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Oberursel:Ende der Schlammschlachten in Sicht

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Von: Jochen Dietz

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SV-Vorsitzender Marius Gerecht, sein Vorgänger Alexander Simon, Stadtkämmerer Jens Uhlig und Florian Nowak von BSO (v.l.) reihen sich vor der sichtlich begeistert baggernden Bürgermeisterin auf.
SV-Vorsitzender Marius Gerecht, sein Vorgänger Alexander Simon, Stadtkämmerer Jens Uhlig und Florian Nowak von BSO (v.l.) reihen sich vor der sichtlich begeistert baggernden Bürgermeisterin auf. © jo

Der Um- und Neubau der Sportanlage des SV 1912 Bommersheim geht los. Endlich, denn der Verein hat lange warten müssen.

Bommersheim -Heißa, macht das Laune! Die Schaufel vor und zurück, hoch und runter, eine ordentliche Portion Sportplatzboden ausgegraben und beiseite auf den Haufen befördert: Bürgermeisterin Antje Runge (SPD) will am kühlen Dienstagvormittag gar nicht mehr aus der Kabine des Minibaggers raus, der da mitten auf dem zugigen Bommersheimer Fußballplatz beziehungsweise Fußballacker steht: Sie bedient fröhlich Hebel und Joysticks, die die kleine Baumaschine in dreidimensionales Schaffen versetzen. Die Rathauschefin höchstselbst vollführt den symbolischen ersten Spatenstich für die Um- und Neugestaltung der Sportanlage Im Himmrich. Nur eben nicht mit dem Spaten, sondern mit der Baggerschaufel.

Endlich geht es los für den SV 1912 Bommersheim, der rund zehn Jahre auf die Neu- und Umgestaltung der Sportanlage hatte warten müssen. Bei entsprechendem Wetter waren Fußballspiele immer wieder zu Schlammschlachten geraten. Auch bei extremer Trockenheit war der Platz kaum bespielbar.

Anpfiff im Frühjahr 2024

Das wird sich ändern. Schon im Herbst soll das neue Kunstrasen-Kleinspielfeld fertig sein, der Rasenplatz soll im Frühjahr 2024 bespielbar sein. Es entstehen zudem ein Mini-Soccerfeld sowie Laufbahn und Weitsprunggrube für die Leichtathletik. Der Clou des Umbaus: Der ganze Platz wird zwecks besserer Platzausnutzung um 180 Grad gedreht. Maßgeblich geplant hatte der ehemalige Zweite Vorsitzende Jens Keidel.

1,34 Millionen Euro wird das ganze Kosten, erklärt Stadtkämmerer Jens Uhlig (CDU), der auf Zuschüsse hofft. Die Anträge seien gestellt. Die Firma Heus Sportstättenbau hat den Zuschlag bekommen. Der städtische Eigenbetrieb Bau&Service Oberursel (BSO) führt Regie, tritt als Bauherr auf. Er übernimmt nach Fertigstellung Unterhalt und Pflege der Anlage. Die Bommersheimer Anlage hatte bereits im Sportstättenentwicklungsplan 2018 bis 2022 ganz oben gestanden. Nach einer Machbarkeitsstudie konnte im Jahr 2019 die Entwurfsplanung fertiggestellt werden. 2021 hatte das Stadtparlament dann mit breiter Mehrheit Sanierung und Umgestaltung beschlossen. Für die Dauer der Bauarbeiten weichen die Fußballmannschaften sowie der Frauenfußballverein vorübergehend auf Anlagen der Nachbarschaft aus. Das sei alles eingetütet und abgesprochen, erklärt SV-Vorsitzender Marius Gerecht. „Alle Teams kommen unter.“ Und jetzt freuen sich alle. Auch Gerechts Vorgänger Alexander Simon. Hat der doch immer wieder hartnäckig Druck gemacht, mit Zahlen, Daten, Fakten und Argumenten „genervt“, wie die Bürgermeisterin anerkennend erinnert. „Er hat alle vor sich hergetrieben.“

Beim Neubau der Burgwiesenschule war dem Verein 2009 sein Trainingsplatz abhandengekommen. Es gab nur noch den Rasenplatz. Doch seit der Verein seit einem Tiefpunkt 2011 eine steile Entwicklung nach oben machte, reichte der Platz nicht mehr. Aktuell hat der SV 324 Mitglieder, rund 140 davon sind unter 18 Jahre alt. Tendenz steigend. Seitdem hatte der SV auch wo immer es ging auf seine Lage aufmerksam gemacht, sei es bei Brunnenfest oder Fassenachtsumzug.

Und: Die gesamte neue Anlage soll auch von anderen Vereinen wie etwa dem TV Bommersheim sowie der Burgwiesenschule genutzt werden. Für die Rathauschefin entwickelt sich die Sportanlage an der Burgwiesenhalle zusehends zum sportlichen, kulturellen und gesellschaftlichen Zentrum des Stadtteils. Das werde sich noch verstärken, wenn das Jugend-Freizeitgelände mit Beachvolleyballfeld hinzukommt, das gerade im Rahmen von „Oberursel unter der Lupe“ ersonnen wird. Gerade gab es einen Aktionstag, wo Kinder und Jugendliche ihre Vorstellungen und Wünsche einbringen konnten. „Genau das kommt den jungen Familien zugute, die zuziehen“, ist Runge überzeugt. Und Marius Gerecht sieht in der neuen Anlage „einen ganz großen Impuls für unseren Verein. Das nenne ich gelungene Quartierspolitik.“ „Niemand hat bezweifelt, dass hier was passieren muss“, sagt der Kämmerer. „Die Frage war nur: Was können wir uns leisten?“ Und es müsse Synergieeffekte geben. Bei den Sportanlagen müssten die Vereine kooperieren. Denn für neue Sportflächen sieht Uhlig weder den Platz noch das Geld.

Jedenfalls steht jetzt schon fest, dass die Eröffnung der neuen Anlage im Frühjahr 2024 gebührend gefeiert wird. Danach soll auch das bislang nur innen sanierte Vereinsheim auch von außen in neuem Glanz erstrahlen.

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