Die Tage des Parkdecks am Bahnhof sind gezählt
Wie soll es künftig mit den Parkplätzen am Bahnhof aussehen? Der tatsächliche Bedarf soll mittels Fahrgastbefragung ermittelt werden. Zudem fordert die KfB-Fraktion zu dem Thema eine Bürgerversammlung.
Rund 220 Stellplätze gibt es derzeit am Bahnhof, 120 davon bietet das Parkdeck. Das soll – im Juli oder August – abgerissen werden. Dafür fehlt bislang noch die Genehmigung des Hochtaunuskreises, außerdem hat die Stadt Kronberg ein Interesse daran, dass es möglichst spät verschwindet. Mit dem Beginn der Bauarbeiten für die Tiefgarage für das Businesshotel und den Kammermusiksaal werden im September auch die übrigen Parkplätze am Bahnhof wegfallen. Darüber informierte in der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung und Umwelt die Leiterin des Stadtplanungsamtes, Dr. Ute Knippenberger.
Im Mai und Juni sollen in Kronberg Süd die Kapazitäten der dortigen Park-and-Ride-Anlage (P&R) erweitert werden. Auf dem Baufeld am Bahnhof sollen dem vorläufigen Bauphasenplan zufolge in der ersten Phase 117 Ersatzstellplätze entstehen. In der Summe mit 80 Plätzen in Kronberg Süd ergaben sich für die erste Phase 197 P&R-Stellplätze. In einer zweiten Phase könnten durch das Versetzen eines Zauns und Erweiterung weitere 77 Stellplätze entstehen. Die Summe inklusive Kronberg Süd: 274 Stellplätze. All diese Maßnahmen sind abhängig vom tatsächlichen Bedarf der P&R-Pendler. Deren Zahl sollte mit Hilfe einer Fahrgastbefragung ermittelt werden – die Auswertung mit belastbaren Zahlen wird für Mai erwartet. Für diejenigen, die ihr Auto bislang kostenfrei am Bahnhof parkten, ohne anschließend in den Zug zu steigen, soll es ein erweitertes Dauerkartenangebot für die Tiefgarage am Berliner Platz geben.
Wenn von 2019 an die Arbeiten auf dem Baufeld V (Wohnbebauung Gleis 3) beginnen und die dortigen Parkplätze wegfallen, sinkt die Anzahl der P&R-Parkplätze auf 80 bis 130 und beschränkt sich auf Kronberg Süd. (Wenn in Kronberg Süd ein mehrstöckiges Parkdeck gebaut wird. Es besteht die Möglichkeit, dass auf einem Teil des Areals ein Unternehmen ansiedelt. Mit diesem könnte gemeinsam ein Parkplatzangebot erarbeitet werden.) In dieser Zeit sollen die Pendler auf andere Park-and-Ride-Anlagen in der Region ausweichen.
Von 2021 an – wenn die Bebauung abgeschlossen ist – werden am Bahnhof 60 bis 80 und in Kronberg 80 bis 130 Stellplätze zur Verfügung stehen. In der Summe also 140 bis 210 Plätze. Die Schwankung ergibt sich auch aus den verschiedenen Bebauungsvarianten, die von den Verhandlungen mit der Deutschen Bahn (DB) abhängig sind. Im Mai findet ein Treffen mit der DB statt, bei der die Flächefreisetzung und die Gestaltung des Bahnhofsumfeldes abgestimmt werden sollen.
Die KfB-Fraktion hält an ihrer Forderung nach einer Bürgerversammlung zu dem Thema Parksituation fest. Zu dieser müsste Stadtverordnetenvorsteher Andreas Knoche (CDU) einladen. „Die Bürger haben ein Recht darauf, dazu in einer Bürgerversammlung umfassend informiert zu werden und die Gelegenheit zu haben, weitere Fragen zu stellen“, findet die KfB. Und zwar, „bevor der Abriss des Parkdecks beginnt“.