Marcus Kinkel ist jetzt DRK-Kreisgeschäftsführer in Friedberg

Ehemaliger Bürgermeister hat ein Jahr nach der Wahl neuen Job angetreten
Schmitten -Was macht eigentlich Schmittens ehemaliger Bürgermeister Marcus Kinkel? Inzwischen ist das von ihm lang gehütete Geheimnis über den Buschfunk gelüftet. Bereits seit 1. November ist Kinkel neuer hauptamtlicher Leiter der Kreisgeschäftsstelle des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) Friedberg.
In den Wochen und Monaten zuvor traf man den langjährigen Rathauschef vergleichsweise entspannt, so weit Corona das zuließ, gelegentlich beim Einkaufen im Schmittener Rewe-Markt. Einmal erzählte er, dass ein paar Kumpels zum Fußballabend kommen. Doch im Einkaufskorb hatte er, anders als vielleicht erwartet, keine Fertiggerichte und nicht nur Knabberartikel. Auf die Frage, ob er vielleicht doch für eine Koch-Show im Fernsehen übe, hat Kinkel mit einem spitzbübischen Grinsen reagiert.
Kurz vor seinem letzten Arbeitstag im Schmittener Rathaus am 16. Februar hatte er nämlich preisgegeben, dass er auch gerne kocht. Und er verriet, dass er mehr Sport treiben und Musik hören, vielleicht gar Schlagzeug lernen wolle. Dass er für eine Sportler- oder Musikerkarriere nicht mehr jung genug ist, ahnte er wahrscheinlich schon. Deshalb hatte er nach einer Auszeit vor, sich online fortzubilden.
Dass all das einen 54-Jährigen mit Sicherheit nicht ausfüllen würde, dürfte Kinkel klar gewesen sein. Denn er sprach schon Anfang des Jahres davon, dass er in seinem Alter noch kein Pensionär werden wolle und bereits berufliche Pläne habe. Was genau, das wollte er damals noch nicht ausplaudern. Der studierte Jurist teilte nur so viel mit, dass er nicht als Anwalt tätig sein und dass sein neues Betätigungsfeld mit Schmitten nichts zu tun haben werde. Auch sein Vater und sein Bruder hielten dicht.
Auf den Tag genau ein Jahr nach der Bürgermeisterwahl, zu der er nicht mehr angetreten war, ist er nun wieder ins Berufsleben eingetreten. Als hauptamtlicher Geschäftsführer des DRK-Kreisverbands Friedberg tat er es seinem früheren Amtskollegen Ex-Bürgermeister Axel Bangert (SPD) aus Weilrod nach. Der ist bekanntlich DRK-Kreisgeschäftsführer im Hochtaunuskreis.
Doch im DRK-Kreisverband Friedberg hatten erst personelle Veränderungen Kinkels berufliche Neuorientierung möglich gemacht. Seit Ende März führt der ehrenamtliche Vorsitzende Helmut Wittmann aus Ober-Mörlen den Verband mit seinen beiden Vertretern Karlheinz Weinert aus Bad Vilbel und Simon Stribny aus Münzenberg. Die Position eines Kreisgeschäftsführers als hauptamtliches Mitglied des Kreisvorstandes wurde mit Satzungsänderung erst neu geschaffen und war seit Beginn dieses Jahres vakant.
Erfahrung als Voraussetzung
Nun hat Kinkel diese Vorstandsposition besetzt. Ausschlaggebend bei der Neubesetzung war laut einer Pressemitteilung des DRK-Kreisverbandes seine Erfahrung aus 18-jähriger Tätigkeit als Bürgermeister in Schmitten. Dem früheren Rathauschef obliege insbesondere die Leitung der DRK-Kreisgeschäftsstelle in Friedberg.
Der DRK Kreisverband Friedberg mit seinen elf Ortsvereinigungen betreibt im Rahmen des Rettungsdienstes des Wetteraukreises Rettungswachen im 24-Stunden-Betrieb in Butzbach, Friedberg und Bad Vilbel sowie Rettungswagen Stellplätze in Münzenberg und Rosbach v.d.H.
Als weitere Dienstleistungen bietet der Verband unter anderem Hausnotruf sowie Ausbildungen in Erster Hilfe an. Ferner betreibt er DRK-Kleiderläden in Friedberg, Reichelsheim und Karben und ist in der Migrationsberatung tätig. Über seine Tochtergesellschaft Gemeinnützige DRK Wetterau Sozialdienst GmbH ist der Kreisverband tätig in der ambulanten Pflege und als Dienstleiter im Bereich Hauswirtschaft. von Evelyn Kreutz