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Auszeichnung für Wiesbachschule

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Grävenwiesbach - Am Freitagmorgen erhielt die Wiesbachschule in Grävenwiesbach eine besondere Auszeichnung. Anlässlich des Welt-Down-Syndrom-Tages am 21. März zeichnete das Deutsche Down-Syndrom-Infocenter die Grundschule im Mönchweg für ihr besonderes Engagement zugunsten von Kindern mit Down-Syndrom aus.

Der 2014 geborene Samuel geht in die zweite Klasse der Wiesbachschule und nimmt mit Unterstützung der Teilhabeassistentin Melanie Heid regelmäßig am Unterricht im Klassenverband teil. Darüber hinaus wird er in Mathematik von Förderlehrerin Kerstin Homm beschult.

Sorge, ob es funktioniert

Seine Mutter Nadine Dogancioglu erinnert sich an ihre große Sorge, ob Samuel im Zuge der Inklusion an der Schule angenommen und ob die Teilnahme am Unterricht gelingen würde. Der junge Wiesbachschüler hatte bereits im VzF-Kindergarten Grävenwiesbach Frühförderung erhalten und wird in der Klasse von Lehrerin Sybille Wiedemann mit Unterstützung der Teilhabeassistentin beschult. Samuel ist das einzige Down-Syndrom-Kind an der Schule: »Melanie Heid und Kerstin Homm sind Engel für ihn, und das läuft Dank des großen persönlichen Engagements klasse.«

Dogancioglu sieht ihren Sohn an der Schule besonders gut aufgehoben, er nimmt eine Super-Entwicklung wahr, in der er fleißig ist und sich auf das Rechnen, Schreiben und Lesen besonders freut. Die Anerkennung für erfolgreiches Lernen gelingt gut durch das Verteilen von Smileys.

Smileys zeugen von guter Leistung

Besonders erfreut ist die Familie über das gelungene Miteinander ohne jegliche Diskriminierungs-Erfahrung. Sie hatte anlässlich des Welt-Down-Syndrom-Tages die Bewerbung zur Auszeichnung eingereicht, woraufhin die deutschlandweite Urkunde für die Schule ausgestellt wurde.

Schulleiter Jan Drumla betont seine Freude, dass die Arbeit der Schule im Bereich Inklusion wahrgenommen wird: »Das macht mich stolz.« Drumla dankt der Klassenlehrerin, Förderlehrerin und Teilhabeassistentin für die Individualförderung nach einem speziellen Lehrplan. Inklusion werde von allen in der Gesellschaft gewollt, aber es komme darauf an, dass die erfolgreiche Umsetzung gelingt. »Es ist schön, wenn wir das geschafft haben.«

Der Schulleiter erinnert sich, dass er gegenüber Samuel bereits im Kindergartenalter das Versprechen der inklusiven Beschulung abgegeben hatte und sieht sich in seiner damaligen Einschätzung erfolgreich bestätigt. Die Auszeichnungs-Urkunde wird in der Wiesbachschule einen besonderen Ehrenplatz erhalten und die Schulgemeinde nachhaltig an ihre erfolgreiche Inklusion erinnern.

Der Welt-Down-Syndrom-Tag (WDST) wird jährlich am 21. März begangen und greift symbolisch die Tatsache auf, dass bei Personen mit Down-Syndrom das Chromosom 21 dreimal vorkommt. Die Vereinten Nationen hatten am 10. November 2011 den 21. März zum Welttag der Menschen mit Down-Syndrom erklärt, und seit dem 21. März 2012 wird er offiziell weltweit begangen.

Der WDST will die Anliegen von Personen mit Down-Syndrom der Öffentlichkeit bewusst machen. Das Deutsche DS-Infocenter veranstaltet dazu jährlich eine Auszeichnungsaktion und würdigt besonderes Engagement. arg

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