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Oberursels Handwerk stellt sich der Energiewende

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Katharina Rhode in ihrem Geschäft.
Katharina Rhode in ihrem Geschäft. © EFX

Der traditionelle Markt dokumentiert den Wandel und zeigt die Pluspunkte der örtlichen Geschäftswelt auf.

Oberursel -Laut brummend gräbt sich der Bohrer in die Gipswand ein. In das Loch kommt danach ein roter Dübel. Die Schelle hinein gedreht, und das Kupferrohr für die Heizung sitzt fest. Bernd Frey und Jan Schlegel demonstrieren den Einbau einer Heizanlage. Es ist Herbstmarkt in der Stadt. Die Handwerker zeigen auf dem Epinayplatz ihr Können. Während Bernd Frey, der Geschäftsführer von Frey Wärmetechnik, die Kupferrohre nimmt und mit seinem Kollegen die Montage von Heizungszuleitungen erläutert, berichtet er auch über Wärmepumpen, Solaranlagen, Heizkessel, erneuerbare Energien, Hybridanlagen und vieles mehr.

Das Forum der Selbständigen Oberursel (Fokus O) hat den dreitägigen Markt, der mit Vielfalt glänzt, federführend organisiert. Die Handwerker geben einen Einblick in ihre Arbeit. Kunsthandwerk schließt sich in den Nachbarstraßen an. Die Geschäftswelt beteiligt sich mit besonderen Angeboten. Am verkaufsoffenen Sonntag darf in Oberursel gebummelt und eingekauft werden. „Wir sind hier in der glücklichen Lage, mit einem recht großen Angebot unsere Kundschaft zu halten“, sagt Katharina Rhode und spricht nicht nur für sich. Die Inhaberin des Tabak Carreé Rhode erwähnt auch als Vertreterin des Fokus O-Vorstands die breite Produktpalette und das gute Kundenverhältnis, mit dem stationäre Einzelhandel Oberursels punkten will. Der Herbstmarkt sei ein Mosaikstein, der diese persönlichen Beziehungen fördere, sagt die Geschäftsfrau.

Am Wochenende ist der Andrang in der Stadt groß. Die Stadtmitte ist deshalb weiträumig abgesperrt. Autos sind am Herbstmarkt tabu. Schlendern, schauen, stehenbleiben und sich informieren, das ist angesagt. Gelingt das?

„Solar ist unser neues Hauptthema“

„Wir sind sehr zufrieden“, sagt Alexander Bohn. Der Zimmermeister und Inhaber von Bohn Holzbau und Dachdeckerei hat sein Unternehmen in der Oberurseler Straße. Bohn und Kollegen positionieren sich zum Herbstmarkt an exponierter Stelle. „Wir möchten die Leute über unsere Leistungen informieren“, erklärt der in seiner typischen Berufstracht gekleidete Chef. Die Themen Holzbau, Dachsanierung, Dachstühle sind gefragt. „Unser Kerngeschäft ist Holz“, sagt Alexander Bohn. Doch die Energiewende hat auch ihn zum Handeln bewegt. Das Unternehmen hat sich ein zweites Standbein aufgebaut. „Solar ist unser neues Hauptthema“, sagt Alexander Bohn. Er und die anderen haben sich fortgebildet und können nun nicht mehr nur Dachstühle bauen und eindecken, sondern auch gleich die passende Photovoltaikanlage liefern und montieren.

Junge Familien schlendern zu Daniel Hermann und Leon Dobbrunz. Die Techniker des Schädlingsbekämpfungsunternehmens Vogt und Sommer bauen mit den Kindern Insektenhotels, die mit Tannenzapfen, Stroh und Schilf befüllt werden. „Ich schätze, wir werden bis Sonntagabend noch viel zu tun haben“, sagen die Herren am Samstag, als die Taunus Zeitung vorbeischaut. Ob sie genügend Rohlinge dabeihaben? „Ja, sicher!“

Bunte Auslagen der Oberurseler Geschäfte fallen auf. Die Beratung zu Mode und mehr ist gefragt. Die Vereine präsentieren sich in der Fußgängerzone. Ob der anstehenden Landtagswahl sind auch die Parteien gekommen und suchen das Gespräch mit den Bürgern. Bei „Soul of Whisky“ gibt es Kostproben des neuen „Chandon Garden Spritz“. Das Weingut Wolf hält gekühlten Pfälzer Riesling bereit. In der Vorstadt versüßen Popcorn und Mandeln den Nachmittag. Die Kindereisenbahn tuckert munter. Am Sonntagabend endet der Herbstmarkt mit vielen schönen Eindrücken und Erlebnissen.

Heizungsbau und Wärmtechnik sind ihr Metier: Bernd Frey (rechts) und Jan Schlegel am Herbstmarkt-Stand.
Heizungsbau und Wärmtechnik sind ihr Metier: Bernd Frey (rechts) und Jan Schlegel am Herbstmarkt-Stand. © efx
Der Wandel macht’s erforderlich: Zimmermeister Alexander Bohn und seine Kollegen sind nun auch in Sachen Solar-Technik geschult.
Der Wandel macht’s erforderlich: Zimmermeister Alexander Bohn und seine Kollegen sind nun auch in Sachen Solar-Technik geschult. © efx

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