbau wird konkret

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Von: Anke Hillebrecht

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Der Schulberg muss saniert werden. Dieses Straßenstück wird mit sieben Monaten von Sommer bis Ende Januar 2024 die längste Zeit gesperrt sein.
Der Schulberg muss saniert werden. Dieses Straßenstück wird mit sieben Monaten von Sommer bis Ende Januar 2024 die längste Zeit gesperrt sein. © Priedemuth

Am 8. Mai wird die wichtige Verkehrsader durch die Innenstadt gesperrt

Bad Homburg -Die Mega-Baustelle rückt näher: Am Montag, 8. Mai, soll der Umbau des Schulbergs und eines kleinen Stücks der Louisenstraße zwischen Haingasse und Wallstraße beginnen. Das sagte der städtische Fachbereichsleiter Tiefbau und Technische Direktor der Stadtwerke, Markus Philipp, bei einem Informationsabend am Dienstag im Kurhaus. Um die 40 Interessierten waren gekommen, darunter Politiker und Funktionsträger der Stadt.

Zwischen der oberen Louisenstraße und der Ritter-von-Marx-Brücke werden in drei Bauabschnitten die Gas-, Wasser und Abwasserleitungen erneuert. Jahrzehntealte Schächte und Rohre müssen modernisiert werden. Alle Hausanschlüsse werde man sich ansehen; der Energieversorger Syna werde auch „mitlaufen“. Fünf Meter tief werde gegraben, so Philipp: „Da entstehen schon Löcher.“

Wenn später die neue Straßendecke draufkommt, wird das Straßenstück fußgänger- und fahrradgerecht umgestaltet: Gehwege sollen auf 2,40 Meter verbreitert werden, und es wird einen Schutzstreifen für Radfahrer geben - sie dürfen dann gegen die Einbahnstraße in Richtung Ritter-von-Marx-Brücke fahren. Die Parkplätze zwischen Café Eiding und der früheren Engel-Apotheke fallen weg. Im Dezember 2024 soll alles fertig sein.

Der Umbau wurde bereits zwei mal verschoben: 2020 wegen Corona; Ende 2021 hatten Anlieger darum gebeten, nochmals ein Jahr zu warten, damit der Pandemie-gebeutelte Einzelhandel nicht gleich schon wieder eine Baustelle vor der Tür hatte - was vom Parlament auch so beschlossen worden war. „Jetzt ist die Maßnahme nicht mehr verschiebbar“, sagte OB Alexander Hetjes (CDU).

Die Arbeiten werden in drei Bauabschnitte geteilt sein, präzisierte Philipp. Beginnen wird man mit dem Stück Louisenstraße zwischen dem Dessousladen Bous und der Wallstraße. Vier bis sechs Wochen soll das dauern. Die Kreuzung zur Haingasse bleibt unangetastet; die Kanäle dort wurden laut Stadt schon erneuert.

Haingasse bleibt bis zum Parkhaus befahrbar

Sieben Monate lang, von Sommer bis Ende Januar 2024, wird dagegen im zweiten Bauabschnitt der Schulberg zwischen Wallstraße und Café Eiding gesperrt. Der dritte Bauabschnitt widmet sich der Kreuzung mit der Rathausstraße und nimmt noch einmal vier Monate (bis Ende Mai 2024) in Anspruch. Danach soll der Endausbau laufen, auch wieder in Bauabschnitten.

Der Schulberg ist ein, wenn nicht der wichtigste Zuweg zu Alt- und Innenstadt, gerade zur Fußgängerzone. Verkehr aus Richtung Friedrichsdorf wird zunächst über Höllstein- und Castillostraße, Obergasse und Elisabethenstraße umgeleitet. Fahrzeuge aus Richtung Oberursel biegen in die Höhestraße ein. Wallstraße und Haingasse werden im ersten Bauabschnitt zur Sackgasse. Die Haingasse wird bis zum Parkhaus geöffnet und in beiden Richtungen befahrbar sein; die Parkplätze fallen in dieser Zeit weg. Von Sommer an soll der Verkehr wieder wie gewohnt durch Wallstraße und Haingasse laufen können. Dass für ein relativ kurzes Straßenstück eine so lange Zeit vorgesehen ist, begründe sich mit der Erfahrung vorheriger Straßensanierungen, etwa der Wallstraße oder der mittleren Louisenstraße, sagte der Tiefbauleiter. „Wir wollen vertrauensvoll mit den Bürgern und Geschäftsleuten umgehen.“ Robert Georgi, der Polier der ausführenden Baufirma Eurovia, werde Anfang Mai „von Geschäft zu Geschäft gehen“ und das Vorhaben vorstellen; er sei bei Problemen auch ansprechbar. Probleme sollen aber gar nicht erst aufkommen; wie beim Umbau der Haingasse 2014 werde die Baufirma im Einzelfall wie besonderen Anlieferungen, Umzügen oder privaten Baumaßnahmen der Anlieger individuell helfen, versprach Philipp.

200 Autos pro Tag, 20 Busse die Stunde

Auch in Sachen Parkplätze will die Stadt „unmittelbar betroffenen“ Ladeninhabern und Anwohnern entgegenkommen. So will sie bei Bedarf kostenfreie Parktickets für Kunden in der Schlossgarage ausgeben. Zu Fuß sollen alle Geschäfte jederzeit erreichbar bleiben. Die Zeit für Anlieferungen soll auf 6 bis 10 Uhr begrenzt werden; anders als in der Fußgängerzone, wo die Lkw bis 11 Uhr anliefern dürfen. „Jede Stunde mehr tut dem Bauprojekt gut“, so Philipp. Die Beschicker des Wochenmarkts und der Lieferverkehr für die obere Louisenstraße sollen laut Stadt zunächst über die Haingasse anfahren können; im zweiten und dritten Bauabschnitt über die Wallstraße.

Rund 2000 Autos fahren jeden Tag über den Schulberg - die Zahl beruht auf einer Hochrechnung von Stichproben im Juli 2021. Das Straßenstück wird von 16 Buslinien angefahren - und ungefähr 20 Bussen pro Stunde. Um den Untergrund haltbarer zu machen, soll im Endausbau eine „halbstarre Decke“ gegen Bodenwellen eingebracht werden; das habe sich vor dem Kur- und dem Rathaus bewährt, so Philipp.

Die Baumaßnahme in Kürze

Bauzeit: 8. Mai 2023 bis voraussichtlich Dezember 2024.

1. Bauabschnitt: Louisenstraße in Höhe von „Dessous von Bous“ (4-6 Wochen)

2. Bauabschnitt: Schulberg (7 Monate, bis Ende Januar 2024)

3. Bauabschnitt: Kreuzung Schulberg/Rathausstraße (4 Monate, bis Mai 2024)

Umleitung: über Höllsteinstraße, Castillostraße (oder Höhestraße), Obergasse, Elisabethenstraße

Händler und Anwohner bekommen kostenfreie Parktickets in der Schlossgarage

Anlieferung nur bis 10 Uhr.

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