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Oberursel: Einsatzabteilung könnte Verstärkung vertragen

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Keine Angst vor hohen Autos: Brunnenkönigin Vanessa I. lässt es sich nicht nehmen, abgesichert durch Wehrführer Eric Schneider, ins Cockpit eines Löschfahrzeugs zu klettern.
Keine Angst vor hohen Autos: Brunnenkönigin Vanessa I. lässt es sich nicht nehmen, abgesichert durch Wehrführer Eric Schneider, ins Cockpit eines Löschfahrzeugs zu klettern. © as

Die ehrenamtlichen Brandschützer in Oberstedten präsentieren sich beim Tag der offenen Tür mit viel Informationen und Programm für große und kleine Gäste. Rund 400 kommen.

Oberstedten -Mit 34 aktiven Einsatzkräften kann Oberstedtens Wehrführer Eric Schneider die Tageseinsatzstärke in seinem Stadtteil zwar gerade eben sicherstellen, könnte aber „das Doppelte an Aktiven“ locker gebrauchen. Beim Tag der offenen Tür der Feuerwehr am Sonntag konnten die Brandschützer ihren rund 400 Gästen dennoch ein Bild der Stärke und Einsatzkraft bieten, was freilich in erster Linie Zweck der Übung war. Einen kleinen Hintergedanken gab es dabei aber trotzdem, schmunzelte Uwe Herzberger, Vorsitzender des Fördervereins: „Wenn so viele Leute zusammenkommen, ist vielleicht auch der eine oder andere darunter, der Lust hat, bei uns mitzumachen, sei es in der Einsatzabteilung oder im Förderverein.“

Feuerwehrfördervereine gibt es nicht nur der Geselligkeit wegen, sie generieren auch Mittel für die Anschaffung von Geräten, für die die Stadt gerade kein Geld hat. So war am Sonntag auch das Mannschaftstransportfahrzeug, im Feuerwehr-Sprech „MTF“, aus der Garage geholt und zum Probesitzen freigegeben worden. Es war zu einem erheblichen Teil mit Geld vom Förderverein bezahlt worden. Auch die übrigen Autos hatten in der Fahrzeughalle Platz gemacht für hungrige und durstige Besucher. Einer der beliebtesten Durstlöscher war bei dem milden Spätsommerwetter natürlich der spaßhaft „Feuerwehrcocktail“ genannte „Gespritzte“.

Mitglieder der Einsatzabteilung erläuterten den Besuchern die Einsatzmöglichkeiten der sechs zum Fest auf Hochglanz polierten Fahrzeuge, des Hilfeleistungsfahrzeuges HLF, des Löschfahrzeugs LF20 mit 2000 Litern Wasser an Bord, des für Waldbrandeinsätze und Großschadenslagen benötigten Großtanklöschfahrzeugs GTLF mit 5000 Litern Wasser und 2000 Liter Löschschaum, des Einsatzleitwagens ELW, des Mannschaftstransporters MTF und des Manitou-Staplers.

Zur Fahrzeugausstellung gekommen waren auch die Kollegen vom Technischen Hilfswerk, die ein im Katastrophenschutz zum Einsatz kommendes Großfahrzeug für Führungs- und Kommunikationsaufgaben ausgestellt haben. „Zu unseren Tagen der offenen Tür holen wir immer auch andere Organisationen mit dazu, mal ist es der Rettungsdienst, dann ist es vielleicht eine Rettungshundestaffel oder wie jetzt das THW“, sagte Wehrführer Schneider und betonte damit die organisationsübergreifende Zu-sammenarbeit je nach Einsatz. Auch Brunnenkönigin Vanessa I. war gekommen, um sich über die Einsatzstärke der Wehr zu informieren. Wehrführer Eric Schneider übernahm die Führung persönlich und erläuterte ihr unter anderem die Funktionsweise eines Hohlstrahlrohrs, mit dem Löschwasser besonders breit und wirksam verteilt werden kann. Die Brunnenkönigin kletterte auch ins Cockpit eines Löschlasters und besah sich alles von oben. Angst vor hohen Autos habe sie nicht, ihr Opa sei Busun-ternehmer gewesen, sie kenne das.

Viel Spaß hatten auch die Kinder der Besucher, von denen sich viele durchaus für einen Beitritt zur Kinderfeuerwehr interessiert zeigten, zumal die Nachwuchsfeuerlöscher gerade erst mit schmucken Einsatzmonturen ausgestattet worden sind. Zur Truppe gehören derzeit 20 Buben und Mädchen zwischen sechs und zehn Jahren.

Darüber gibt es die Jugendwehr mit 15 Mitgliedern im Alter zwischen zehn und 17 Jahren, von denen immer wieder einige in die Einsatzabteilung zu den „Großen“ wechseln. Kinder- und Jugendwehr überzeugten beim Tag der offenen Tür mit einer realistischen Einsatzübung, sogar mit „richtigem Feuer“.

Derweil übten die Besucherkinder, mit der Kübelspritze unter Anleitung erfahrener Ausbilder einen „Hausbrand“ zu löschen, der war aber nur auf die Fassade aufgemalt. An Spaß mangelte es aber auch den Erwachsenen nicht, wofür auch die hauseigene Feuerwehrkapelle „Dornbachtaler“ sorgte. Zum Gelingen des Tages beigetragen hat auch das opulente Kuchenbüffet mit über 40 von Feuerwehrfrauen gebackenen und gespendeten Kuchen und Torten, die weggingen wie die sprichwörtlichen warmen Semmeln.

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