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Gemeinde werkelt am Arbeitsplatz der Zukunft

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Von: Evelyn Kreutz

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André Sommer, Bürgermeisterin Julia Krügers, Gregor Wortmann, Marina Bergmann, Marion Beuth, Prozessbegleiterin Christiane Hahner, Lukas Engelmann, Lena Böhm und Alexander Kinnett (von links) entwickeln für die Mitarbeiter der Gemeindeverwaltung eine zukunftsfähige Arbeitskultur.
André Sommer, Bürgermeisterin Julia Krügers, Gregor Wortmann, Marina Bergmann, Marion Beuth, Prozessbegleiterin Christiane Hahner, Lukas Engelmann, Lena Böhm und Alexander Kinnett (von links) entwickeln für die Mitarbeiter der Gemeindeverwaltung eine zukunftsfähige Arbeitskultur. © Evelyn Kreutz

Im Kampf um die Talente will sich das Schmittener Rathaus modern aufstellen und gründet eine Arbeitsgruppe.

Die Arbeitswelt verändert sich nicht nur aufgrund von Demografie und Digitalisierung. Unternehmen, aber auch Verwaltungen brauchen ein zeitgemäßes Arbeitsumfeld, wollen sie attraktive Arbeitgeber sein.

Die Hessische Finanzverwaltung hat deutschlandweit als erste Landesverwaltung das Prädikat „Zukunftsfähige Arbeitskultur“ erhalten. Immer mehr Kommunen streben das auch an. In der Gemeinde Schmitten hat für diesen Prozess bereits vor einem Jahr eine achtköpfige Projektgruppe zusammen mit Bürgermeisterin Julia Krügers (CDU) ihre Arbeit aufgenommen und jetzt dafür die Einstiegsurkunde erhalten.

Nicht nur einsparen, auch neu schaffen

„Wir befinden uns auf dem Arbeitsmarkt in einem Kampf um die Talente“ schildert Krügers bei der Übergabe der Urkunde. Sie weiß, dass die Work-Life-Balance zunehmend an Bedeutung gewinnt und sagt: „Sich an seinem Arbeitsplatz wohl zu fühlen, ist vielen wichtiger als der Verdienst.“ Weil aber die Ansprüche der Bürger an die Verwaltung nicht geringer würden, müsse man auch den Ansprüchen der Fachkräfte an ihren Arbeitsplatz gerecht werden. Krügers geht es ganz im Sinne der Initiative des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales darum, dass auch Mitarbeiter der Verwaltung ihre Tätigkeit gemeinsam gestalten.

Zertifizierte externe Prozessbegleiterin für das INQA-Audit „Zukunftsfähige Unternehmenskultur“ ist Christiane Hahner. Die Geschäftsführerin der in Hunoldstal ansässigen BCD GmbH fungiert als Moderatorin, Ansprechpartnerin und Impulsgeberin. Sie stellt fest, dass die Gesellschaft moderne Organisationskultur oft nur an der Digitalisierung fest macht. Dadurch würden Arbeitsplätze gespart, aber es müssten auch neue geschaffen werden. Hahner weiß: „Die moderne Arbeitskultur lebt nur von den Menschen.“

Aktionsplan wird aufgestellt

In der ersten Prozessphase haben Vertreter aus verschiedenen Abteilungen der Verwaltung in der Projektgruppe verschiedene Schritte zur Verbesserung der Arbeitsqualität entwickelt. Büroleiter und Kämmerer André Sommer, Marion Beuth aus der Personalabteilung, Einrichtungsleiterin Lena Böhm und Erzieherin Marina Bergmann von der Kita Spatzennest, Michael Hartmann aus dem Bauhof, Schwimmmeister und Personalratsmitglied Gregor Wortmann, Lukas Engelmann vom Einwohnermeldeamt und Alexander Kinnett vom Wasserwerk haben dafür zusammen mit der Bürgermeisterin zunächst den Ist-Zustand analysiert.

Über die Überprüfung von Arbeitsabläufen und Gespräche mit den Kollegen haben sie ermittelt, wo Arbeitsbedingungen verbessert werden sollten. Im Bereich Chancengleichheit ist die Gemeinde laut Hahner gut aufgestellt und hat keinen Handlungsbedarf. Für die Bereiche Wissen und Kompetenz, Gesundheit sowie Führung und Kommunikation wurde ein Aktionsplan aufgestellt.

„Mit der Umsetzung geht die Arbeit erst richtig los“, kündigte die Prozessbegleiterin an. Die Bürgermeisterin ergänzte: „Wir qualifizieren uns als Arbeitgeber und bestimmen selbst, was moderne Verwaltung ist.“ Das wüssten dann hoffentlich auch Bewerber um eine Ausbildungsstelle zu schätzen. Natürlich habe diese dann auch entsprechende Außenwirkung. „Die Bürger erwarten zu Recht eine funktionierende Serviceorganisation. Und das geht nur, wenn unsere Mitarbeiter gefordert und gefördert werden und ihre Aufgaben gemeinsam und klar strukturiert bewältigen“, so Krügers. VON EVELYN KREUTZ

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