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Oberursel:Erst der Geist, dann das Schwert

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Aikido ist bekannt für seine dynamischen Würfe. Hier wandelt Jan Nevelius mit bloßen Händen einen Angriff von hinten in einen Wurf um. Der Angriff fliegt buchstäblich ins Leere.
Aikido ist bekannt für seine dynamischen Würfe. Hier wandelt Jan Nevelius mit bloßen Händen einen Angriff von hinten in einen Wurf um. Der Angriff fliegt buchstäblich ins Leere. © Klaus Meßlinger

Ein in der asiatischen Kampfkunst-Szene weltweit bekannter Großmeister des Aikido aus Schweden gibt ein Seminar beim TV Weißkirchen. Mehr als 70 Teilnehmerinnen und Teilnehmer füllen die TVW-Halle.

Oberursel -So voll war die Halle des Turnvereins Weißkirchen (TVW) noch nie bei einem Aikido-Seminar: 74 Teilnehmer aus ganz Europa waren da, um mit dem weltbekannten Aikido-Lehrer Jan Nevelius zu üben. Fast die Hälfte davon Frauen. Der Schwede war auf Einladung der TVW-Aikido-Abteilung gekommen, um die gewaltfreie japanische Kampfkunst zu unterrichten, teilt der TVW mit.

Aikido-Techniken sind für ihre fließenden Formen bekannt, aber das darf nicht täuschen: Neben der Verbindung in der Bewegung ist ein klares und entschiedenes Beenden eines Angriffs von großer Bedeutung. Dies zeigte Nevelius mit vielen Übungen und teils Holzschwertern, die für das Prinzip „Shinkentai“ stehen. Das lässt sich als „zuerst der Geist, dann das Schwert, dann der Körper“ übersetzen, wobei mit dem Schwert bei den waffenlosen Techniken die perfekte Position, der ideale Moment und eine präzise Ausführung gemeint sind. Stimmen Gleichgewicht und Einsatz des Körperzentrums, gelingen Verhebelungen und teils spektakuläre Würfe mit großer Leichtigkeit.

Nevelius praktiziert seit über 40 Jahren Aikido, verbrachte einige Jahre im weltweiten Hauptdojo in Tokio. In Stockholm leitet er das Vanadis-Dojo, in dem das ganze Jahr über Aikidoka aus aller Welt üben und sich weiterbilden. In seiner Praxis legt er einen Schwerpunkt auf eine lebendige Verbindung zwischen den Partnern, Freiheit in der Bewegung und auf eine durchdachte Fallschule. Er praktiziert außerdem Reiki und Qigong und unterrichtet an der Stockholmer Uni Stressbewältigung und asiatische Heilkunde.

„Ich freue mich sehr, dass mein langjähriger Lehrer und Freund Jan Nevelius nun schon zum vierten Mal in Oberursel unterrichtete“, sagt Klaus Meßlinger, Leiter der Aikido-Abteilung des TV. Die gewaltfreie Kampfkunst wurde im 20. Jahrhundert in Japan entwickelt. Im Aikido gibt es keine Wettkämpfe, dafür Prüfungen und Lehrgänge. Die TV-Abteilung hat derzeit 49 Mitglieder zwischen 15 und 71 Jahren und veranstaltet vier internationale Seminare im Jahr.

Wer Aikido ausprobieren möchte: Der Unterricht findet montags von 18.30 bis 20.30 Uhr in der Landgraf-Ludwig-Schule in Bad Homburg, donnerstags von 20 bis 22 Uhr und sonntags von 18 bis 20 Uhr im TVW-Vereinsheim statt. Für ein Probetraining reichen eine lange Jogginghose und ein T-Shirt. Geübt wird barfuß, der Unterricht findet in Deutsch und Englisch statt. Der Einstieg ist ab 14 Jahren möglich.

Mehr Informationen auf www.taunus-aikido.de. red

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