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Hessen Mobil stellt Schadensersatz in Aussicht

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Von: Inka Friedrich, Frank Saltenberger

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Vom Garten der Familie Schlotterbeck war nichts mehr zu sehen. Noch gravierender sind aber die Gebäudeschäden.
Vom Garten der Familie Schlotterbeck war nichts mehr zu sehen. Noch gravierender sind aber die Gebäudeschäden. © fms

Baustelle spielt beim jüngsten Hochwasser in Westerfeld eine zentrale Rolle. Gutachter hat sich Situation angesehen. Jeder Fall soll geprüft werden.

Westerfeld -Für die vom Hochwasser betroffenen Anwohner gibt es gute Neuigkeiten: Hessen Mobil stellt die Möglichkeit einer Schadensersatzforderung in Aussicht. Dabei werde jeder Einzelfall geprüft, sagt Bürgermeister Thomas Pauli (SPD) im Gespräch mit dieser Zeitung. Betroffene Bürger sollen sich dazu schriftlich bei Hessen Mobil, Wilhelmstraße 10, 65185 Wiesbaden, melden. Im Betreff sollte Hochwasserschaden Westerfeld Usabach stehen.

Diese Entscheidung hatte die Behörde getroffen, nachdem sich ein Gutachter die Situation vor Ort angesehen hatte. Vor drei Tagen war hier das Wasser der Usa aufgrund von Arbeiten an einer Brücke an der Landesstraße rückgestaut worden und über die Ufer getreten. Die Brücke der L 3270 über die Usa wird gerade saniert. Dabei wurde ein Provisorium aus zwei Rohren eingebaut, das den normalerweise viel größeren Durchlass so stark eingeengt hat, dass es zu einer Seebildung von Usa und Arnsbach kam und das Wasser die Grundstücke im Bereich Bächweg flutete.

Der Schaden ist für die betroffenen Familien erst jetzt abschätzbar. Für die Familie Schlotterbeck beträgt er mehrere hunderttausend Euro, berichtet Philipp Schlotterbeck, der die Katastrophe zu managen hat: „Die unteren Geschosse sind nicht bewohnbar, eigentlich die ganzen Gebäude nicht, weil die gesamte Haustechnik ausgefallen ist, Strom gibt es auch keinen.“ Die Büroräume seien betroffen, das Mobiliar sei nicht mehr nutzbar, und im Hof stapelten sich die Sachen, die reif für den Sperrmüll sind: Bildschirme, Elektrogeräte.

Der Schaden an den Gebäuden und den Wohnungen wiegt am schwersten, aber der Garten ist ebenfalls nicht mehr wiederzuerkennen. Der Gartenpavillon stand bis Brüstungshöhe unter Wasser, und auch Spielgeräte und Schaukeln sind nicht mehr nutzbar.

Da stellt sich natürlich die Frage, ob das Unglück zu vermeiden gewesen wäre, denn Westerfeld war bereits mehrfach von Hochwasser betroffen - jeweils nach Starkregen-Ereignissen, wie sie in den letzten Jahren immer häufiger zu Problemen geführt hatten, so im Juni 2021 und im Oktober 2022. Aber die Probleme gibt es schon viel länger, und das Thema beschäftigt Politik und die Verwaltung seit geraumer Zeit. Noch wird auf die Umsetzung einer Hochwassermatrix gewartet, wie Bürgermeister Thomas Pauli (SPD) berichtet. Es wurden auch Maßnahmen umgesetzt, so der Rückschnitt von Uferbewuchs, um zu verhindern, dass Einlässe und Tunnel verstopfen. Zudem gibt es eine Sensoren-Technik, die den Wasserstand der Usa vor Westerfeld überwacht.

Genutzt hat dies beim jüngsten Hochwasser nicht viel, das Wasser kam aus dem Nordosten, so dass auch Anwohner im Bereich des Friedhofs die Wassermassen abbekommen haben.

Sogar im Bereich westlich der Kransberger Straße musste die Feuerwehr Keller auspumpen. In der kritischen Lage wurde auch Unterstützung aus dem Vordertaunus angefordert und im weiteren Verlauf des Einsatzes die Hochwasserlogistikkomponente der Feuerwehr Stierstadt nach Neu-Anspach beordert. inf/fms

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