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Kronberger Schüler rast mit seinem BMW zur Schule - und hängt Zivilstreife ab

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Früher Morgen über der Mainebene
Schüler rast mit BMW zur Schule © Frank Rumpenhorst/dpa

Ein Kronberger Schüler ist mit seinem BMW in einer halsbrecherischen Geschwindigkeit zur Schule gerast. Dabei übersieht er eine Zivilstreife der Polizei.

Kronberg - Zeitungsleser schüttelten damals ungläubig mit dem Kopf: Ein junger Mann hatte verkehrswidrig überholt, nur um rechtzeitig zur Schule zu kommen. Eine Zivilstreife hatte ihn zwischen Oberhöchstadt und Oberursel (Hochtaunuskreis) verfolgt, mit 170 Sachen auf dem Tacho.

Kronberg: Gefährliche Überholmanöver mit BMW auf Landesstraße

Der 21-jährige Kronberger hat beim Überholen fast alles falsch gemacht, was man falsch machen kann. Da er zur Tat heranwachsend war, hat er sich derzeit vor dem Königsteiner Jugendgericht zu verantworten. Der Tatvorwurf: Gefährdung des Straßenverkehrs durch rücksichtsloses, grob verkehrswidriges Überholen trotz Gegenverkehrs.

Der Fall war so hanebüchen, dass er damals Schlagzeilen in den lokalen Medien machte. Der junge Mann war in seinem BMW 320 mit stark überhöhtem Tempo zwischen Oberhöchstadt und Oberursel auf der L3015 in Richtung Oberursel unterwegs und hat, so Zeugen, in halsbrecherischer Manier mehrfach trotz Gegenverkehrs überholt, teils über die Abbiegespuren. Dumm für ihn: In dem auffallend unauffälligen Golf, den er in Höhe Waldsiedlung rasant überholte, saßen zwei Polizisten auf Zivilstreife.

Kronberg: Heftige Überholmanöver in Oberursel-City

Die Krönung des Fahrmanövers dann am Abzweig nach Oberursel-City: Dort schnitt er einen bereits im Linksabbiegen begriffenen Wagen, indem er ihn rechts überholte, um direkt vor ihm selbst links abzubiegen. Danach hatte der Spuk ein Ende, der Polizei war es nach nicht minder rasanter Verfolgungsfahrt endlich gelungen, zu ihm aufzuschließen.

Seine bei der Kontrolle und nun auch in der Verhandlung vor dem Königsteiner Jugendgericht gegebene Erklärung ließ damals die Polizisten und jetzt das Gericht kopfschüttelnd aufhorchen. Er sei an dem Tag spät dran gewesen, habe verschlafen und noch rechtzeitig zur Schule kommen wollen. Die ihm vorgeworfene Tat hat er damit mehr oder weniger gestanden, wobei er allerdings die der Anklage zugrundeliegende Schwere der Schuld relativierte, so gefährlich, wie es sich da lese, sei es dann doch nicht gewesen.

Welche Strafe der junge Raser bekommen hat, lesen Sie hier.

Der Polizist, der den Verfolger-Golf damals gesteuert hat, sah das anders, er sagte, er sei teilweise mit Tempo 170 hinter dem BMW hergejagt, um dranzubleiben. Der Verteidiger sah zwar auch ein gewisses verkehrswidriges Verhalten seines Mandanten, vermisste aber die ihm zur Last gelegte Gefährdung von Leib und Leben anderer Verkehrsteilnehmer. Dass es, wie der Beamte es ausdrückte, unweigerlich und außerhalb des Einflussbereiches des Mannes zu einem schweren Unfall gekommen wäre, wenn sich auf den Abbiegespuren andere Autos befunden hätten, ist dem Anwalt zu dürftig, es müsse schon eine konkrete Gefährdung gegeben haben. Ein Urteil dürfe sich nicht auf Spekulationen stützen.

Kronberg: Mann mit 170 Stundenkilometern auf Landesstraße unterwegs

In der Tat hatte der Beamte auf insistierendes Befragen durch den Anwalt einräumen müssen, dass die Abbiegespuren zum Zeitpunkt des Überholens frei gewesen seien. Er habe sich bei dem vorgelegten Tempo und wegen Gegenverkehrs aber auch aufs Fahren konzentrieren müssen und so weniger auf die konkrete Gefährdung achten können. Sein Kollege auf dem Beifahrersitz könne zum Grad der Gefährdung anderer zum Abbremsen und Ausweichen genötigter Autofahrer sicher mehr sagen. Das kann er.

Die Verhandlung wird am 23. September, 9 Uhr, mit weiteren Zeugen, darunter auch dem Polizisten, fortgesetzt. Dann wird auch eine Frau gehört, die im Protokoll angegeben habe, dass sie sich nach dem Schreck, gerade noch ausweichen zu können, erst einmal einige Zeit auf eine Böschung setzen und erholen musste.

Von Alexander Schneider

Mit 120 Stundenkilometern war ein anderer Autofahrer ja fast noch langsam unterwegs im Vergleich mit dem Angeklagten. Trotzdem wurde er verurteilt. Vorbeugend kontrollierte die Polizei auf Straßen nahe Offenbach Tuner, Raser und Poser - mit erschreckenden Ergebnissen.

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