Eine vergangene Liebschaft

Friedrichsdorf - Tür auf, Tür zu. Eine Person verlässt den Raum, eine andere betritt ihn. Sie reden und lachen, Textbuch in der Hand. Die Proben zum Winterstück der Burgholzhäuser Burgspielschar »Und alles auf Krankenschein«, eine Komödie von Ray Cooney, haben bereits im Herbst begonnen, nun befindet sich das Ensemble auf der Zielgeraden, die Premiere ist in greifbare Nähe gerückt.
Die Rollen sind schon längst verteilt, das Bühnenbild hat Form angenommen, die Kostüme und Requisiten sind beschafft, der Vorverkauf hat begonnen.
Andrea Laucke führt zum zweiten Mal Regie bei einem Stück der Burgspielschar. War es im vergangenen Jahr eine romantische Liebeskomödie, so hat Laucke nun eine turbulente Verwechslungskomödie gewählt. Was hat sie daran gereizt? »Das Stück hat ziemlich viel Tempo«, erklärt sie, und gerade die schnellen Wechsel, die verqueren Beziehungskonstellationen, die sich zum Teil auf der Bühne spontan neu entwickeln, das klassische Verwirrspiel, haben sie angesprochen. Tatsächlich ist das Zeitmanagement eine Herausforderung für die Schauspieler, denn punktgenau muss das Telefon klingeln, die Tür zuschlagen, ein Ruf ertönen. Zum richtigen Zeitpunkt muss man seinem Gegenüber ins Wort fallen, »ein Wort ergibt das nächste.« Der Takt ist minutiös vorgegeben. Laucke ist zuversichtlich ob der Professionalität der Schauspieler und deren Motivation: »Sie brennen vor Spielfreude.«
In diesem Jahr finden Premiere und drei weitere Aufführungen wieder in der Alten Schule in Burgholzhausen statt, dort wo die Winterstücke schon seit Jahrzehnten aufgeführt werden. Klein ist die Bühne, klein der Zuschauerraum, doch gerade diese Nähe zwischen Schauspieler und Publikum macht den Reiz des Ortes aus. Außerdem wird es wie gewohnt zwei weitere Aufführungen im Forum in Köppern geben.
Und wovon handelt das Stück? Es geht um eine vergangene Liebschaft und darum, wie die Vergangenheit plötzlich die Gegenwart einholt und man nicht weiß, wie man damit umzugehen hat. Früher oder später kommt die Wahrheit immer ans Tageslicht. Doch bis es so weit ist, kann der Zuschauer sich genüsslich zurücklehnen und eintauchen in die verrückte Geschichte, in das absurde Lügengespinst. Leichtigkeit und Frohsinn, das möchten Regisseurin und Schauspieler unter anderem bei den Besuchern hervorrufen: »Nach der langen Corona-Zeit ist es gut, wieder unter Menschen zu gehen und einfach zu lachen«, meint Laucke.
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Die Premiere findet am Freitag, 27. Januar, in der Alten Schule in Burgholzhausen statt. Weitere Aufführungen in der Alten Schule sind geplant für Samstag, 28. Januar, sowie das darauffolgende Wochenende, Freitag, 3., und Samstag, 4. Februar. Das erste Wochenende ist bereits ausverkauft. Im Forum Friedrichsdorf finden die Vorstellungen am Freitag, 10., und Samstag, 11. Februar, statt. Beginn ist jeweils um 20 Uhr. Einlass ist jeweils frühestens eine halbe Stunde vor Beginn. Es besteht freie Platzwahl. Kartenvorverkauf und weitere Informationen gibt es unter ww.burgspielschar.de.
OLIVERA GLIGORIC-FÜRER