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Oberursel: Auf blitzblankem Fahrrad in den Frühling

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Von: Gerrit Mai

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So macht Fahrradwaschen Spaß: Hans-Jürgen Klein schiebt das Rad von Bärbel Oppermann durch die Waschanlage.
So macht Fahrradwaschen Spaß: Hans-Jürgen Klein schiebt das Rad von Bärbel Oppermann durch die Waschanlage. © Gerrit Mai

Beim Aktionstag der Oberstedtener Grünen gibt es sogar eine Waschanlage für die Velos. Immer mehr Menschen steigen um.

Oberstedten -Das war doch mal etwas anderes: Nicht an der Auto-Waschanlage, sondern an der fürs Fahrrad bildete sich am Samstagvormittag eine lange Schlange. Schließlich wollten die Radler das kostenlose Angebot der Oberurseler Grünen ausnutzen und mit einem blitzblanken Tretesel noch eine Tour unternehmen, solange die vorhergesagten Regenwolken noch nicht am Himmel standen. Samir Fteimi hatte sein knallgelbes Geländerad auf den Radträger gepackt und war nach Oberstedten zur Taunushalle gekommen.

Da hieß es, unter Aufsicht der beiden Ortsvorsteher Hans-Jürgen Klein und Annette von Huene einmal mit dem Schlauch den groben Dreck abspritzen und dann ab in die Anlage, damit die langen schwarzen Bürsten auch die letzten Schmutzreste von den Speichen holten.

Die Radler hatten nur noch nachzuwischen - und schon glänzte ihr Gefährt in der Mittagssonne. Die Anlage funktioniert mit nur einer Gießkanne Wasser, die - einmal hineingeschüttet - immer wieder reinigt. Sie gehört den Grünen und werde immer wieder bei Veranstaltungen in allen Stadtteilen eingesetzt, erklärte der Oberstedter Stadtverordnete Robert Eppig.

Sami Fteimi hatte allerdings noch ein weiteres Anliegen: Er ließ von Gerd Maly gleich nebenan die Bremsen kontrollieren und die Beläge erneuern. Maly ist Mitglied des Vereins Windrose, der am Aktionstag beteiligt war. Der Radler konnte schon nach gut einer halben Stunde sein Gefährt wieder aufs Auto laden, und - wieder zu Hause angekommen - mit der Familie mit einer Radtour loslegen.

Nicht nur er fand diese Aktion eine tolle Idee, denn: „Man kann ja nicht alles am Rad selbst machen.“ Bremsbeläge als wichtige Bestandteile seien in fachmännischer Hand besser aufgehoben. Und die hat Gerd Maly als gelernter Schlosser, der selbst nur noch mit dem Fahrrad unterwegs ist.

Zählstellen registrieren Pendler

Überhaupt freunden sich die Oberurseler immer mehr mit dem zweirädrigen Gefährt an - ob mit E-Motorunterstützung oder ohne. Das hat der Stadtverordnete Eppig festgestellt. Rund tausend Pendler notieren die beiden Zählstellen auf dem Weg von Oberursel nach Frankfurt täglich.

Die kommen zwar nicht alle aus der Brunnenstadt, aber hier werde einiges dafür getan, dass immer mehr Menschen bei ihren alltäglichen Erledigungen, auf dem Weg zur Schule oder zur Arbeit aufs Rad (um)steigen, so der Grünen-Politiker. Erst kürzlich habe die Politik dem regionalen Vorhaben zugestimmt, einen durchgehenden Radschnellweg in die Mainmetropole in Angriff zu nehmen. Zählstellen machten die Hauptrouten innerhalb der Stadt deutlich, um sie und für den Radverkehr auszubauen. Zurzeit stehe das Liebfrauenquartier im Fokus. Aber nicht nur die Radsicherheit spiele eine Rolle, die Stadt sei auch mit Fahrradständern gut ausgestattet, und wo offensichtlicher Bedarf bestehe, würden weitere aufgestellt. Die Stadt müsse sich vor anderen nicht verstecken, denn den Zahlen nach könne sie sich Fahrradstadt nennen.

Ein Miteinander von Autofahrern, Radlern und Fußgängern sei jedoch nur mit gegenseitiger Rücksichtnahme möglich. „Das funktioniert hier gut.“ Wobei die Steigungen schon eine Herausforderung darstellen. Findige Schüler fahren daher mit dem Rad zur Schule und nachmittags mit der U-Bahn zurück.

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