Oberursel: Kreuzkirche startet Dorfkino

Der Auftakt ist am Freitag mit „Jesus liebt mich“. Weitere Filme sollen monatlich folgen und Pfarrer Ingos Schütz sucht noch Mitstreiter, um das Angebot auf Dauer zu etablieren.
Bommersheim -Marie ist Mitte 30 und verliebt - und ahnt nicht in wen: Jeshua ist der Mann ihrer Träume, aber er ist auf Erden, um den Weltuntergang vorzubereiten. Nächsten Dienstag, um genau zu sein ...
Die witzige, aber auch tiefsinnige Komödie „Jesus liebt mich“ nach dem Buch von David Safier ist Auftakt zu einer neuen Kinoreihe in der evangelischen Kreuzkirche in Bommersheim. Nachdem die Gemeinde sowie ihr Förderverein die Anschaffung der Technik großzügig unterstützt haben, kann es nun mit regelmäßigen Filmvorführungen losgehen, sagt Pfarrer Ingo Schütz. Einen „hohen vierstelligen Betrag“ habe man investiert: In einen lichtstarken Beamer, eine Leinwand und kraftvolle Tontechnik.
„Wir wollen Begegnungsräume schaffen“, erklärt der Pfarrer, dem das Projekt ein Herzensanliegen sei. „Unser neues Kinoformat ist dafür ideal: Man kann sich verabreden oder alleine hingehen, trifft Menschen und verlebt einen geselligen Abend, tauscht sich aus und genießt die Zeit.“ Popcorn und Getränke gehören selbstverständlich dazu, versichert er.
Besonders wichtig sei den Veranstaltern aus der Kirchengemeinde die Barrierefreiheit in einem besonderen Sinn: Zum einen findet die Vorführung im Gemeindesaal im Erdgeschoss statt, so dass niemand durch eine Treppe oder andere Hindernisse von der Teilnahme ausgeschlossen werde.
Barrieren überwinden
Zum anderen sollen durch die Kinoabende Barrieren zwischen Menschen überwunden werden: „In Bommersheim leben unterschiedlichste Menschen. Alteingesessene und Zugezogene, junge und alte Leute aus verschiedenen Kulturen und mit diversen Interessen. In der Unterschiedlichkeit trifft man selten aufeinander. Im Dorfkino aber finden alle hier einen Raum, in dem sie einander begegnen und doch sie selbst bleiben können“, sagt Schütz.
Geplant seien deshalb auch viele weitere Filmvorführungen in unterschiedlichen Segmenten. „Neben dem klassischen Popcorn-Kino für alle wollen wir auch ein Jugendsegment und eine Arthouse-Schiene etablieren“, verrät Schütz.
Wichtig sei ihm, dass sich jeder einbringen und engagieren könne: Das Kinoprojekt lebe vom Mitmachen. Wer Lust hat, im Team mitzuarbeiten, könne dann natürlich auch über das Programm und die Filmauswahl mitentscheiden. „Ich suche noch begeisterte Mitstreiter“, ermuntert der cineastische Pfarrer.
Die Filmvorführung von „Jesus liebt mich“ mit Florian David Fitz und weiteren bekannten Schauspielern wie Hannelore Elsner und Henry Hübchen beginnt am Freitag, 13. Januar, um 19.30 Uhr im Gemeindesaal der Kreuzkirche im Goldackerweg 17. Hier passen gut 60 Leute rein. Für Getränke und Snacks ist gesorgt. Im Anschluss besteht die Möglichkeit zum Austausch. Der Eintritt ist frei, um eine Spende zur Finanzierung des Projektes wird gebeten. Am 3. Februar und 17. März werden die nächsten Filme gezeigt. Einmal monatlich sollen Cineasten in der Kreuzkirche auf ihre Kosten kommen.
„Ich habe schon viel positive Resonanz: ,Endlich mal was los‘, war zu hören“, berichtet Ingo Schütz. Je nach Rückmeldungen könne man mit dem Kino künftig ja auch in den Kirchsaal gehen, der 200 Menschen fasst, so der Pfarrer. „Und im Sommer könnten wir uns auch abendliche Open-air-Filmabende vorstellen. jo