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Neue Glocke heißt Maria Frieden

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Wilfried Abt, Vorsitzender des Freundeskreises St. Ursula, deutet auf die große Glocke ?Maria Crafft?. Sie ist über 500 Jahre alt und kann nicht mehr repariert werden. Die neue Glocke, deren Name jetzt bekanntgegeben wurde, wird voraussichtlich im April in der Gießerei Rincker in Sinn gegossen.
Wilfried Abt, Vorsitzender des Freundeskreises St. Ursula, deutet auf die große Glocke ?Maria Crafft?. Sie ist über 500 Jahre alt und kann nicht mehr repariert werden. Die neue Glocke, deren Name jetzt bekanntgegeben wurde, wird voraussichtlich im April in der Gießerei Rincker in Sinn gegossen. © Jochen Reichwein

Das Geheimnis um den Namen der neuen Hauptglocke von St. Ursula ist gelüftet. Im Hochamt am Ersten Weihnachtsfeiertag wurde in dem katholischen Gotteshaus auch bekanntgegeben, wer den Siegervorschlag unterbreitet hat.

Oberursels Gläubige wissen seit dem Ersten Weihnachtsfeiertag: Die neue große Glocke für die katholische Kirche St. Ursula soll Maria Frieden heißen. Das haben Wilfried Abt als Vorsitzender des Freundeskreises St. Ursula und Esther Radgen vom Ortsausschuss St. Ursula im Weihnachtshochamt in dem Gotteshaus offiziell bekanntgegeben. Sie soll die über 500 Jahre alte Glocke Maria Crafft ersetzen, die Risse hat und nicht mehr repariert werden soll.

Über die Hälfte der 39 eingesandten Namensvorschläge, die von einer Jury bewertet wurden, habe sich auf die Gottesmutter Maria bezogen. Doch nicht nur das sei der Grund, die Glocke nach ihr zu benennen, erfuhren die Gläubigen: Bis 1464 war die Kirche Maria geweiht – erst 1508 wurde die Heilige Ursula Patronin der Pfarrkirche. Außerdem sollte ein Bezug zu der bisherigen großen Glocke Maria Crafft hergestellt werden. Diese wird im Kirchturm bleiben, also musealen Charakter bekommen. Maria Crafft hat laut Abt und Radgen eine große Bedeutung für die Kirche und die Stadt. Sie ist ebenfalls eine Marienglocke und nach ihrem Gießer Georg Crafft – in manchen Quellen ist sein Name mit Krafft überliefert – benannt.

Von Crafft haben die Verantwortlichen der Kirche aber auch einen Bogen zum Substantiv Kraft geschlagen; meinen, dass Kraft und Frieden einander bedingen, dass das eine ohne das andere nicht möglich sei. „Nur im Frieden kann neue Kraft geschöpft werden – nur mit Kraft kann Frieden bewahrt werden“, erfuhren die Gottesdienstbesucher. Außerdem hieß es im Hochamt: „Zeiten des Friedens können wir in Deutschland und in Oberursel schon sehr lange genießen. Auch dies kann uns der Name der Glocke immer wieder vor Augen führen und mit ihrem Klang dazu aufrufen, für den Frieden in der Welt zu beten.“ Der Name passe in die Zeit, meint Pfarrer Andreas Unfried. „Das ist etwas, wohinter wir uns als Stadtbevölkerung versammeln können.“ Der Ideengeber des Namens, der die Jury am meisten überzeugte, ist der Oberurseler Dr. Josef Ochs. Er ist vielen unter anderem durch sein Engagement im christlichen Bildungskreis Rabanus Maurus bekannt. Als Dankeschön für seinen Vorschlag bekommt er eine Detailaufnahme von Maria Crafft. Auf den Namen wird auch in der Inschrift Bezug genommen werden, welche die neue Glocke bekommt. Dort soll zu lesen sein: „Ich bin Maria, der Mutter unseres Herrn geweiht, schlage für Frieden in Oberursel und weltweit.“ Ferner soll dort der Anfang des Magnificat festgeschrieben werden. Die Glocke wird voraussichtlich im April in der Gießerei Rincker in Sinn gegossen. Die Gemeinde hofft auf eine Glockenweihe zu Pfingsten im Mai, möglicherweise im Beisein von Bischof Georg Bätzing. Das hatten Abt und Unfried schon zuvor im Gespräch mit dieser Zeitung angekündigt. Dort hatten sie auch gesagt, dass sie mit Kosten von 65 000 Euro rechnen, die von der Gemeinde respektive Spendern getragen werden müssen. Im Januar will der Freundeskreis, der für Organisation und Finanzierung der neuen Glocke zuständig ist, einen Spendenaufruf verschicken. Spenden sind schon jetzt willkommen auf das Konto IBAN DE 32 5125 0000 0007 0920 08 (Taunus-Sparkasse).

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