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Datenautobahn wird ausgebaut

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Hans Czorny (links) von der Telekom und Bürgermeister Lars Keitel haben den Vertrag zum weiteren Glasfaserausbau, der Ende September 2024 starten soll, mit ihrer Unterschrift auf dem Weg gebracht.
Hans Czorny (links) von der Telekom und Bürgermeister Lars Keitel haben den Vertrag zum weiteren Glasfaserausbau, der Ende September 2024 starten soll, mit ihrer Unterschrift auf dem Weg gebracht. © ksp

Stadt und Telekom vereinbaren ein flächendeckendes Glasfasernetz für Friedrichsdorf. Der Startschuss für den Ausbau ist für 2024 geplant - wer sich für einen Anschluss interessiert, kann sich aber schon jetzt melden.

Friedrichsdorf -„Friedrichsdorf wird Giganetz-Stadt“, lautete 2012 die Schlagzeile. „Wir waren damals eine der Pilot-Kommunen, in denen die Telekom große Teile ihres Glasfasernetzes verlegt haben“, blickt Bürgermeister Lars Keitel (Grüne) zurück. „Damals sind große Teile im Stadtgebiet, vor allem in der Kernstadt und einem Teil Seulbergs, mit dem Glasfasernetz für schnelleres Internet versorgt worden“, so Keitel.

Jetzt, elf Jahre später, hat der Rathauschef mit seiner Unterschrift besiegelt, dass der Ausbau in einer zweiten Bauphase weitergeht, mit dem Ziel, Friedrichsdorf nahezu flächendeckend mit Glasfaser auszustatten. Gemeinsam mit Hans Czorny, Regio-Manager bei der Deutschen Telekom, hat Keitel eine Erklärung über den Glasfaserausbau in Friedrichsdorf zwischen der Stadt und dem Netzbetreiber GlasfaserPlus im Rathaus unterzeichnet.

„Die GlasfaserPlus ist ein Gemeinschaftsunternehmen der Deutschen Telekom und IFM-Investors, einem australischen Fondsverwalter, der im Eigentum von Pensionskassen steht und global Pensionsgelder in Infrastruktur-Unternehmen anlegt“, informiert Czorny. Mit dem Ausbauprojekt können in Friedrichsdorf rund 5130 Haushalte und insgesamt 2578 Gebäude mit der High Speed Technologie versorgt werden.

„Ein schnelles Internet ist für den Standort Friedrichsdorf wichtig“, betont Bürgermeister Keitel. „Nur eine Kommune mit guter Infrastruktur kann sich erfolgreich um die Ansiedlung von Unternehmen bemühen und gleichzeitig als Wohnstandort attraktiv sein“, stellt er klar.

„Wir sind mit dem Ziel angetreten, den ländlichen Raum in Deutschland mit schnellem und zuverlässigem Internet durch Glasfaseranschlüsse zu digitalisieren. Friedrichsdorf ist auf diesem Weg ein wichtiger Meilenstein“, erklärt auch Martin Kolb, Relationship Management bei GlasfaserPlus.

Das neue Glasfasernetz ist bis zu einem Gigabit pro Sekunde schnell. „Das ist schon eine ganz andere Qualität“, meint Keitel. „Und es ist nachhaltiger, da es im Vergleich mit dem jetzigen Kupfernetz nur rund ein Viertel der Energie verbraucht“, fügt Hans Czorny hinzu.

Die Stadt habe sich für den weiteren Ausbau, mit dem Köppern inklusive der Kapersburgsiedlung, Burgholzhausen und der restliche (alte) Teil von Seulberg mit dem Glasfasernetz versorgt wird, bewusst Zeit gelassen. „Wir haben uns intensiv Gedanken über die Art des Ausbaus gemacht, denn dieser ist mit einem massiven Eingriff in die Infrastruktur verbunden“, meint der Rathauschef. „Da muss man nicht immer der erste sein“, sagt er. Deshalb habe man zunächst verfolgt, wie es in anderen Kommunen läuft, verrät Keitel. „Wir haben zudem mit verschiedenen Unternehmen das Gespräch gesucht und uns ausgetauscht“, erzählt er. Jetzt ist die Entscheidung gefallen. „Wir gehen den Weg gemeinsam mit GlasfaserPlus und erhoffen uns eine gute Zusammenarbeit und vor allem eine gute Kommunikation mit der ausführenden Baufirma“, stellt er klar.

Keitel weiß, dass der Ausbau für die Bürger auch mit Behinderungen verbunden sein wird und hofft schon jetzt auf Verständnis. „Es müssen ja so einige Bürgersteige aufgebuddelt und Kabel verlegt werden“, so Keitel.

Die gute Nachricht: „Dafür sind die neuen grauen Schaltkästchen schlanker und damit platzsparender als die jetzigen Verteilerkästen“, berichtet Czorny. „Zunächst werden diese neben den alten Verteilerkästen stehen, bis das Ziel eines kompletten Glasfaserausbaus erreicht ist und wir irgendwann das Kupfernetz abschalten und die großen Kästen verschwinden können“, meint Czorny.

Kunden können Anschluss buchen

Voraussichtlich am 30. September 2024 ist Startschuss der Ausbauarbeiten, gerechnet wird mit einer Bauzeit von einem Jahr. „Wir als Telekom bieten dann über dieses Netz unsere Produkte an. Wenn das Netzgebiet gebaut ist, können sich auch alle anderen Anbietern einmieten“, führt Czorny aus. Derzeit führe man mit diesen noch Gespräche, ergänzt er. Schon jetzt aber können Kunden bei Interesse ihren Anschluss buchen.

„Die GlasfaserPlus knüpft ihre Ausbauzusage nicht an das Erreichen von Vermarktungsquoten. Deshalb müssen alle Interessierten selbst aktiv werden und ihren Glasfaseranschluss buchen“, berichtet er. Die Bürger haben dabei grundsätzlich die freie Wahl unter allen Telekommunikationsanbietern. „Ist die Wahl getroffen, ist dann während der Ausbauphase der Anschluss des eigenen Hauses kostenfrei.“

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