Junge Steinkäuze werden ausgewildert

Seit
Seit Jahrhunderten lebt der Steinkauz in unmittelbarer Nähe des Menschen, dem er bereits in der Antike ein ständiger Begleiter war: er galt als Vogel der Weisheit und Sinnbild der Göttin Athene, zierte die griechische Drachme und heute die griechische Ein-Euro-Münze.
Auch in Deutschland war der kleine Eulenvogel früher häufig anzutreffen. Steinkäuze werden maximal 250 g schwer und brüten in Scheunen, Ställen, Kapellen und ähnlichem Mauerwerk. Ihr breites Nahrungsspektrum reicht von großen Insekten über Mäuse, kleinere Vögel bis hin zu Reptilien und Amphibien. Sie sind vorwiegend in der Dämmerung und nachts aktiv; lediglich während der Aufzucht der Jungvögel sind sie auch tagsüber rege. In der Regel hält die Bindung eines Paares jahrelang und auch das Revier wird über Jahre hinweg besetzt.
Inzwischen hat jedoch der Verlust ländlicher Strukturen dazu geführt, dass der Steinkauz in seinem Bestand stark gefährdet ist. Denn damit verschwinden auch zunehmend seine Lebensräume wie beispielsweise Streuobstwiesen und Kopfweiden.
Der Artenschutz gehört zu den Hauptaufgaben Zoologischer Gärten. Dabei geht es nicht nur um den Schutz exotischer, sondern auch um den heimischer, bedrohter Tierarten. Der Opel-Zoo kooperiert dabei mit Naturschutzzentren und Organisationen und stellt Nachzuchten beispielsweise von Waldrappen, Moorenten, Europäischen Sumpfschildkröten und Europäischen Nerzen zur Verfügung, die dann in ausgewählten Gebieten Europas wiederangesiedelt werden.
Wenn die Kronberger Steinkäuze also nun in die Adlerwarte Berlebeck gebracht werden, um dort zu brüten, ist es nicht so als würden „Eulen nach Athen getragen“, also als würde eine „überflüssige Tätigkeit stattfinden“: Ihr Nachwuchs wird im Freiland ausgewildert und trägt dazu bei, dass diese früher so häufige Eulenart in Deutschland nicht ausstirbt.