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Oberursel: Abwechslungsreicher Bummel durch die Höfe

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Die Konfis von Pfarrer Ingo Schütz zeigen Initiative mit einem eigenen Stand.
Die Konfis von Pfarrer Ingo Schütz zeigen Initiative mit einem eigenen Stand. © schemuth

Der Flohmarkt ist nicht nur gesellschaftliches Ereignis in Bommersheim, sondern hat auch verlockende kulinarische Aspekte.

Bommersheim -Ein Hof kann auch ein Ort des sozialen Miteinanders und der Gemeinschaft sein. Das wurde wieder einmal eindrucksvoll während der dritten Auflage des „Tages der offenen Höfe“ in Bommersheim am Samstag demonstriert. „Wir wollen zeigen, wie schön unser Bommersheim ist“, betont Sigrun Schließmann, die zusammen mit ihrem Mann Thomas zwischen den Häuserfronten allerlei Kostbarkeiten auf liebevoll dekorierten Tapeziertischen arrangiert hat.

Die Käufer lassen nicht lange auf sich warten. Wie die Familie May, die extra aus Usingen angereist ist. Es sei eine Empfehlung von Freunden gewesen, die in Bommersheim wohnen, sagen die Drei wie aus einem Munde und sind sich noch in einem weiteren Punkt einig: Wenn wir hier wohnen würden, dann würden wir auch mitmachen. Stattdessen interessieren sie sich nun für einen schönen Kupfertopf. Über den Preis muss jedoch noch verhandelt werden. Thomas Schließmann hat auf einem weiteren Tisch kleine Schätze von seiner Tante aufgebaut.

Kleine Schätze entdecken

Rechts neben dem Tisch steht eine unscheinbare Lampe, die jedoch ihre eigene Geschichte zu erzählen hat und eigentlich für echte Sammler eine Entdeckung ist. „Der Fuß stammt aus der Porzellanmanufaktur Fürstenberg und hat mal 800 Euro gekostet“, erzählt Schließmann.

Seine Tante habe irgendwann einen Schirm dafür gekauft und nun steht das Schätzchen da und will entdeckt werden, aber keiner nimmt es für das wahr, was es ist. „Der ganze Ort ist wie ein Magnet, und man trifft hier Menschen, die man lange nicht gesehen hat“, freut sich Sigrun Schließmann, wenn sie in vertraute Gesichter unter den Hofgästen blickt und sich so manches Gespräch entwickelt.

Es ist gar nicht so leicht, bei all den Angeboten den Überblick zu behalten, während man durch die Hauptachsen von Bommersheim schlendert, stets mit dem Blick auf die einladenden Hoftore gerichtet.

Pfarrer Ingo Schütz von der evangelischen Kreuzkirchengemeinde trommelt unermüdlich für das Angebot seiner Konfirmandengruppe - ein 20-köpfiges Team, aufgeteilt in zwei Schichten, das sich mächtig ins Zeug gelegt hat, um den Besuchern etwas zu bieten. Während sich die einen um Popcorn-Nachschub kümmern, betätigen sich andere wiederum am Waffeleisen oder aber an der Kasse.

„So mancher Jugendliche entdeckt dabei in ihm schlummernde Talente und jeder trägt etwas dazu bei“, so Ingo Schütz, der stolz auf seine Truppe ist. Der gesamte Erlös kommt der Kinder- und Jugendarbeit in der Gemeinde zugute.

In einem weiteren Hof herrscht rege Betriebsamkeit. Hier ist die ganze Familie Dienst auf den Beinen, um die Besucher auf der Freifläche vor ihrem Haus bestens bewirten zu können. „Bei uns gibt es geräucherte Forellen, Stockbrot, das die Kinder selbst rösten können, und frisch gepressten Süßen“, sagt Andreas Dienst mit Blick auf die vor ihm in einem Bottich schwimmenden Äpfel. Als Beweis dafür, dass hier schon fleißig gearbeitet wurde, dient der Trester in einem anderen Behälter. Und der Rauch, der von der Grillschale aufsteigt, macht auch viele Menschen neugierig. Es gibt sogar etwas mit Tofu. Für die Organisation und den reibungslosen Ablauf sind wiederum die Töchter Moni und Michaela zuständig. So geht Teamarbeit. So mancher Gast hat es sich schon bei ihnen gemütlich gemacht und genießt die wärmende Sonne. In jedem Hof gibt es etwas zu entdecken und auf der Straße begleiten einen Gitarrenriffs und Gesang hin zum nächsten Erlebnis.

Claudia Wießing und Brigitte Alderton vom Caritas Sozialraumbüro haben sich nach einer Idee des ehrenamtlichen Mitarbeiters Thomas Böhm vorgenommen, ein Freundebuch für den gesamten Ort zu gestalten. Dabei sind sie bei der Durchführung ihres Projektes auf die Mithilfe der Bommersheimer und der Besucher angewiesen. Es wird unter anderem abgefragt, wo Interessen liegen und wo man sich gerne trifft. In den kommenden Wochen und Monaten soll das geplante Freudebuch weiter Form annehmen und gestaltet werden.

Andreas Dienst und die Töchter Moni (links) und Michaela haben unter anderem frischen Süßen im Angebot.
Andreas Dienst und die Töchter Moni (links) und Michaela haben unter anderem frischen Süßen im Angebot. © schemuth

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