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Gut durch ein schwieriges Jahr gekommen

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Von: Alexander Schneider

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Thomas Pauli gibt sich trotz aller Schwierigkeiten optimistisch.
Thomas Pauli gibt sich trotz aller Schwierigkeiten optimistisch. © tas

Bürgermeister Pauli geht im Rückblick auf Geflüchtete, aber auch die Wirtschaft der Stadt ein.

Neu-Anspach -Das ablaufende Jahr 2022 für die Stadt Neu-Anspach und die Verantwortlichen im Rathaus war schon nicht einfach. Ob 2023 besser wird oder zumindest nicht noch schlechter, ist derzeit für Bürgermeister Thomas Pauli (SPD) noch nicht absehbar. Die Ukraine- und die Wirtschaftskrise ziehen sich wie ein Roter Faden durch das Jahr.

Der Verwaltung sei es gut gelungen, in der Stadt ein Willkommensklima für Geflüchtete zu schaffen, nicht zuletzt durch die große ehrenamtlich und mit viel Ideen geleistete Hilfsbereitschaft der Bevölkerung, auch in der ersten Zeit der Unterbringung in der Notunterkunft der Hasenberg-Sporthalle, Pauli: „Wir haben es geschafft, privaten Wohnraum für 225 Menschen zu organisieren. Ein Glücksfall war es auch, dass wir eine aus der Ukraine stammende und in Deutschland fest verwurzelte Mitarbeiterin gewinnen konnten.“

Gewerbestruktur ist gesund

Ob im ehemaligen Hochtaunusstift Wohnungen für Geflüchtete geschaffen werden können, weiß Pauli noch nicht. Nach interfraktionellen Beratungen gebe es mehrere Nutzungsvarianten: „Ein Modell wird momentan erarbeitet. Ich habe die Hoffnung, dass in der nächsten Sitzungsrunde bereits Beschlüsse in den Gremien erfolgen können“, gibt Pauli sich optimistisch.

Wie viele private Haushalte und Firmen, ächzt auch die Stadt Neu-Anspach unter den gestiegenen Energiekosten für ihre Liegenschaften. Pauli erwartet für 2023 weitere erhebliche Preisanstiege von bis zu 160 Prozent beim Gas. Dabei habe man bereits etliche Energiesparmaßnahmen umgesetzt, bei der Straßenbeleuchtung, aber auch durch die Senkung der Raumtemperaturen und abschaltbare Steckdosenleisten im Rathaus.

Welche Maßnahmen zur Linderung der Hochwassergefahr 2023 getroffen werden, kann Pauli gegenwärtig noch nicht sagen. Zwar seien auch hier bereits umfangreiche Schritte entlang der Bachläufe durchgeführt worden, konkrete Aussagen könnten aber erst nach Vorliegen der Fließkarte, die sich auch mit Rückhaltebecken befassen werde, geplant und umgesetzt werden.

Es gibt aber auch gute Nachrichten; Wirtschaftlich sei Neu-Anspach bisher gut durch die Krise gekommen, Pauli sagt: „Unsere Gewerbestruktur ist gesund, wir haben gute Gewerbesteuereinnahmen, wichtige Unternehmen möchten in Neu-Anspach bleiben und erweitern. Es gibt aber auch viele Nachfragen von neuen Unternehmen, die sich bei uns ansiedeln wollen. Krisenbedingte Schließungen sind mir nicht bekannt - wir sind sehr zufrieden.“

Neues zu den Umzugsplänen der Metzgerei Henrici, die einen modernen Schlachtbetrieb in der Feldflur unterhalb der Wacht plant, gebe es derzeit nicht: „Wir werden dem Parlament aber bald mögliche Alternativstandorte mit einer Pro-/Contra-Bewertung zur Beschlussfassung vorlegen.“

Die größte Baumaßnahme war 2022 die Erneuerung der Gartenstraße in Rod am Berg und die Erschließung am neuen Edeka-Standort. Laut Pauli blieb dabei aber auch die Stadt Neu-Anspach von krisenbedingten Preissteigerungen und Lieferengpässen nicht verschont, bisher habe man das aber immer noch irgendwie lösen können.

Beckenerneuerung wichtiges Projekt

Das Projekt „Neue Mitte“ ist mit dem Gestaltungswettbewerb, an dem sich 15 Büros beteiligen. angelaufen. Pauli: „Es geht also weiter. Im ersten Quartal 2023 wird das erste Preisgericht stattfinden. Außerdem sind kurzfristige Maßnahmen zur Attraktivitätssteigerung im Quartier in Planung.“

Mit Sorge beobachtet Pauli den Wohnungsmarkt in Neu-Anspach. Konkrete Zahlen zum Leerstand von Wohnraum habe er nicht, er wisse aber, dass es weiterhin sehr schwierig ist, in Neu-Anspach eine Wohnung zu finden. Glücklicherweise sei es aber gelungen, für die Opfer des Wohnhausbrandes am 13. Dezember eine entsprechende Wohnung zu finden.

Eines der wichtigsten Projekte im neuen Jahr ist nach Paulis Einschätzung die Beckenerneuerung im Waldschwimmbad. Hierfür gebe es Zuschüsse von Bund und Land in Höhe von fast einer Million Euro, „das macht es natürlich erheblich leichter“. Auch der Sportplatz an der ARS werde 2023 wieder auf Vordermann gebracht.

Für die Feuerwehren sind umfangreiche Maßnahmen in Anspach und Rod am Berg in der Planung, beim Gerätehauses Hausen-Arnsbach ist eine Machbarkeitsstudie vorgesehen. Der Katastrophenschutz erhalte 2023 eine höhere Priorität. Notstromaggregate sind bereits beschafft, im neuen Jahr sollen flächendeckend in den Stadtteilen an acht Standorten wieder Sirenen installiert werde. Im Rahmen des Klimaschutzes soll 2023 das Klimaschutzkonzept fortgeschrieben werden. Ferner sollen städtische Gebäude energetisch überprüft und in der Folge saniert werden. VON ALEXANDER SCHNEIDER

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