Pläne für Kita-Neubau von accadis
Keine Fördermöglichkeiten für privat finanziertes 4,8 Millionen-Projekt
Oberreifenberg -Eine baugenehmigungsfähige Planung für den Kindergartenneubau der accadis International School in Oberreifenberg liegt jetzt vor. Während es weiterhin an Betreuungsplätzen in der Gemeinde Schmitten mangelt - aktuell warten rund 50 Kinder auf einen Platz - fehlen Fördermöglichkeiten für das Projekt. Doch es ist eine Lösung in Sicht.
Der Bauausschuss hat am Montagabend bei Enthaltung von Dr. Wolfgang Pitzner (FWG) den von accadis- Geschäftsführer Professor Dr. Christoph Kexel und dem von ihm beauftragte Architektenbüro vorgelegten Planungsentwurf zunächst einmal zur Kenntnis genommen.
Darin berücksichtigt sind auch Wünsche, die die politischen Gremien in den vorangegangenen Beratungen eingebracht hatten: Im südlichen Bereich des Pfarrheckenfelds, angrenzend an das Grundstück der Pizzeria Toni, soll anstelle der Parkplätze ein eingeschossiges, U-förmiges Gebäude entstehen. Der Innenhof als Zentrum der Außenaktivitäten ist von den Betreuern gut einsehbar, natürlich beschattet, und hält die Geräuschkulisse niedrig.
Kein Einsatz von "Grauwasser"
Die Forderung der politischen Gremien nach energieeffizienten Standards und einer Photovoltaikanlage ist genauso eingeflossen wie die Dachbegrünung. Von der gewünschten Grauwassernutzung will der Bauherr jedoch absehen. "Ein zweites Leitungssystem, das nur für die Toilettenanlage nutzbar ist, rechnet sich nicht", so Dr. Kexel.
Dr. Pitzner bezeichnete diese Entscheidung als "Kostenminimierungstaktik", die dem Anspruch als Klimakommune nicht gerecht werde. Auch Roland Wilfing (SPD) plädierte dafür, mit gutem Beispiel voranzugehen. Er sah den finanziellen Aufwand für ein zweites Leitungssystem als eher gering an. Außerdem führte er an, dass Grau- wie Regenwasser auch zum Gießen im Außenbereich verwendet werden könne. Dies schloss Dr. Kexel für den Kindergartenbereich aber aus. Diese Thematik lasse sich in der nächsten Planungsphase noch einmal hinterfragen. Auf Bitte von Sybille Mosbacher (Grüne) könnte dann auch noch die Regenwassernutzung in Erwägung gezogen werden.
Vorstellung der Pläne am 30. Juni
Wilfing hält auch nach wie vor die für Stellplätze vorgesehenen befestigten Flächen für zu groß. Die Zahl der Stellplätze richtet sich laut Dr. Kexel nach der Satzung. Die Frage, welches Material letztlich dafür eingesetzt werde, stelle sich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht.
Von Vertretern der großen Koalition aus CDU, b-now und Grünen gab es ausnahmslos lobende Worte für die ideenreiche Planung. Diese soll auch noch den Anwohnern vorgestellt und vielleicht auch in der Bürgerversammlung am 30. Juni kurz skizziert werden.
Gemeinde erwägt Bürgschaft
Wie es jetzt weitergeht, ist noch offen. Wie Bürgermeisterin Julia Krügers (CDU) deutlich machte, ist ein Förderprogramm nicht in Sicht. "Je länger wir warten, desto teurer wird es", sagte sie. Sie habe Kämmerer André Sommer beauftragt, nach einer Möglichkeit zu suchen, wie sich das Projekt, dessen Baukosten Dr. Kexel aktuell mit 4,8 Millionen bezifferte, möglichst kostengünstig umsetzen lässt. "Es ist vielleicht ein Weg möglich, der so in der Gemeinde noch nie begangenen worden ist", stellte sie in Aussicht. Dieser solle in der nächsten Gemeindevertretersitzung aufgezeigt und danach beraten werden. Schließlich sei die Daseinsvorsorge eine Pflichtaufgabe der Gemeinde. In der Vorlage aus der Verwaltung war schon angedeutet, dass die Gemeinde beabsichtigt, eine Bürgschaft zu vergeben. Denn würde die Gemeinde selbst bauen, könnte sie auf Kommunalkreditkonditionen die Finanzierung zu 100 Prozent darstellen.
Accadis als freier Träger könne dies nicht und der dadurch entstehende Finanzierungsnachteil würde den Zuschussbedarf der Gemeinde erhöhen. Dies könne über eine Bürgschaft vermieden werden.