Köppern bekommt neue DRK-Rettungswache

Standort im Gewerbegebiet wurde eingeweiht. Lücken im Versorgungsnetz in Friedrichsdorf sind nun geschlossen.
Köppern -Bisher gab es für die Stadt Friedrichsdorf nur eine Abfahrtstelle in Köppern, in der ein Rettungswagen stationiert war. "Der Großteil der Einsätze lief bisher über die DRK-Rettungswache an den Bad Homburger Hochtaunus-Kliniken", erklärt Axel Bangert, scheidender DRK-Kreisgeschäftsführer. "Doch da das Gebiet, das der Rettungsdienst von dort aus abdecken muss, immer größer wurde, reichte diese Lösung nicht mehr aus."
Innerhalb von zehn Minuten müssen Rettungskräfte an ihrem Einsatzort sein - so sieht es das Gesetz vor. Deshalb musste in Köppern eine neue Rettungswache her, um die Lücken im Versorgungsnetz im Hochtaunuskreis zu schließen.
Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) machte bei der Ausschreibung das Rennen. Jetzt konnte die neue Rettungswache in Köppern eingeweiht werden. "Die neue Wache ist eine unglaubliche Verbesserung für Friedrichsdorf", meinte Bangert. "Sie ist eine Infrastrukturmaßnahme, die für die Bevölkerung mit hoher Sicherheit verbunden ist."
Ein zweigeschossiger Sozialtrakt mit Umkleide-, Dusch- und Ruheräumen sowie Aufenthalts-, Lager- und Besprechungsräume, dazu eine Fahrzeughalle in Stahlskelettbauweise, in der drei Rettungswagen Platz finden: So präsentiert sich die neue DRK-Wache in der August-Winter-Straße. Bangert hat am vergangenen Freitag gemeinsam mit seinem Nachfolger Heiko Selzer die neue Wache des DRK im Köpperner Gewerbegebiet Nord-Ost eingeweiht. Bangert überreichte den symbolischen Schlüssel an den neuen Wachleiter Steffen Müller.
Bad Homburg wird entlastet
Die neue Wache, informierte Bangert, sei zudem eine Lehr-Rettungswache für die praktische Ausbildung von Notfallsanitätern. In Köppern sind ein Rettungswagen für den Tagdienst (12 Stunden), ein Rettungswagen im 24-Stunden-Dienst sowie ein Krankentransportwagen (KTW) stationiert. "Damit ist die Abdeckung des Versorgungsgebiets optimal abgebildet. Entscheidend ist, dass damit die personelle Situation und das hohe Einsatzaufkommen in der Rettungswache in Bad Homburg entzerrt wird", sagte Bangert.
Sechs bis acht Mitarbeiter werden in der neuen Friedrichsdorfer Einrichtung im Dienst sein. Zum Einsatzgebiet gehören außer der Stadt Friedrichsdorf die Saalburgsiedlung in Wehrheim und ein Teilabschnitt der Autobahn A 5.
Der stellvertretende Vorsitzende des DRK-Kreisverbands und Landtagsabgeordnete Holger Bellino (CDU) gratulierte zur "tollen neuen Rettungswache, von der auch der DRK-Stadtverband Friedrichsdorf profitieren wird". Bellino nutzte die Gelegenheit, sich bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des DRK zu bedanken, dass sie sich im Jahr "an 365 Tagen, 24 Stunden für die Rot-Kreuz-Idee einsetzen."
Mehr Wohnraum für Rettungspersonal
Bellino hob, mit Blick auf die Gäste der Feuerwehr, Kreisbrandinspektor Carsten Lauer und den Vorsitzenden des Kreisfeuerwehrverbands Norbert Fischer, die freundschaftliche Zusammenarbeit von Haupt- und Ehrenamtlichen des DRK und der Feuerwehr auf verschiedenen Ebenen hervor.
Bürgermeister Lars Keitel (Grüne) zählte ebenfalls zu den Gratulanten; er hieß das DRK mit der neuen Wache "herzlich willkommen in der Stadt und in unserer Mitte. Wir sind stolz und froh, die Rettungswache hier stehen zu haben." Der Rathauschef versicherte, dass die Stadt, unter anderem mit dem Schaffen von Wohnraum, ihren Beitrag dazu leisten werde, um dem Fachkräftemangel, der auch im Bereich des Rettungsdienstes herrsche, etwas entgegenzusetzen. Das Ziel sei, dass sich auch Hauptamtliche für den Standort Friedrichsdorf entscheiden. "Mit Kräften werden wir auch den Ortsverband des DRK unterstützen, damit dieser bald hier ebenfalls sein Domizil beziehen kann", sagte Keitel.
Kreisbrandinspektor Carsten Lauer, anwesend auch als Vertreter des Hochtaunuskreises, der Träger des Rettungsdiensts ist, erinnerte daran, dass die Stadt bereits 2015 im Köpperner Gewerbegebiet das Grundstück für das DRK freigehalten habe. "Das war eine gute Entscheidung", sagte er.