Hoheiten freuen sich tierisch aufs Brunnenfest

Das Brunnenpaar spricht über Terminenge und sein „Schloss“
Oberursel -Nach ihrer Inthronisation vor acht Wochen hat die Amtszeit von Felicitas I. schnell Fahrt aufgenommen: „Zwei Hände reichen nicht mehr für die Termine, die wir schon absolviert haben“, sagt strahlend die 35 Jahre alte Brunnenkönigin, die eigentlich Felicitas Kutz heißt und als Pharmazeutin in der klinischen Forschung arbeitet. Gemeinsam mit ihrem Brunnenmeister Steff, also Stefan Schummer (42), der wie sie beim Karnevalverein Frohsinn tanzt, blickt Felicitas I. voraus aufs 42. Brunnenfest (2. bis 5. Juni), das am Freitag, 18.30 Uhr, beginnt. Am Rande des Internationalen Jugend-Pfingstturniers der Oberurseler Eintracht verrät die Brunnenkönigin, was sie sich fürs Brunnenfest wünscht, worauf sie sich besonders freut - und welche eher unliebsamen Pflichten ihr Amt so mit sich bringt. TZ-Reporterin Manuela Reimer befragte das hoheitliche Duo.
Schon am Freitag geht’s los: Das 42. Oberurseler Brunnenfest - der Höhepunkt Ihrer Amtszeit als Brunnenpaar - beginnt. Natürlich wollen wir da wissen: Wie fühlen Sie sich?
FELICITAS I.: Die Aufregung steigt! Jetzt sind es nur noch ein paar Tage. Die Vorfreude ist riesig - aber angespannt bin ich nicht.
STEFF: Wir sind in freudiger Erwartung! Auf unser Baby, das Brunnenfest ( lacht ).
Nun haben Sie beide ja auch schon einige Erfahrungen sammeln können seit der Inthronisation am 1. April - wie haben Sie die vergangenen Wochen erlebt?
FELICITAS I.: Wir haben schon so viele nette, engagierte Menschen kennengelernt! Wir hatten schon einige Termine, und teilweise waren die Dinge ganz neu für uns. Den Schulwald zum Beispiel kannte ich noch gar nicht! Wir waren beide wahnsinnig beeindruckt von dem Engagement dort. Genauso toll war es zu sehen, wie viele Oberurseler sich in unseren Feuerwehren fürs Gemeinwohl einsetzen. Und: Wir hatten bisher immer Glück mit dem Wetter ( lächelt ). Die Sonne ist auf unserer Seite.
STEFF: Allein heute war schon einiges los! Gemeinsam mit der Bürgermeisterin und den Veranstaltern haben wir das Festival „Jazz meets Mühle“ eröffnet, dann ging es nach Bad Vilbel zur Inthronisation der neuen Quellenkönigin Nadine I. Danach sind wir schon zu Eintracht Oberursel gefahren, rechtzeitig zum Endspiel des Fußball-Turniers. Gleich dürfen wir bei der Siegerehrung dabei sein.
Also ist Brunnenkönigin zu sein so, wie Sie es sich vorgestellt hatten, Felicitas?
FELICITAS I.: Tatsächlich habe ich es mir sogar anstrengender vorgestellt. Klar, man ist viel unterwegs, aber das Organisatorische wird uns ja komplett abgenommen vom Vereinsring. Alles ist immer angenehm und schön, auch wenn es viele Termine sind.
Was, würden Sie sagen, ist denn das Schönste an Ihrem Amt?
FELICITAS I.: Definitiv die strahlenden Kinderaugen! Vor Kurzem hat mich ein Mädchen gefragt: Wohnst du in einem Schloss? Sie war richtig enttäuscht, als ich verneint habe, und wollte wissen, warum ich kein Schloss habe. Ja, warum eigentlich nicht!? ( lacht )
STEFF: . . . und genauso schön wie die strahlenden Augen ist es, das Oberurseler Vereinsleben und dessen Vielfalt noch mal ganz anders mitzubekommen.
Verraten Sie uns: Gibt es auch eher unliebsame Pflichten?
FELICITAS I.: Haare und Make-up, das ist schon schwierig! Das dauert morgens einfach. Da stehe ich da und muss mir teilweise von meinem Freund die Haare noch glätten lassen. Aber das hat er jetzt gelernt!
STEFF: Da hat man es als Brunnenmeister natürlich leichter ( die beiden lachen ).
Sie stammen ja beide aus Oberbayern, Oberursel ist Ihre Wahlheimat geworden, die Sie als Brunnenpaar aus einer anderen Perspektive kennenlernen wollten. Bekommen wir ein Zwischenfazit?
FELICITAS I.: Dass wir Oberursel so toll finden, hat sich definitiv bestätigt! In den Vereinen hier sind so viele herzensfreundliche Menschen aktiv. Eine neue Perspektive hat uns schon der Tag des Bieres geboten, unsere erste Veranstaltung. Wir durften in der Jury sitzen, das hätten wir sonst nie erlebt! Auch beim Brunnenfest werden wir den Blick hinter die Kulissen haben und Programmpunkte besuchen, wo wir früher vielleicht gar nicht hingegangen sind - darauf freue ich mich schon sehr!
Stichwort Brunnenfest: Wie schaut da Ihr Terminkalender aus?
FELICITAS I.: Ich habe den Terminplan fürs Wochenende aufgemacht, am Freitag geht es ja um 17 Uhr los mit dem ökumenischen Gottesdienst auf dem Marktplatz. Danach ist die offizielle Eröffnung mit Fassanstich. Der Rest sah einfach nur sehr voll aus! Da habe ich den Plan ganz schnell wieder zugemacht ( lacht ). Zum Glück haben wir ja immer jemanden dabei, der weiß, wo wir als Nächstes hinmüssen. Das Betreuer-Team ist toll!
Worauf freuen Sie sich denn besonders?
FELICITAS I.: Ich freue mich auf jeden einzelnen Tag! Besonders auch darauf, am Samstagvormittag unseren Brunnen am Parkhotel Waldlust zu weihen. Und auf die Brunnenfestscheibe ( lacht ). Vergangene Woche waren wir ja beim Schützenverein in Stierstadt, da habe ich zum ersten Mal geschossen - und zwar gar nicht so schlecht, die Tendenz stimmt!
STEFF: Ich freue mich schon sehr auf den Besuch bei der Feuerwehr. Ich will Drehleiter fahren ( lacht ).
Und was wünschen Sie sich fürs Großereignis?
FELICITAS I.: Tolles Wetter! Aber da sieht es ja gut aus. Und ein friedliches, entspanntes Fest ohne irgendwelche Vorfälle. Wir wünschen uns, dass alle Gäste und Standbetreiber schöne und erfolgreiche Tage verleben.
Auch nach dem Brunnenfest wird Ihnen nicht langweilig werden - bei welchen Gelegenheiten werden Sie denn noch in Ihre royalblaue Robe oder das festliche Dirndl schlüpfen?
FELICITAS I.: Gleich in der Woche nach dem Brunnenfest steht der Hessentag in Pfungstadt auf dem Programm. Und dann folgen noch viele Veranstaltungen in Oberursel. Insgesamt werden wir bis April auf um die 150 Termine kommen. Und wir genießen diese Zeit sehr!