Bücherei wagt Sprung ins digitale Zeitalter

Schmitten-Arnoldshain (nni). Die evangelische Bücherei in Arnoldshain hat einen großen Schritt in Richtung Digitalisierung gemacht. Annemarie Schimpf, die Leiterin der Bücherei, ist sehr froh, dass die Bücherei eine Förderung von 2025 Euro aus dem sich an alle Einrichtungen im Bundesgebiet richtenden Soforthilfeprogramms »Vor Ort für alle« des Deutschen Bibliotheksverbandes erhalten hat.
»Mit diesem Geld wurden ein neuer Computer und ein leistungsfähiges Bibliotheksprogramm zur Katalogisierung angeschafft, Ausleihe und Statistik wurden mithilfe der neuen Technik und der angepassten Software etabliert«, sagt Schimpf. Damit springt die Bücherei ins digitale Zeitalter - der »Uralt-PC, der noch mit Windows XP lief«, gehört nun der Vergangenheit an.
Zuschuss über 2025 Euro
Ein Laptop, ein großer Monitor, eine externe Festplatte, Zubehör wie Maus und Tastatur sowie ein Stahlschrank für die Aufbewahrung des Laptops (der Mehrzweckraum der Gemeinde wird von verschiedenen Gruppen genutzt) wurden von den 2025 Euro angeschafft. Auch die Einrichtung des neuen Arbeitsplatzes inklusive der erforderlichen Betriebsprogramme durch einen IT-Spezialisten wurden damit finanziert. »Er hat uns eine Einweisung gegeben.«
Das neue Bücherei-Programm vereinfacht die Suche von Büchern nach Titeln, Autoren, Schlagwörtern und Interessenkreisen aus dem aktuellen Buchbestand. Für die Mitarbeiterinnen der Gemeindebücherei wird die Administration, zum Beispiel die Erstellung der jährlichen Statistik für den evangelischen Büchereiverband, erleichtert. Und die Bücherei hat jetzt auch eine eigene E-Mail-Adresse: buecherei-arnoldshain@gmx.de.
Die Einrichtung ist also per E-Mail, aber auch weiter telefonisch erreichbar unter 0 60 82/22 98. Interessenten werden online sowohl über das aktuelle Bücherprogramm als auch über Veranstaltungen informiert oder auf Veranstaltungen hingewiesen, sagt Schimpf. Das Schmittener Rathaus habe die Bücherei auf die Förderung aufmerksam gemacht, sagt Schimpf. Im Mai 2021 sei das Soforthilfeprogramm »Vor Ort für alle« des Deutsche Bibliothekenverbands (dbv) ausgeschrieben worden. »Das Ziel des dbv zusammen mit den Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien war, Bibliotheken als ›Dritte Orte‹ auch in ländlichen Räumen zu stärken und so einen Beitrag zu gleichwertigen Lebensverhältnissen zu leisten«, sagt Schimpf.
Am 20. Mai stellte sie den entsprechenden Antrag. »Im Oktober kam zunächst die negative Nachricht, dass wir nicht gefördert werden. Mitte/Ende Oktober kam dann eine weitere Nachricht, dass wir doch gefördert werden«, so Schimpf. »Wir haben uns alle sehr gefreut.«
Mitte November kam der Förderbetrag, das Geld musste dann bis Ende Dezember ausgegeben werden, berichtet Schimpf. »Bis Ende Februar müssen wir nachweisen, wie wir das Geld ausgegeben haben.« Es sei die erste Förderung dieser Art für die evangelische Bücherei in der Kirchgasse in Arnoldshain, die übrigens die einzige in der gesamten Gemeinde Schmitten ist. Jeweils 320 Euro von Gemeinde und evangelischer Kirche haben Schimpf und ihr Team jährlich zur Verfügung. »Dreiviertel davon werden in neue Bücher investiert«, sagt sie und betont: »Wir sind am Puls der Zeit, als Gemeindebücherei nicht verstaubt und kaufen jedes Jahr auf der Buchmesse neue Bücher.« Es gibt also sowohl Lesestoff von Bestseller-Autoren wie Sebastian Fitzek (»Playlist«) und Nele Neuhaus (»In ewiger Freundschaft«) als auch anspruchsvolle Literatur. Schimpf selbst hat gerade »Die blaue Frau« von Antje Rávik Strubel, ausgezeichnet mit dem Deutschen Buchpreis 2021, gelesen und kann den Roman nur empfehlen.
In der Bücherei stehen bequeme Sessel. Diese sowie weitere Möbel wurden vor einigen Jahren mit dem Geld aus einer großen Spende gekauft, können wegen der Pandemie im Moment aber nicht genutzt werden.
Derzeit einmal pro Woche geöffnet
»Vorher waren wir eine offene Bücherei, hatten also immer geöffnet, wenn das Gemeindezentrum auf war«, berichtet Schimpf. Und in dem war immer was los, wurde es doch rege von Sport- und Jugendgruppen genutzt. Wegen Corona hat die Bücherei nur noch einmal pro Woche, immer mittwochs von 16.30 bis 18.30 Uhr, geöffnet.
Die Sonntagsgottesdienstbesucher wurden am 23. Januar über die Neuigkeiten informiert. Sie stehen ausführlich auch auf der Homepage der Gemeinde unter http://www.kirche-arnoldshain.de/gemeinde/bücherei/. Und natürlich kann jeder zu den Öffnungszeiten vorbeikommen und sich alles zeigen lassen.