Vorfahrt für die Feuerwehr

Das Stadtparlament hat zugestimmt: Die Ampelkreuzung an der Lahnstraße soll nun umgebaut werden.
Oberursel -Noch ist auf der Baustelle an der Lahnstraße nicht viel zu sehen. Aber wenn das neue Feuerwehrhaus, das dort entstehen soll, einmal in Betrieb ist, dann muss an der Ampelkreuzung Lahnstraße/Dornbachstraße/Alte-Leipziger-Platz einiges geändert werden. Denn ausrückende Feuerwehrautos haben Vorrang. Das heißt, dass die Kreuzung ausgebaut werden muss. Das Stadtparlament hat dem mit großer Mehrheit zugestimmt.
Die Ausgangslage: Über die Kreuzung fließt sehr viel Verkehr, von der Lahnstraße stadtauswärts kommt man direkt an die Anschlussstelle Oberursel Nord der Autobahn A661. Quer über den Knotenpunkt verläuft eine zentrale Achse für den Radverkehr (Dornbachstraße-Lahnstraße-Erich-Ollenhauer-Straße). Viele Radler verkehren hier zwischen Oberursel Nord und Süd. Auch zahlreiche Schulkinder sind hier unterwegs. Die Ampel ist relativ alt, viele Autofahrer sind zu schnell unterwegs, und für Radfahrer ist die Situation alles andere als sicher. Auch Autofahrer, die von der Lahnstraße nach links in die Dornbachstraße oder den Alte-Leipziger-Platz einbiegen wollen, werden nicht sicher geführt.
In einem Verkehrsgutachten zum „Gefahrenabwehrzentrum“ (GAZ), so wird das mit Kosten von rund 35 Millionen Euro verbundene Feuerwehrhaus in Verwaltungsdeutsch genannt, wird eine Ampel-Vorrangschaltung für die Lahnstraße vorgeschlagen. Das bedeutet eine bevorrechtigten Ausfahrt für die Feuerwehr aus dem GAZ-Gelände. Die Feuerwehrautos werden, so die Einschätzung, in 90 Prozent der Fälle in Richtung Hohemarkstraße brausen müssen.
Attraktiv und barrierefrei
Für die Kreuzung ist zudem Folgendes vorgesehen: Sie soll ein attraktiver Stadteingang werden, vollständig barrierefrei sein, sowie eine sichere und komfortable Führung von Fußgängern, Radfahrern und Autofahrern aufweisen. Unter anderem soll die stadtauswärts führende Fahrbahn schmaler ausgebaut werden: Damit sie den Charakter einer Stadtstraße bekommt, soll die Fahrbahn von 7,10 Meter Breite auf 6,50 Meter Breite reduziert werden. Die Nettobaukosten sollen bei insgesamt etwa 800 000 Euro liegen.
Robert Eppig (Grüne) erklärte, nach dem Umbau würden sowohl Radfahrer als auch Autofahrer schneller durchkommen. Bedenken hatte Dr. Claudia von Eisenhart Rothe (Klimaliste) wegen der Verkehrssicherheit für die Fahrradfahrer. Sie sagte: „In einer idealen reichen Welt wäre eine Fahrradbrücke geplant worden.“ Sie hoffe, „dass immer alles gut geht und dass die Fahrradfahrer die Kreuzung im Alarmfall schnell genug räumen können“.