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Strutz übernimmt Rathaus-Spitze

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Birger Strutz hat ab 1. Juli einen neuen Job, den des Bürgermeisters. Mit ihm freut sich seine Lebensgefährtin Sandra Szensny.
Birger Strutz hat ab 1. Juli einen neuen Job, den des Bürgermeisters. Mit ihm freut sich seine Lebensgefährtin Sandra Szensny. © ANJA PETTER

CDU-Politiker liegt mit 54 Prozent vor Bürgermeister Pauli (SPD)

Neu-Anspach -Die Neu-Anspacher bekommen am 1. Juli einen neuen Bürgermeister. Herausforderer Birger Strutz (CDU) hat bei der gestrigen Stichwahl 54 Prozent der Stimmen erzielt. Amtsinhaber Thomas Pauli (SPD) lag bei 46 Prozent. Die Wahlbeteiligung war mit 47,5 Prozent diesmal sogar noch etwas schlechter als vor zwei Wochen, als 51 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme abgegeben hatten.

Es war ein Abend, wie er spannender nicht hätte sein können. 60 Prozent für Strutz, 40 Prozent für Pauli, so tippten führende CDU-Politiker wie Stadtverordnetenvorsteher Holger Bellino und Stadtrat Jürgen Strempel kurz nach 18 Uhr, als die Wahllokale gerade geschlossen hatten, und lange sah es tatsächlich so aus, als könnten sie Recht behalten.

Um 18.20 Uhr lag nämlich das erste Ergebnis vor, und von da an ging es Schlag auf Schlag. Im Bürgerhaus (Vielphonraum) erreichte der CDU-Fraktionschef 56,7 Prozent, in Hausen-Arnsbach gar 76 Prozent. Hier erzielte Pauli nur 24,1 Prozent, doch das sollte sein schlechtestes Ergebnis bleiben. Auch der Bürgermeister konnte einzelne Wahlbezirke wie in der ARS (Aula) mit 54,1 Prozent und im Rathaus (Trauzimmer) mit 61,7 Prozent für sich entscheiden. Hier wiederum erhielt Strutz mit 38,4 Prozent die wenigsten Stimmen.

Ein fairer Wahlkampf

Sein Sieg allerdings war keine Minute gefährdet - auch wenn es gegen Ende immer spannender (und knapper) wurde. Es war 18.40 Uhr, als schließlich feststand: Strutz hat die Wahl gewonnen, lautes Klatschen ertönte und ihm Lebensgefährtin Sandra Szensny um den Hals fiel. Viel Zeit blieb dem Paar allerdings nicht, denn die Schlange der Gratulanten wurde immer länger.

Dazu gehörte bald schon Pauli, der den Abend wie immer im Kreise der Genossen in einem Nebenraum der Bürgerhaus-Gaststätte verbracht hatte und erst später in den großen Saal kam, wo zahlreiche Bürger den Wahlabend verfolgten. Genauso wie Strutz lobte auch er den fairen Wahlkampf, zeigte sich aber sehr enttäuscht über sein Ergebnis.

Er habe bis zum Schluss gekämpft, erklärte Pauli und dankte seinen Unterstützern und Wählern. „Aber meine Botschaft ist nicht rübergekommen.“ Er könne nicht sagen, woran es gelegen habe, sagte der 57-Jährige, allerdings habe er wohl die Stimmen der eher konservativen Wähler von Gerd Hillen (parteilos), der vor zwei Wochen unterlegen war, nicht bekommen. „Die Neu-Anspacher wollten zudem einen Wechsel.“

Überglücklich und ganz gelöst hingegen Strutz, nachdem er zahllose Hände - darunter auch die vieler künftiger Mitarbeiter - geschüttelt hatte. „Ich bin sehr erleichtert“, meinte der 51-Jährige und strahlte über das ganze Gesicht. Er habe ein knappes Ergebnis erwartet, sagte der künftige Rathauschef und meinte: „Der Fleiß der gesamten Mannschaft hat sich ausgezahlt.“ Zu seinem Erfolg habeauch beigetragen, dass er permanent bei den Menschen gewesen sei und einen „immensen Einsatz draußen“ geleistet habe, erklärte Strutz und versprach, dies auch künftig so halten zu wollen. Glücklich auch seine Lebensgefährtin, für die der Abend extrem aufregend war. „Ich bin glücklich“, meinte die 47-Jährige und dankte den Neu-Anspachern. „Jetzt wird alles gut.“

Diesmal war die Präsentation der Wahlergebnisse im Gegensatz zu der von vor zwei Wochen übrigens perfekt. Der Neu-Anspacher Wahlleiter Mathias Schnorr war selbst im Bürgerhaus zugegen, sorgte für die richtige Technik und führte professionell durch das Geschehen. VON ANJA PETTER

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