1. Startseite
  2. Region
  3. Hochtaunus
  4. Neu-Anspach

Wende nach Zugunfall: Plötzlich Busfahrer im Fokus der Polizei

Erstellt:

Von: Matthias Pieren

Kommentare

Neue Erkenntnisse zum Unfall am Bahnübergang in Neu-Anspach: Busfahrer rückt als Verursache in den Fokus der Ermittlungen in Neu-Anspach.  

Neu-Anspach - Einen Tag nach dem glimpflich verlaufenden Unfall am Bahnübergang in Hausen wird der Unfallhergang von der Polizei mittlerweile anders beurteilt als noch am Mittwochabend. Dabei rückt der Busfahrer als Unfallverursacher in den Fokus der Ermittlungen. Am Abend des Unfalls wurde er für sein geistesgegenwärtiges Handeln noch gelobt.

Nach derzeitigem Stand der Ermittlungen wird der verletzte Busfahrer als Unfallverursacher bei der Polizei geführt

-- Polizei-Pressesprecher Christian Wiepen --

Nach Zeugenaussagen sei dieser trotz rot anzeigender Signalanlage auf den Bahnübergang gefahren.

Neu-Anspach: Bus per Schwerlastkran angehoben

„Dabei senkten sich dann wahrscheinlich die Schranken, so dass eine kleinere Fußgängerschranke in die hintere Tür des Busses einschlug und stecken blieb und der Bus nicht mehr weiter fahren konnte“, so der Polizeihauptkommissar. Der Zugführer habe das Hindernis auf den Schienen gesehen, konnte aber trotz der eingeleiteten Notbremsung eine Kollision nicht mehr verhindern. In der ersten Polizeimeldung über den Unfallhergang hieß es noch, der Busfahrer sei auf dem Bahnübergang plötzlich zum Halten gezwungen worden, weil ein vorausfahrender Autofahrer plötzlich gestoppt und gewendet habe.

Mitarbeiter des für den Bahnbetriebs verantwortlichen unternehmen inspizieren das beschädigte Zugfahrzeug.
Mitarbeiter des für den Bahnbetriebs verantwortlichen unternehmen inspizieren das beschädigte Zugfahrzeug. © MATTHIAS PIEREN

Dutzende Passanten und Schaulustige hatten sich am Mittwoch am Haltepunkt der Taunusbahn eingefunden und verfolgten vom Bahnsteig aus die Bergung des in der Zugspitze verkeilten Busses mit großem Interesse. Mit gezückten Handys filmten sie das spektakuläre Geschehen.

Drei Stunden nach dem eigentlichen Unfall traf ein Schwerlastkran ein und fuhr den gelben Ausleger des Teleskopkrans in den blauen März-Himmel. Eine weitere Stunde später hing der verkeilte Omnibus am Haken des Schwerlastkranes. Mit einem Ruck wurde der Bus zur Seite gehievt und später mit einem Spezial-Abschleppwagen abgeschleppt.

Nur im Schritttempo durch Neu-Anspach

Der Unfallzug wurde gegen 17 Uhr im Schritttempo zurück in den Bahnhof Usingen gesteuert. Vor Ort trafen am Mittwochnachmittag nach und leitende Mitarbeiter der Hessischen Landesbahn (HLB) ein. Nach wie vor ist die HLB-Basis AG in Königstein vom Verkehrsverband Hochtaunus als Eigentümerin der Bahnlinie mit der Wartung, Reparatur und Instandhaltung des Schienenstrangs beauftragt.

Sie inspizierten das in Folge des Zusammenstoßes aus dem Boden gerissene Lichtsignal sowie die umgerissene Schranke. Mitarbeiter des vom RMV beauftragten Zugbetreibers Regionalverkehre Start Deutschland sowie dessen Mutterkonzern DB Regio untersuchten die durch den Aufprall eingedrückte Front und das zersplitterte Fenster des beteiligten Triebfahrzeuges der Baureihe BR644 der DB Regio.

Wieder im Betrieb: Bahnverkehr der Taunusbahn von Neu-Anspach nach Grävenwiesbach

Der Bahnverkehr auf der Taunusbahn war auf dem Abschnitt von Neu-Anspach nach Grävenwiesbach ab Mittwochmittag gesperrt. Am Donnerstag wurde der Zugbetrieb wieder auf der kompletten Linie der RMV-Linie RB15 aufgenommen. Die verkehrenden Züge mussten im Schritttempo, abgesichert von Bahn-Begleitern, über den beschädigten Bahnübergang geleitet werden. Weil nun wegen des nicht mehr verkehrstauglichen Zuges weitere Zugverbindungen gestrichen wurden, war der Schienenersatzverkehr - unabhängig von den aktuellen Schwierigkeiten - stark frequentiert. (Matthias Pieren)

Auch interessant

Kommentare