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4,7 Millionen für Frührehabilitation

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Von: Stefan Jung

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Mit drei Millionen Euro fördert das Land Hessen den Ausbau der neurologischen Frührehabilitation in der Asklepios Neurologischen Klinik Falkenstein. Ziel ist, die medizinische Betreuung insbesondere von Schlaganfallpatienten noch weiter zu verbessern.

4,7 Millionen Euro für den Um- und Ausbau der neurologischen Frührehabilitation – für Chefarzt Professor Dr. med. Karsten Krakow markiert diese Investition einen „Meilenstein“ und zugleich den nächsten, notwendigen wie logischen Schritt in der Weiterentwicklung der Falkensteiner Asklepios-Klinik.

Vorbei die Zeit, in der Akut-Behandlung und Reha zwei weitgehend voneinander getrennte Bereiche medizinischen Wirkens in der Neurologie waren. Heute seien die Übergänge fließend, würden die ersten Reha-Maßnahmen zum Beispiel bei Schlaganfall-Patienten schon so bald als möglich nach dem Ereignis eingeleitet.

Ein Dogmen-Wechsel in der Medizin, dem die seit 1999 am Standort Falkenstein bestehende, zunächste reine Reha-Einrichtung bereits 2010 mit der Schaffung von 30 sogenannten „Akut-Betten“ und der Installierung von Betreuungsteams Rechnung getragen hat.

Behandlung im Team

Statt nach- oder unabhängig voneinander, gehen Ärzte, Pflegekräfte und Therapeuten heute miteinander die meist multiplen Problemfelder in der Behandlung der Patienten an.

Laut Krakow ein wichtiger Fortschritt in der medizinischen Versorgung von Menschen mit Schädigungen des zentralen Nervensystems, deren Zahl schon ob der demografischen Entwicklung in der Bundesrepublik in der Zukunft deutlich steigen wird.

Verzeichne die Schlaganfall-Statistik in Hessen derzeit 20 000 Betroffene pro Jahr, so werde sich diese Zahl wohl in den nächsten 40 Jahren verdoppeln. Um hier gerüstet zu sein, sollen in der Falkensteiner Klinik in naher Zukunft noch bessere, räumliche Voraussetzungen geschaffen werden.

4,7 Millionen Euro sollen in den Umbau des ersten Stocks der Klinik investiert werden, um dort unter anderem eine „Intermediate-Care-Station“ einzurichten, die speziell auf die Bedürfnisse von Schwer- und Schwerstbetroffenen ausgelegt ist. Eine Investition, da ist sich Krakow sicher, die nicht nur die Versorgung der Patienten qualitativ noch weiter verbessert, sondern auch den Mitarbeitern des Hauses die doch schwere, weil nicht zuletzt auch körperlich anstrengende Arbeit mit den Patienten erleichtern soll.

Während die Asklepios-Gruppe als Trägerin des Hauses 1,8 Millionen für den Umbau aufwendet, kommt der Löwenanteil in Höhe von drei Millionen Euro vom Land Hessen. Den entsprechenden Fördermittelbescheid überreichte Hessens Sozialminister Stefan Grüttner gestern in Falkenstein an Klinik-Geschäftsführerin Petra Hohmann und die Verantwortlichen der Asklepios-Gruppe (siehe „INFO“).

Neues Fördersystem

Grüttner zeigte sich überzeugt davon, dass der stattliche Betrag gut investiert sei, wisse doch auch er um die wachsende Bedeutung, die der neurologischen Frührehabilitation von Schwerstbetroffenen zukomme.

Der Staatsminister nutzte zugleich die Gelegenheit, darauf hinzuweisen, dass die Falkensteiner Asklepios-Klinik eines der letzten Krankenhäuser im Land gewesen sein dürfte, das seitens der Landesregierung mit einer derart hohen Einzelförderung bedacht werde. Was nicht heiße, dass die Landesregierung ihre derzeit bei 250 Millionen Euro liegenden Fördermittel für Investitionen im Krankenhaussektor vom kommenden Jahr an auf Eis legen werde.

Allein, es werde eine Änderung im System geben. Statt über Einzelbescheide werde das Land den hessischen Kliniken von 2016 an die Investitionsmittel pauschal und jährlich zukommen lassen. Nicht mit der Gießkanne, sondern nach einem festen Schlüssel.

Das, so die Hoffnung Grüttners, solle den Krankenhäusern mehr Planungssicherheit und zugleich die Möglichkeit geben, selbst zu entscheiden, was sie wann und wo investieren wollen.

Eine Erwartungshaltung, die Königsteins Bürgermeister Leonhard Helm (CDU) mit Blick auf die in der Kurstadt ansässigen Kliniken teilt. Der neue Weg der pauschalen Förderung sei ein guter, betonte Helm, verknüpfte das Lob aber auch mit der Hoffnung, dass der Fördertopf des Landes im aktuellen Umfang erhalten bleibt. Schließlich seien kommunale wie private Träger von Kliniken zwingend auf Unterstützung des Landes angewiesen, wenn es darum gehe, den medizinischen Standard in den Häusern nicht nur zu halten, sondern zum Wohle der Patienten auch weiter auszubauen.

Die Förderung der Falkensteiner Asklepios-Klinik, die laut Helm ein überaus wichtiger Standortfaktor in der Kurstadt sei und in der hochqualifizierte Versorgung angeboten werde, sei da das richtige Signal.

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