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Platz in der neuen Mitte in Neu-Anspach wird Dr.-Walter-Lübcke-Platz

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Von: Frank Saltenberger

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Der Platz zwischen katholischer Kirche, Bürgerhaus und Feldberg Center ist Mittelpunkt, Treffpunkt und Schauplatz vieler Veranstaltungen. Jetzt wird er nach Dr. Walter Lübcke benannt.
Der Platz zwischen katholischer Kirche, Bürgerhaus und Feldberg Center ist Mittelpunkt, Treffpunkt und Schauplatz vieler Veranstaltungen. Jetzt wird er nach Dr. Walter Lübcke benannt. © fms

Die Stadtverordneten machen in ihrer jüngsten Sitzung den Weg frei, dem getöteten Regierungspräsidenten ein Denkmal zu setzen.

Neu-Anspach - Die Stadt Neu-Anspach wird einen ihren zentralen Plätze in Dr.-Walter-Lübcke-Platz umbenennen. Der entsprechende Antrag wurde von allen im Parlament vertretenen Fraktionen in der jüngsten Stavo-Sitzung gemeinsam eingebracht, als da sind: CDU, b-now, SPD, Grüne, FWG-UBN sowie NBF. Zu beschließen war die Benennung des zentralen Platzes in der Neu-Anspacher Neuen Mitte nach dem ermordeten ehemaligen Kasseler Regierungspräsidenten Dr. Walter Lübcke. Formal war es ein Punkt mit Aussprache, bei dem man sich allerdings vorab auf den Verzicht einer Aussprache geeinigt hatte.

Deshalb begründete der Stadtverordnetenvorsteher Holger Bellino (CDU) den Antrag und würdigte den Parteifreund auch aus persönlicher Sicht, denn er habe nicht nur im Landtag hinter ihm gesessen, sondern zahlreiche freundschaftliche Gespräche geführt. So wusste Bellino, dass sich Lübcke auf den Ruhestand im Kreis seiner Familie gefreut habe: "Dann wurde er Opfer eines geplanten und eiskalt ausgeführten Mordes". Das war im Juni 2019. Besonders freute sich Bellino, dass die Idee zur Namensgebung von Jonas Winkler kam, einem jungen Mann aus Neu-Anspach, der sich auch im Deutschen Roten Kreuz (DRK), Kreisverband Hochtaunus engagiert.

Dr. Walter Lübcke, so hieß es weiter in der Begründung, trat als Abgeordneter des Hessischen Landtags wie als Regierungspräsident des Regierungsbezirks Kassel entschieden für das friedliche Zusammenleben und den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft ein und zeigte humanitäre Größe in schwierigen Zeiten. Gemeint damit war sein Einsatz für Flüchtlinge, die in Hessen Aufnahme finden sollten. Lübcke sei der direkte Austausch mit den Bürgerinnen und Bürgern immer wichtig gewesen, um auch schwierige Sachverhalte im persönlichen Gespräch vor Ort zu klären.

Dabei habe er nie den demokratisch und fair ausgetragenen Konflikt gescheut. Durch seinen Einsatz für eine demokratische Gesellschaft, für Freiheit und soziale Gerechtigkeit habe er sich über Parteigrenzen hinweg großes Ansehen verschafft. "Dass ihm dieses Engagement zum Verhängnis wurde und ihn das Leben kostete, macht uns noch immer fassungslos", so die Antragsbegründung.

„Mit dieser Namensgebung wollen wir dazu beitragen, dass Dr. Walter Lübcke, sein Wirken und seine Verdienste für unser Land auch in Neu-Anspach nicht vergessen werden und ihm ein ehrendes Andenken bewahren“, trug der Stadtverordnetenvorsteher vor.

Gleichzeitig solle mit der Umbenennung des Platzes auch für all diejenigen, die bundesweit und in Hessen in den vergangenen Jahren durch rechtsextremen Terror umgekommen sind, ein symbolisches Zeichen gesetzt werden. Einige Anschläge zählte Bellino auf, von den NSU-Taten, über die Schauplätze Halle und Hanau bis zu den Morddrohungen der NSU 2.0.

„Hass, Hetze, Extremismus und Gewalt, egal von wem sie ausgehen, haben keinen Platz in unserer Gesellschaft“, so der überparteiliche Konsens, der sich in einer Zustimmung mit zwei Enthaltungen niederschlug. Frank Saltenberger

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