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Kids Camp soll an der Sodener Straße Platz finden

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Von: Stefan Jung

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Der Altbau aus den 1930er-Jahren, der noch auf dem Gelände an der Sodener Straße steht, wird wohl einem Neubau des Kids Camps weichen. Bereits die Stadtverwaltung hatte eine Sanierung als unwirtschaftlich gewertet.
Der Altbau aus den 1930er-Jahren, der noch auf dem Gelände an der Sodener Straße steht, wird wohl einem Neubau des Kids Camps weichen. Bereits die Stadtverwaltung hatte eine Sanierung als unwirtschaftlich gewertet. © Sj

HFA empfiehlt einstimmig Grundstücksverkauf für 620 000 Euro. Parlament entscheidet am Donnerstag

Königstein -„Nachsitzen“ klingt nicht gerade nach einem innovativen, pädagogischen Ansatz, kann aber von Zeit zu Zeit zielführend und hilfreich sein. Zumindest scheint sich das jetzt für den Magistrat und das Königsteiner Kids Camp zu bewahrheiten. Beide hatten auf Wunsch des Haupt- und Finanzausschusses (HFA) noch einmal nacharbeiten müssen, nachdem sie eigentlich schon im vergangenen Herbst den Verkauf des städtischen Grundstücks Sodener Straße 2 an die benachbarte bilinguale Grundschule fix machen wollten.

Bei der Liegenschaft an der Sodener Straße handelt es sich um jene 710 Quadratmeter große Fläche samt darauf befindlichem Altbau, die die Stadt 2016 ursprünglich für 430 000 Euro erworben hatte, um dort Geflüchtete unterzubringen. Dazu kam es allerdings nie. So steht das 1930 errichtete Haus seit rund sieben Jahren leer. Viel länger wird es dort allerdings wohl nicht mehr stehen. Folgt die Stadtverordnetenversammlung am Donnerstag, 23. März, einer einstimmigen Empfehlung, die der HFA vorgestern Abend ausgesprochen hat, werden Haus und Grund für 620 000 Euro an den Träger der bilingualen Grundschule, die gemeinnützige Kids Camp GmbH, verkauft.

Die Gesellschaft hatte bereits im vergangenen Jahr im Gespräch mit der Taunus Zeitung ihr Interesse an der Liegenschaft bestätigt und mit dem beachtlichen Wachstum der Grundschule begründet, die im ehemaligen Offiziershaus am Haus der Begegnung untergebracht ist. Zwar werde der reine Schulbetrieb dort wohl auch bleiben, erklärte Bürgermeister Leonhard Helm (CDU) am Donnerstagabend im HFA. Um jedoch mehr Platz zu schaffen, sei denkbar, dass das Kids Camp die Verwaltung, die Küche oder auch die Mensa auslagere und dafür an der Sodener Straße einen Neubau errichten werde.

Abrisskosten abgezogen

Ein Erhalt des alten Hauses, so der Rathauschef, sei schon aus Sicht der Stadt unwirtschaftlich gewesen und werde es auch für die Schule sein. Deshalb liegt der Verkaufspreis rund 70 000 Euro unter dem eigentlichen Grundstückswert an dieser Stelle. Hier wurden die Abrisskosten eingepreist und abgezogen. Darüber waren sich die HFA-Mitglieder grundsätzlich schon im Herbst vergangenen Jahres einig.

Der Ausschuss hatte damals allerdings noch andere Anregungen, über die der Magistrat mit dem Schulträger nachverhandeln sollte. So hätten es einige Fraktionen lieber gesehen, das Grundstück nur in Erbpacht abzugeben. Dem Ansinnen hatten die Verantwortlichen des Kids Camps schon im vergangenen Jahr eine Absage erteilt. Worauf sich beide Seiten jetzt allerdings verständigten, sind eine Festschreibung des schulbetrieblichen Zwecks im Grundbuch und ein Vorkaufsrecht der Stadt für den Fall, dass dieser Zweck einmal nicht mehr bestehen sollte. Ebenfalls verständigt hat man sich darauf, dass die Kids Camp gGmbH einen Grundstücksstreifen des derzeitigen Betriebsgeländes der Schule an die Stadt verkauft.

Der Streifen führt an der bislang sehr schmalen Zufahrt entlang, über die das Ärztehaus und künftig auch ein Teil des neuen Stadtquartiers „Königsteiner Höfe“ erreichbar sind. Über den Zukauf des 1,50 Meter breiten Geländestreifens soll die Straße verbreitert und das verkehrstechnische Nadelöhr aufgeweitet werden.

Den Anstoß dazu hatten die Königsteiner Grünen im vergangenen Jahr gegeben. In der Vorlage des Magistrats heißt es dazu, dass der ins Auge gefasste Grundstücksstreifen etwa 132 Quadratmeter groß sei und die Stadt rund 95 000 Euro kosten werde.

Im Zuge der Straßenerweiterung soll der Gehweg von der östlichen auf die westliche Straßenseite, also zum Kids-Camp-Gebäude hin, verlegt werden.

Die Kosten hierfür, so ist es der Antragsbegründung zu entnehmen, werden vom Bauträger der „Königsteiner Höfe“ getragen. So sehe es der mit der Stadt Königstein geschlossene Durchführungsvertrag vor.

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