Ein Tag für die Leidenschaft Motorrad

Mopeten Club lockt mit seinem Angebot viele Fans nach Oberreifenberg. Schöne Tour durch den Taunus.
Oberreifenberg -Zum zweiten Mal lud der After Work Mopeten Club (AWMC) zu seinem Wheels and Hills Festival in der Jugendherberge in Schmitten-Oberreifenberg ein, und Hunderte Motorradfahrer brachten ihre Bikes auf Hochglanz, um teilzunehmen. Denn wenn die Community aus dem Rhein-Main-Gebiet mit bis zu 500 Mitgliedern zum jährlichen Sommerfest einlädt, wurde das Moped auch aus den umliegenden Bundesländern angelassen.
Nach der schönen Tour in den kurvenreichen Taunus am Fuße des Großen Feldbergs war es zwar für einige Teilnehmer etwas abenteuerlich, die im Wald versteckte Jugendherberge zu finden, belohnt wurden sie jedoch durch die herzliche Willkommens-Mentalität der Mopeten. Fast jeder wurde vom Kopf der Orga, Matthias Clemens, und seinen 50 Helfern mit Handschlag begrüßt. So fühlten sich auch gleich die zu Fuß gekommenen Gäste gut aufgehoben.
Während auf dem großen Schotterparkplatz verschiedene Händler ihre Produkte und neuesten Motorräder ausstellten, bedienten in den verwinkelten Räumen der Herberge Friseure, Tätowierer, Schuhmacher oder Sattler ihre Kundschaft.
Fachgesimpelt wurde vor allem über die Mopeds, sei es von Besuchern, den Mitgliedern oder Ausstellern wie Alex Georges, der Kawasaki-Modelle im Retrolook, Cruiser wie die Vulcan S oder die PS-starke Ninja ZX 10r vorstellte. „Beim Alex bin ich Königin“, schwärmte Mopetin Mandy Michel über die Werkstatt in Offenbach.
Der Umbau wird zum Hobby
Mit dem exzellenten Service brachte sie schon über 300 000 Kilometer auf den Tacho ihrer 125er Kawasaki. Und es werden wohl noch einige Kilometer mehr drauf kommen, denn Michel gehört zu den Mopeten, die nach Feierabend Touren anbietet. Als Königin fühlte sich auch Maike Schnitter, die beim Bike-Contest den zweiten Platz mit ihrer Harley Iron 883 belegte: Neben allerlei Umbauten wie Fuß-Schaltraste, Stoßdämpfer, Taschen oder Tankdeckel stach vor allem der pinkfarbene Sattel ins Auge. „Kann man kaum übersehen, dass das meine Lieblingsfarbe ist“, schmunzelte sie. Gefertigt vom Sattler Bros, der auch vor Ort war, wie die Mainhatten Choppers, die die Umbauten der Maschine machten. Über den dritten Platz freute sich Manfred Ehmer (64) aus Usingen. Er lackierte die englische Flagge auf dem Höcker seiner silbernen Triumph Thruxten und veränderte Motorsteuergeräte, Kette und Ritzel, Windschild, Auspuffanlage, Spiegel, Dämpfer und Hebel. Den Pokal für den ersten Platz nahm Harald Pawelka aus Bad Vilbel strahlend entgegen. „Eigentlich habe ich alles verändert außer den Tank und die Armaturen“, sagte der 61-jährige über seinen Streetfighter-Umbau, eine orangefarbene Yamaha XJR 1300, Baujahr 1999, mit 61 000 Kilometern. „Die Zeit für die komplette Überholung konnte ich mir nehmen, da ich die Yamaha als Zweit- oder Drittmoped nutze“. Schnell stellte er seine Maschine wieder zurück in den Raum, um der Ducati, BMW und anderen Motorrädern Gesellschaft zu leisten. Nicht ohne seinen verdienten Pokal auf einer blinkenden Unterlage zu präsentieren. Obwohl eigentlich jedes Motorrad für seinen Fahrer etwas ganz Besonderes darstellt.
Und wer trotzdem mit dem Gedanken eines Wechsels spielte, löcherte die Händler von Honda, Motorrad Center Darmstadt oder Yellow Rosbach/Dietzenbach beim Probesitzen nach Gewicht und Leistungsmoment oder fuhr Probe, wie René Scherer von der IG Motorradfreunde Hochtaunus, die neben den Bikern for Freedom informierten. Von Michèle Götz