Feuerwehrverein vor der Auflösung
Aktive Kräfte aus Hunoldstal den Brombachern zugeordnet
Anfang des Jahres wurde die Freiwillige Feuerwehr Hunoldstal der benachbarten Brombacher Wehr zugeordnet. Jetzt steht der Feuerwehrverein vor der Auflösung, wenn niemand den Verein weiterführen will. Außer Kassenwart Gerd Neuenfeldt, der sich bereiterklärte, so lange wie nötig die Geschäftsfähigkeit sicherzustellen, stand der bisherige Vorstand nicht mehr zur Wahl.
Ohne funktionierende Wehrführung und ausreichend Aktive war eine eigenständige Einsatzabteilung in Hunoldstal nicht aufrechtzuerhalten", so Beigeordneter Martin Weber (CDU) in der Jahreshauptversammlung des Vereins. Eine andere Lösung habe es nicht gegeben, um den Brandschutz zu gewährleisten.
Vom Vorstand bleibt nur der Kassenwart
Der bisherige Vereinsvorsitzender Jörg Deusinger stellte die Frage in den Raum: "Welchen Sinn macht der Feuerwehrverein ohne Einsatzabteilung?" In seinem Rückblick machte er deutlich, dass die Wehr schon vor Corona nicht mehr optimal aufgestellt war. "Mehrere Versuche, neue Aktive und Verantwortliche für die Einsatzabteilung zu gewinnen waren erfolglos", sagte er. Neben einem verantwortlichen Beruf könnten und wollten das viele zeitlich nicht leisten. Er selbst habe schon vor geraumer Zeit angekündigt, den Vorsitz niederzulegen. Der 52-Jährige sagte: "Ich gehe lange genug vorneweg und es sind immer die gleichen, die sich engagieren, ich habe einfach nicht mehr den Elan."
Als klar war, dass der gesamte Vorstand zurücktreten werde, wurden alle Mitglieder angeschrieben mit der Bitte einen neuen Vorstand zu bilden. "Niemand hat sich gemeldet", so Deusinger. Das war auch in der Jahreshauptversammlung so. Auf Webers Bitte, der sagte: "Auch wenn der Verein ruht, wäre es gut, wenn die Kasse funktioniert bis der Verein aufgelöst wird", ließ sich Neuenfeldt als einziger noch einmal wählen.
Gegen die Auflösung sprachen sich vor allem Vereinsmitglieder im Rentenalter aus. Die waren in der Versammlung in der Überzahl und das ist laut Deusinger das eigentliche Problem. Er sagte: "Auch im Verein fehlen die Jungen, ich habe keine Lust mehr den Leuten für Dienste bei Veranstaltungen hinterherzulaufen."
Sebastian Kral meinte: "Soll man einen Verein künstlich am Leben erhalten, nur um alle zwei Jahre ein gemeinsames Backesfest zu veranstalten?" Kral ist überzeugt, dass es bei aktuell nur noch vier aktiven Feuerwehrleuten aus Hunoldstal so schnell keinen eigenen Wehrführer und Stellvertreter geben werde. Die Tatsache, dass obwohl es ums Überleben des Vereins geht, nur 17 von 82 Mitliedern, davon sechs Vorstandsmitglieder, zur Versammlung gekommen sind, war für Marcel Schmitt ein deutliches Zeichen dafür, dass in der Bevölkerung das Interesse fehlt.
Was wird aus dem Gerätehaus und dem Fahrzeug?
Sollte keiner die Vorstandsarbeit übernehmen, müsste die Auflösung des Vereins in einer separaten Mitgliederversammlung beschlossen werden. Wie es mit dem Gerätehaus und dem Fahrzeug in Hunoldstal weitergeht, müssen laut Gemeindebrandinspektor Christoph Brendel Gemeinde und Kreis in Absprache mit dem Land klären. Ob wie Thomas Willroth sich vorstellen kann, zentrale Feuerwehr-Stützpunkte in der Großgemeinde die Zukunft sind, darauf ging Brendel nicht ein. evk