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Glashütten will treppauf zurück in die Römerzeit

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Von: Alexander Schneider

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Der Aussichtsturm soll als Stahlkonstruktion mit Holzverkleidung errichtet werden und an einen römischer Wachtturm erinnern. FOTO: as
Der Aussichtsturm soll als Stahlkonstruktion mit Holzverkleidung errichtet werden und an einen römischer Wachtturm erinnern. © as

Am Kastell Maisel soll ein Aussichtsturm in Wachturm-Optik entstehen

Glashütten -Königstein hat den Hardtbergturm, Schmitten den Pferdskopfturm, Bad Homburg den Herzbergturm, Frankfurt den Goetheturm, Kronberg den Burgturm - überall Türme, nur Glashütten hat nichts zum Draufklettern und Runtergucken. Noch nicht. Das soll sich ändern: "Meiselturm" ante portas.

Bürgermeister Thomas Ciesieslki (CDU) berichtete am Dienstag im Haupt- und Finanzausschuss über ein Treffen des Vorstands der "Limes Erlebnispfad Hochtaunus eGmbH", der neben anderen Limesanrainern auch Glashütten als Gesellschafterin angehört.

Dort habe Wehrheims Bürgermeister Gregor Sommer (CDU) ein gewisses Unverständnis darüber geäußert, dass nun schon seit drei Jahren über einen Aussichtsturm mit Limes-Blick geredet werde, aber noch immer nichts zum Treppensteigen gebaut sei.

Geld sei da, Pläne auch, nur passiert sei nichts. Vom Sommer'schen Monitum angesprochen fühlte sich Friedrichsdorfs neuer Rathauschef Lars Keitel von den Grünen. Er, respektive schon sein langjähriger, ebenso grüner Amtsvorgänger Horst Burghardt, sollte nämlich das Einweihungsbändchen an der untersten Stufe längst durchgeschnitten haben.

Eine Schere wäre sicher zur Hand gewesen, Keitel verwies seine Vorstandskollegen aber auf den Mangel an Baugrund. Grundsätzlich, so berichtete Ciesielski den im HFA, sei Friedrichsdorf mit Platz zwar nicht gerade knapp dran. Nur wolle man den nicht dem Bau eines 12 Meter hohen Aussichtsturm opfern.

Wer nicht will, der hat schon - dachte sich der Glashüttener Rathauschef und bot seine Gemeinde als Alternative für den Turmbau an. Ein Standort für den Ausguck ist auch bereits ausgeguckt.

Er soll in Glashütten errichtet werden, mit Blick aus luftiger Höhe auf das alte "Kastell Maisel".

Ein günstigerer Standort für einen solchen Aussichtsturm, praktisch Auge in Auge mit der lokalen Siedlungsgeschichte, ist für Ciesielski kaum denkbar. Im Ausschuss warb er dafür, die Hand auf den Turm zu legen. Für Wanderer stehe er praktisch auf dem Präsentierteller und bei nur 12 Metern Plattformhöhe brauche es beim Besteigen wohl auch keine Schwindelfreiheit.

Schwindelig werden könnte es einem allenfalls, wenn man den Preis hört; knapp 390 000 Euro. Das Gute daran ist aber: Die Gemeinde muss keinen Cent dazugeben, nur den Baugrund, "die 25 Quadratmeter für das Fundament sollten wir noch übrig haben", rannte Ciesielski im HFA offene Türen ein. Finanziert wird der Turm aus Mitteln der Limes Erlebnispfad Hochtaunus eGmbH, die auch Zuschüsse eingeworben hat.

Der "Turmbau zu Maisel" ist offenbar eingetütet. "Derzeit laufen die Abstimmungen, auch mit dem Denkmalschutz, nächstes Jahr könnte es, wenn alles klappt, schon losgehen", ist Ciesielski guter Dinge.

Die Zielsetzung, Lern- und Vermittlungsort des "Welterbes Limes" zu werden, soll wie vom Leiter des Fachbereichs Kultur beim Hochtaunuskreis zu hören ist, weitestgehend übernommen werden, "auch der Landrat fand die Idee, Glashütten in dieser Form kulturhistorisch aufzuwerten, gut", so Ciesielski. Ein Beschluss im HFA war nicht nötig, "kostet ja nichts [...]".

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