Bunte Gemeinschaft von Waldfreunden

Über 100 Helfer bringen bei der Pflanzaktion 2000 Bäume in die Erde
Neu-Anspach -Was für ein Auftakt! Zum ersten Pflanztag des Waldschutz-Projekts in diesem Jahr rückten weit über 100 Helfer an, mit Nachzüglern werden es sogar über 120 gewesen sein. Sie kamen in Gruppen, aus Vereinen, viele Familien mit Kindern, es waren auch Firmen dabei - und viele Helfer kamen gar nicht aus der Kleeblattstadt oder der näheren Umgebung. Die Neu-Anspacher Aktivitäten sprechen sich herum, bis Bonn beispielsweise, von wo DHL-Mitarbeiter kamen, oder bis nach Dreieich, von wo ein Team der Firma CWS Workwear angereist war. Auch bis nach Aschaffenburg reichen die Beziehungen, die der Waldliebe-Vorsitzende Bernd Reuter geknüpft hat.
Von dort kam die Unternehmerin, Fachautorin, Bloggerin und Stiftungsgründerin Vanessa Weber in den Taunus: „Bäume zu pflanzen leistet einen großen Beitrag für unser Klima auf der Erde. Es ist gut, dass wir gemeinsam mit der Vanessa-Weber-Stiftung einen Schritt in diese Richtung machen konnten“, das sagt kein Geringerer als der Fußballnationalspieler vom FC Bayern München, Thomas Müller und Stiftungsratsmitglied auf der Homepage der „Stiftung für Bildung und Nachhaltigkeit“, und er ist nicht der einzige Promi, dem man dort als Unterstützer begegnet (vanessa-weber.org).
Und wer weiß, vielleicht taucht Weber sogar mit Müller oder anderen DFB-Stars für ein weiteres Nachhaltigkeitsprojekt hierzulande auf. Weber zumindest hat Ideen in diese Richtung. Keine Idee, sondern Fakt ist, dass die Weber-Stiftung mit 5000 Euro das Neu-Anspacher Waldschutzprojekt unterstützt, und Vanessa Weber war nicht die einzige, die einen Scheck mitbrachte: Uwe Löw war für die Jagdgenossenschaft Hausen-Arnsbach zur Stelle und hatte 3000 Euro im Gepäck.
Viele der Helfer, die sich am Samstagmorgen um 10 Uhr am Hausener Sportplatz trafen, hatten Schaufel, Hacke oder Spaten dabei, und wie der Nachhaltigkeitsgedanke und das Engagement für die Wiederaufforstung des durch Trockenheit und andere Kalamitäten geschundenen Taunuswaldes in der Bevölkerung angekommen ist, zeigten die vielen Kinder, die ihre Sandkasten-Schäufelchen mitgebracht hatten. Besser kann man das Bewusstsein für Natur und Umwelt sicher kaum weitergeben.
Vom Treffpunkt Sportplatz ging es rund eineinhalb Kilometer zu Fuß in den Mühlbergwald. Dort sollten auf einer vorbereiteten Fläche an diesem Tag 2000 Bäumchen gepflanzt werden, davon 1000 Elsbeeren und je 500 Sommer- und Winterlinden. Revierleiter Christopher Waehlert zeigte, unterstützt von einem Forstwirtschaftsstudenten und einem Azubi der Stadt Neu-Anspach, auch Bürgermeister Thomas Pauli war mit Familie im Einsatz, wie das Ganze ablaufen sollte: Eine Kolonne sollte das Pflanzloch mit der Hacke freilegen, eine andere mit dem Hohlspaten das Loch ausheben, eine weitere das Bäumchen einsetzen, die Erde wieder einfüllen und andrücken.
Jetzt fehlt nur noch Regen
Es waren erfahrene Baumpflanzer dabei, aber auch solche, die sich erst einfinden mussten. Das gemeinsame Arbeiten zum Wohl von Mensch und Natur war für alle eine positive Erfahrung. Auch eine Gruppe Ukrainer brachte sich in diese Gemeinschaft ein.
Noch ein Umstand kam der Pflanzaktion am Samstagvormittag zugute: Die Sonne schien und sorgte für Frühlingsstimmung und zusätzliche Arbeitslaune. Das Angießen der Pflanzungen blieb den angekündigten Regenschauern noch am Sonntag überlassen.
Zum Abschluss ab es an Ort und Stelle noch Würstchen und Erfrischungsgetränke, bis es einzeln, in kleinen oder größeren Gruppen wieder zum Startpunkt zurückging.
Bleibt zu hoffen, dass möglichst viele der Elsbeeren und Linden auf der eingehegten Fläche auch anwachsen, gedeihen und kommenden Trockenzeiten trotzen. VON FRANK SALTENBERGER