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Ein Parkhaus für 300 Autos in Kronberg geplant

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Auf dieser Fläche in Kronberg Süd soll ein fünfgeschossiges Parkhaus entstehen, dass bis zu 300 Autos Platz bietet. Foto: Boris Schöppner
Auf dieser Fläche in Kronberg Süd soll ein fünfgeschossiges Parkhaus entstehen, dass bis zu 300 Autos Platz bietet. Foto: © Boris Schöppner

Kronberg plant, auf dem Areal des Park-and-Ride-Platzes am Campus Kronberg ein fünfgeschossiges Parkhaus zu bauen, das 300 Autos Platz bietet.

Kronberg im Taunus - Das lange diskutiert und mehrfach modifiziert wurde, scheint sich nun zu konkretisieren: Der Magistrat bringt in die aktuelle Sitzungsrunde einen Beschlussvorschlag für ein Parkhaus mit circa 300 Stellplätzen auf der Fläche des derzeitigen P&R-Platzes "Kronberg Süd" ein. Die erforderlichen Gesamtmittel in Höhe von 4,2 Millionen Euro sollen über den Doppelhaushalt 2020/2021 bereitgestellt werden.

Die Stadtverordnetenversammlung soll über diese Pläne in der Sitzung am Donnerstag, 26. September, abstimmen - der Sitzung, in der Kämmerer Bürgermeister Klaus Temmen (parteilos) den Haushaltsentwurf einbringt. Bereits in der Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung und Umwelt (ASU) am morgigen Dienstag wird über das Parkhaus diskutiert. Die Sitzung beginnt um 18.30 Uhr im Raum Feldberg I in der Stadthalle.

Die Pläne für das fünfgeschossige Parkhaus am Campus Kronberg, von denen das unterste aufgrund der Hanglage und das oberste aufgrund der offenen Bauweise laut Angaben von Erstem Stadtrat Robert Siedler (parteilos) nicht als Vollgeschosse zählen, stehen in engen Zusammenhang mit der Entwicklung des Bahnhofsquartiers. Dort, wo heute das Businesshotel entsteht, stand bis vor ein paar Jahren ein Parkdeck, das nicht bewirtschaftet wurde. Pendler, die mit der S-Bahn weiter nach Frankfurt fuhren, nutzten das Parkdeck und die Pkw-Stellflächen im Umfeld genauso wie Berufstätige, die in Kronberg arbeiten.

Aktuell gibt es auf dem Baufeld V (Gleis 3) einen P&R-Platz, der bewirtschaftet wird. Doch die Beschlusslage der Stadtverordneten sieht vor, dass dort bezahlbarer Wohnraum entstehen soll.

Siedler beruft sich in der Begründung für das Parkhaus in Kronberg Süd auf die Bedarfsermittlung der Büros R+T-Ingenieure, das riet, "das überwiegende P&R-Angebot von 200 bis 220 Plätzen weg vom Bahnhof und hin zum Haltepunkt "Kronberg Süd" zu verlegen.

Kronberg im Taunus: Gute Anbindung

In der Antragsbegründung heißt es: "Als Gründe für diese Empfehlung wurden unter anderem die gute Anbindung an das übergeordnete Straßennetz, die geringere verkehrliche Belastung der Innenstadt, Potenzialflächen für Wohnbebauung und damit Nutzer im Kronberger Nordosten sowie die im ,Maßnahmenplan P&R' des RMV vorgesehene Empfehlung der Modernisierung von P&R Kronberg-Süd, genannt."

Im Gegenteil dazu werde für den Bahnhof Kronberg ein Ausbau oder eine Erweiterung aufgrund örtlicher Rahmenbedingungen als nicht möglich oder sinnvoll betrachtet. Gegner einer Verlagerung der Pendler-Parkplätze gen Süden indes haben immer wieder ihre Befürchtungen geäußert, mehr Parkplätze in Kronberg Süd könnten die Verkehrsbelastung auf der Frankfurter Straße sowie am Sodener Stock verschärfen, oder gar zum Kollaps führen - insbesondere dann, wenn sich künftig die Schranken nicht mehr nur zweimal alle 30 Minuten, sondern viertelstündlich schließen.

Siedler geht jedoch davon aus, dass sich die Leitungsfähigkeit in den Stoßzeiten am Sodener Stock sowie an der Kreuzung Am Schanzenfeld/Westerbachstraße durch eine Anpassung der Grünzeiten und einer Optimierung der Signalabstimmung der Ampeln an den beiden genannten Kreuzungen steigern lässt. Das Parkhaus würde lediglich zu einer Steigerung der Verkehrsbelastung von 3 Prozent am Sodener Stock beitragen. Eine bauliche Veränderung ist nach Einschätzung von Siedler nicht erforderlich.

Auch wenn das neue Parkhaus vor allem den Pendlern dienen solle, so könnten Überhänge den in Kronberg Süd angesiedelten Firmen zur Verfügung gestellt werden.

Kronberg: Bedarf bei der Wirtschaft

Wirtschaftsförderer Andreas Bloching weist darauf hin, dass der Stellplatzbedarf unter anderem nach der Rückkehr der Firma Jaguar Land Rover Deutschland nach Kronberg gestiegen sei. "Von mindestens einem anderen Unternehmen aus dem Campus wissen wir, dass es - ohne eine befriedigende Lösung in der Stellplatzfrage - mittelfristig den Standort Kronberg verlassen wird", sagt Bloching. Auch dies gelte es abzuwenden.

Die KfB-Fraktion bewertet die Frage der Stellplätze für Pendler ganz anders. Sie hat einen Antrag eingebracht, in dem sie darum bittet, den städtebauliche Entwurf für das Baufeld V zu überarbeiten. Demnach sollen die Gebäude kleiner werden (sich der bestehenden Bebauung anpassen). Und: Es sollen 80 öffentliche Parkplätze erhalten bleiben.

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