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Mit Leihhühnern Verantwortung übernehmen

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Leonie, Jonathan, Kita-Leiterin Lena Böhm, Matej und Caitlin (von links) haben sich im Kindergarten »Spatzennest« zwei Wochen lang um die Leihhühner gekümmert. © Red

Schmitten-Arnoldshain (evk). Bevor Matej, Caitlin, Leonie und Jonathan von ihren Eltern abgeholt wurden, mussten sie sich unbedingt noch von ihren neuen Freunden verabschieden und ihnen über das Gefieder streicheln. Im Kindergarten »Spatzennest« in Arnoldshain waren zwei Wochen lang fünf Leihhühner vom Familienbetrieb Sorg in Wehrheim zu Gast. Das war für die Kinder nicht die erste Begegnung mit Tieren in der Einrichtung und wird auch nicht die letzte bleiben.

Füttern und auch Ausmisten

Für die Mädchen und Jungen war die Zeit mit den Hühnern ganz schön aufregend. Sie haben die Tiere jeden Tag gefüttert, mit frischem Wasser versorgt und die gelegten Eier gesammelt. Beim Ausmisten halfen die Vorschulkinder. Und so ganz nebenbei haben die Kinder jede Menge gelernt, nämlich über Hühner und deren Lebensweise und Haltung. »Erfahrungen im behutsamen Umgang mit den Tieren und das Übernehmen von Verantwortung ist eine wichtige Sache«, sagte Kita-Leiterin Lena Böhm.

Als erstes gaben die Kinder den Hennen Namen. Bella, Gerda und Franziska waren leicht an der Gefiederfarbe zu unterscheiden. Bei den beiden schwarzen Hühnern mussten man schon genauer hinschauen, Pele hatte gelbe Beine und Henriette graue. Und warum haben die Hühner im mobilen Gehege neben dem kleinen Häuschen eine Sandkiste? »Das ist wie eine Badewanne, wenn sie sich im Sand wälzen, gehen die Milben aus den Federn raus«, erläuterte die fünfjährige Leonie.

Die Kinder beschäftigten sich aber auch mit Pflanzenkunde. »Hühner fressen aber nicht nur Körner«, wusste der vierjährige Jonathan und erzählte: »Wir haben ihnen auch Löwenzahn und Gänseblümchen gegeben. Aber Efeu dürfen sie nicht bekommen, weil der giftig ist.« Caitlin und Matej sind zwar erst drei Jahre alt, lernten aber begeistert zählen. Zwar legt jedes Huhn pro Tag höchstens ein Ei, aber die Eier wurden für ein gemeinsames Frühstück gesammelt. »Wir haben schon 46 Eier«, berichtete der vierjährige Leon. »Das ist genug, damit jedes der aktuell 45 Kinder eins bekommt«, so Böhm.

Eltern helfen am Wochenende

Die Leiterin und ihre Team freuten sich, dass das Projekt so gut gelaufen ist und auch Eltern am Wochenende Fütterungsdienste übernommen haben. Nicht nur deswegen wollen die Erzieherinnen im nächsten Jahr wieder Hühner inklusive Stall, Futter, Einstreu und Zaun ausleihen. Denn bis dahin kommen wieder neue Kinder ins »Spatzennest«.

Die Aktion Leihhühner im Arnoldshainer Kindergarten soll übrigens Bestandteil des in Entwicklung befindlichen Konzepts zur »tierpädagogische Einrichtung« sein. Nachdem im Vorjahr die Besitzerin des Therapiehundes, der einmal die Woche zu Besuch kam, weggezogen war, hatte das Kitateam schnell festgestellt, dass die Kinder etwas vermissen. »Außerdem hat sich der Umgang mit dem Hund nicht nur gut auf die Sprachentwicklung der Kinder ausgewirkt, sondern auch auf Selbstwertgefühl und Sozialverhalten«, so Böhm.

Für das neue Konzept gibt es schon weitere Bausteine und konkrete Planungen. So durften die Mädchen und Jungs schon zwei Wochen lang die Schildkröte von Erzieherin Christina Matthay betreuen. Inzwischen beobachten sie, wie Raupen sich zu Schmetterlingen entwickeln. Marienkäferlarven für umweltfreundlichen Pflanzenschutz sind auch schon geliefert. Im Sommer werden sich die Kinder dann zwei Wochen lang um Kaninchen kümmern.

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