Oberursel: Hommage an Loriots Kosakenzipfel

Der Club Geselligkeit Humor Weißkirchen startet mit abwechselungsreichem Programm fulminant in die Kampagne.
Weißkirchen -Das ist eine Überraschung, damit habe ich nicht gerechnet“, freut sich Sitzungspräsident Karsten Wolf anlässlich der Kampagneneröffnung des CluGeHu Weiskirchen am Samstagabend über den Besuch von Andrea der 76. Sodenia und fachsimpelt mit der gebürtigen Schwäbin auch gleich mal über die regionaltypischen Bezeichnungen der fünften Jahreszeit. Doch egal, ob Fassenacht in Hessen, Karneval im Rheinland oder Fasching in Schwaben, übers Land hinweg eint die Narren die Freude an Geselligkeit und Unterhaltung.
Die auch direkt geboten wird, als die Clubsänger ihr Lied „Wir sind Weiskircher“ anstimmen. Dass Brauchtum, Tradition rund um die närrische Zeit mit Blick in die Zukunft gepflegt werden ist den vielen geschäftigen Mitgliedern des Vereins zu verdanken. Unzählige Orden für langjähriges Engagement wurden verteilt, Steffen Schmitt von der Interessengemeinschaft Mittelrheinischer Karneval hatte Ehrungen für verdiente Mitglieder im Gepäck und nahm seinerseits den Orden des CluGeHu entgegen.
„Bedanken möchten wir uns auch bei Klaus Geisenberger für den Saal und die Bewirtung hier im Rühl“, ergänzt Sitzungspräsident Wolf den Reigen, ehe die Garde die Bühne rockt.
Bewährt und immer wieder aufs Neue ein Garant für bestes Programm ist Monika Stenz alias Clothilde, die über die Folgen von Trennungen im Freundeskreis und einen Restaurantbesuch der ganz besonderen Art erzählt.
„Der Bernd, unser Nachbar, der stagniert, seit er in Rente ist, das hat die Carola einfach nicht mehr ausgehalten“, erzählt Clothilde und schildert, wie sich die Carola nach der Auswilderung ihres Gatten weitergebildet und jetzt in Sachen Persönlichkeitsentwicklung unterwegs ist.
„Vor den Spiegel sollte ich mich stellen und mir Komplimente machen, also im Nachthemd geht’s, aber ohne, Oje“, so Clothildes eher durchwachsenes Fazit des Coachings. Durchwachsen endete auch ein Essen im Freundeskreis, im Rühl gabs Federweißer und Zwiebelkuchen.
„Als der Klaus gesagt hat, dass der Federweißer wie Abflussreiniger wirken kann, da kam für meinen Herbert schon jede Hilfe zu spät“, erinnert sie sich an die unheilvolle Geschichte. Warum es für Herbert an diesem Abend ohne Unterhose nach Hause ging und wie dieselbe versehentlich in der Handtasche der Freunde landete, das schilderte Moni Stenz gewohnt launig und erntet dafür ausgiebige Lacher und verdienten Applaus.
Ins Restaurant ging es auch mit den Humor-Gesellen vom Club, anlässlich des 100. Geburtstags von Loriot brachte die Combo den Kosakenzipfel auf die Bühne. Zwei Ehepaare feiern das fünfjährige Bestehen ihrer Freundschaft, die einst vor fünf Jahren auf dem Campingplatz am Urselbach begann. Wie der Abend nach allerlei liebreizenden Worten und dem Übergang zum Du angesichts einer Süßspeise, eben jenem Kosakenzipfel in einer zwischenmenschlichen Eskalation enden kann, das servieren die vier mit soviel Leidenschaft und Humor, dass sie sich selbst immer wieder das Lachen verkneifen müssen.
„Man sollte auf Campingplätzen keine Bekanntschaften machen“, lautet das wütende Fazit des Abends, als zwei aufgebrachte Ehepaare unter aufgebrachten gegenseitigen Beschimpfungen die Gaststätte verlassen. Im Rühl dagegen herrscht beste Stimmung an den voll besetzten Tischen ist die Vorfreude auf eine ausgelassene Fassenachtskampagne groß. Und so startet sie von Neuem, die fünfte Jahreszeit, die gerade auch in diesen trüben Tagen für Spaß, Unterhaltung und Abwechslung sorgen kann.
