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Ladesäulen für E-Autos am Fachmarktzentrum geplant

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Usingen (msc). Trinkwasser wird immer kostbarer. Also stellte die SPD am 15. November 2020 den Antrag, für die Gartenbewässerung Brauchwasser zu nutzen. Dazu sollte, wo immer es möglich sei, Niederschlagswasser genutzt werden. Zisternen müssen her. Die SPD schlug vor, den Bau solcher Zisternen verpflichtend in neue Bebauungspläne aufzunehmen.

Es dauerte eine Weile, bis dieser Antrag alle Formalien durchlaufen hatte und am Montag die erarbeitete Satzung dem Ausschuss für Wirtschaft, Umwelt, Landwirtschaft und Forsten vorlag. Einstimmig positiv entschieden die Ausschussmitglieder darüber, brachten aber dennoch einige Bedenken vor.

Hauptamtsleiter Michael Guth bezifferte die Mindestgröße des nutzbaren Zisternenvolumens auf zwei Kubikmeter. Ellen Enslin (Grüne) appellierte für mindestens fünf Kubikmeter. Das sei für Neubaugebiete in Ordnung, urteilte Guth, nicht aber für die Ortsteile. Da müsse im Einzelfall entschieden werden. »Und was ist mit Mehrfamilienhäusern?«, wollte Kevin Sussmann (CDU) wissen. Das sei aus Sicherheitsgründen schwierig, erklärte Bürgermeister Steffen Wernard (CDU). »Nicht gut«, meinte Joachim Brötz (FWG), weil gerade da ein hoher Wasserbedarf bestehe. Der Bürgermeister schlug vor, sich auf eine Mindestgröße von fünf Kubikmeter zu einigen und zu sehen, wie es laufe.

Wie groß sollten Zisternen sein?

So wird es jetzt gemacht. Ziel ist es jedenfalls, durch die Errichtung solcher Zisternen für das Sammeln und Verwenden des von Dachflächen ablaufenden Niederschlagswassers die Abwasseranlagen zu entlasten, Überschwemmungsgefahr zu vermeiden und den Wasserhaushalt zu schonen. Auch der nächste Tagesordnungspunkt hatte mit Wasser und seinem schonenden Gebrauch zu tun. Die Gefahrenabwehrverordnung zum Thema Trinkwassernotstand läuft nach 30-jähriger Gültigkeit ab. Wernard gab zu bedenken, dass sicherlich die lange Laufzeit von weiteren 30 Jahren so manchen stören werde. Womit er recht hatte. Zehn Jahre seien genug, meinte Ellen Enslin. Leonie Ebel-Theuerkauf (SPD) mahnte an, die gesamte Bevölkerung dabei mitzunehmen. Denn bei Zuwiderhandlungen kann die Stadt Bußgelder erheben. Es blieb bei 30 Jahren Laufzeit. Und die Bürger werden genau informiert, sagte Wernard zu. Also enthielten sich die Grünen, der Rest stimmte zu.

Bei der Errichtung von Ladestation für E-Autos herrschte Einmütigkeit. Am Fachmarktzentrum, auf dem Festplatz sowie in der Wilhelm-Martin-Dienstbach-Straße könnten Ladesäulen errichtet werden. Der entsprechende Pachtvertrag wird derzeit verhandelt, teilte Wernard mit. Er machte darauf aufmerksam, dass noch keiner der vorgeschlagenen Standorte direkt festgelegt sei.

Der diesbezügliche Antrag stammte von der FDP-Fraktion. Er wurde in einer fraktionsübergreifenden Arbeitsgruppe behandelt. Dabei kam heraus, dass die Stadt keine Ladestationen errichten und betreiben sollte, sondern dass die benötigten Flächen für einen Interessenten zur Verfügung gestellt werden.

Allerdings verlief die Suche schwierig, da Usingen keine ausreichende Größe habe und von daher keine Rentabilität zu erwarten sei. »Die Firmen gehen lieber in die Ballungsräume. Sie rennen uns nicht die Bude ein«, erklärte Michael Guth. Schließlich konnte Joachim Brötz den Kontakt zur Firma Lewero aus Florstadt herstellen, die interessiert ist. Weitere Ladestation in Usingen bedeuten für Ellen Enslin eine eindeutige Attraktivitätssteigerung der Stadt.

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