Eigene Atemschutzstrecke für die Wehr
Feuerwehrleute, die im Einsatz Atemschutz tragen, müssen ein Mal im Jahr auf die Teststrecke. Dank eines Schnäppchens müssen die Oberurseler dafür künftig nicht mehr nach Usingen fahren.
Dienstagabends rollen Oberurseler Feuerwehrautos für gewöhnlich Richtung Usingen. Nicht etwa, weil es größere Einsätze gebe, bei denen die Oberurseler den Kollegen zu Hilfe eilen müssten. Dienstag ist vielmehr der Tag, an dem Oberurseler Feuerwehrleute auf die Atemschutzstrecke der Hochtaunus-Feuerwehren in der Buchfinkenstadt gehen dürfen. Feuerwehrfrauen und -männer müssen nämlich nachweisen, dass sie tauglich für das Tragen von Atemschutzgeräten sind. Ein Mal pro Jahr müssen sie durch die Strecke, müssen sich in voller Montur durch die verrauchte Anlage kämpfen. Das ist eine von mehreren Anforderungen, die erfüllt werden müssen, um im Einsatz Atemschutz tragen zu dürfen.
Die Fahrten nach Usingen haben für die Oberurseler Brandbekämpfer bald ein Ende, was ihnen Zeit und Kosten spart. Denn Oberursel hat jetzt eine eigene Atemschutzstrecke, die gebraucht aus dem Rhein-Main-Gebiet angeschafft wurde – zu einem „außerordentlich günstigen Kaufpreis“, wie Feuerwehrdezernent und Stadtkämmerer Thorsten Schorr (CDU) auf TZ-Anfrage sagte. Es handele sich um eine Summe „im extrem niedrigen vierstelligen Bereich“.
Käfige und Hindernisse
Wie Stadtbrandinspektor Holger Himmelhuber sagte, ist die Anlage jetzt in den Taunus transportiert worden und soll in den nächsten Tagen aufgebaut werden – und zwar im Keller des Feuerwehrhauses in Oberstedten. Sie besteht unter anderem aus zu durchkriechenden Käfigen und zu überwindenden Hindernissen. Auch Fahrradergometer, Laufband und Gewichte gehören dazu – schließlich müssen die Brandbekämpfer ihre Fitness unter Beweis stellen.
Die Oberurseler Atemschutzstrecke – auch Bad Homburg hat übrigens eine eigene – soll laut Himmelhuber nur von den Feuerwehren der Brunnenstadt genutzt werden, und das auch nur für die beschriebene jährliche Absolvierung der Strecke.
„Sie wird nicht für Ausbildungen und Lehrgänge genutzt“, betonte der Stadtbrandinspektor und ergänzte: „Wir wollen keine Konkurrenz zu Usingen sein.“ In Usingen werden die Feuerwehrleute aus dem Hochtaunuskreis zu Atemschutzgeräteträgern ausgebildet. Ein solcher Lehrgang ist Pflicht für jeden, bevor er unter Atemschutz in den Einsatz geht. Ferner muss die medizinische Tauglichkeit regelmäßig ärztlich bestätigt sein, dazu kommen theoretische Unterweisungen.