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Schmitten: Hütte am Feldberg muss abgebaut werden

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Am Kiosk neben dem Spielplatz am Feldberghof geht das To-Go-Geschäft normal weiter und bei kaltem Wetter wird auch mal ein Schnaps verkauft, berichtet Jens Fischer. Die Hoffnung, dass die Hütte am Feldberg in Schmitten wieder öffnen darf, hat sich jedoch zerschlagen.
Am Kiosk neben dem Spielplatz am Feldberghof geht das To-Go-Geschäft normal weiter und bei kaltem Wetter wird auch mal ein Schnaps verkauft, berichtet Jens Fischer. Die Hoffnung, dass die Hütte am Feldberg in Schmitten wieder öffnen darf, hat sich jedoch zerschlagen. © Evelyn Kreutz

Die Standgenehmigung für die Hütte am Feldberg in Schmitten endet am 19. Mai. Eine Sondergenehmigung für eine Verlängerung in der Corona-Krise gibt es nicht.

Schmitten - In der Hotel- und Gastronomie-Branche im Hochtaunuskreis hat Covid-19 große Schäden angerichtet. Die langfristigen Folgen sind noch nicht absehbar. Auch die Gastronomen auf dem Großen Feldberg spüren die Corona-Krise, Mitte März wurde die im Dezember eröffnete Hütte am Feldberg oder Feldberghütte geschlossen. Nun steht nicht die Corona-Krise der Wiedereröffnung im Weg, sondern eine auslaufende Standgenehmigung. Sie endet am Dienstag, 19. Mai.

Betreiber der Almhütte im österreichischen Flair sind Hedmar Schlosser, Geschäftsführer des Hotels Zur Krone in Löhnberg und die Gastronomen Jens und Carolin Fischer. Das Trio soll auch den Feldberghof betreiben. Weil die Hütte im März schließen musste, haben die Gastronomen zwischenzeitlich einen Verkauf von Snacks und Getränken im Kiosk am Spielplatz eingerichtet. Dieser besteht auch weiterhin.

Hütte am Feldberg in Schmitten: „Fliegendes Objekt“ darf nur auf Zeit betrieben werden

Angestrebt war, dass die Gastronomie für die Zeit, in der wegen Corona kein Betrieb möglich war, nun eine weitere Verlängerung des Hütten-Ausschanks (Standgenehmigung) bekommt. "Wir warten noch auf eine Hütten-Ausschank-Verlängerung des Hochtaunuskreises", sagt Hedmar Schlosser auf Anfrage dieser Zeitung am Dienstagabend. Was damit gemeint ist, führt Carolin Fischer aus: "Ein fliegendes Objekt, wie es die Hütte am Feldberg ist, darf nur einen gewissen Zeitraum an dieser Stelle betrieben werden." Hedmar Schlosser habe die zuständigen Ämter beim Kreis angeschrieben (an erster Stelle das Bauamt), um eine Verlängerung der Standgenehmigung beziehungsweise Sondergenehmigung zu beantragen. Und zwar wolle man diese um den Zeitraum verlängert wissen, in dem die Hütte in der Corona-Krise geschlossen war, das seien rund zweieinhalb Monate, so Fischer. "Sonst ist es hinfällig und wir können die Hütte am Feldberg nicht mehr bewirtschaften." Das würde sie sich für die Gäste nicht wünschen, denn: "Die Gäste haben die Hütte geliebt!"

Der Hochtaunuskreis erteilte den Plänen jedoch am Mittwoch eine Absage: "Eine weitere Verlängerung der ,Feldberghütte' als sogenannter ,Fliegender Bau' über den 19. Mai hinaus ist nicht möglich", sagt Kreissprecherin Andrea Herzig dieser Zeitung.

Hütte am Feldberg in Schmitten: Weitere Verlängerung nicht möglich

"Die Genehmigung für die Hütte war von Anfang an nur befristet vorgesehen, etwas anderes ist rechtlich nicht möglich. Im Februar wurde die Genehmigung bis zum 19. Mai verlängert, das ist das Maximale, was baurechtlich zulässig war. Dass eine weitere Verlängerung nicht möglich sein würde, weiß Herr Schlosser bereits seit dem Oktober 2019, dem ursprünglichen Zeitpunkt der Genehmigung der Hütte", so Herzig.

Dass die Hütte wegen der Corona-Lage zwischenzeitlich gastronomisch nicht genutzt werden konnte, sei baurechtlich nicht relevant. "Herr Schlosser muss die Hütte nach dem 19. Mai unverzüglich abbauen", antwortet der Kreis abschließend.

Diese Nachricht wird Schlosser nicht gerne gehört haben. Noch am späten Dienstagabend gab Schlosser die Auskunft: Er hoffe, dass im Sinne der Besucher eine Verlängerung möglich sei, um den Gästen wenigstens den Komfort eines umfangreichen gastronomischen Angebotes, verbunden mit Wetterschutz und Sitzgelegenheit, zu bieten.

Auf die Frage, ob auch ein Food-Truck wieder denkbar ist, sagt er: "Ob als ,Gastronomie-Ersatz' für die doch vor der Krise gut angenommenen ,Hütte am Berg', dann ein Food-Truck wieder Stellung beziehen muss, wird sich in den nächsten Tagen entscheiden", so Schlosser. Bevor die Hütte am Berg eröffnet wurde, gab es einen Foodtruck auf dem Feldbergplateau.

Schmitten: Sanierung des Feldberhofs ist trotz Corona im Zeitplan

Was den Sanierungs-Zeitplan betrifft, darüber gibt der Hochtaunuskreis ebenfalls Auskunft "Wegen Corona werden keine Projekte rund um den Feldberghof geschoben. Aber wir können in vielen Bereichen nicht voraussehen, ob alle bisher vereinbarten Termine auch eingehalten werden können. Die Planungsbüros arbeiten weiter, aber natürlich werden zum Beispiel Abstimmungsprozesse schwerfälliger, wenn viele, die an einem Projekt sitzen, in diversen Homeoffices verteilt arbeiten", so Kreissprecherin Andrea Herzig.

Nach wie vor sei eine Eröffnung des sanierten Feldberghofs im Herbst diesen Jahres geplant. "Aber wir können die zeitlichen Auswirkungen der Corona-Krise nicht voraussehen. Jetzt schon zu versprechen, dass sich der geplante Termin für Fertigstellung und Inbetriebnahme nicht verschieben wird, ist zu früh, da bitten wir um etwas Geduld", heißt es. Inwiefern die Kosten (momentan 2,2 Millionen Euro) steigen werden, könne ebenfalls nicht abschließend beantwortet werden, zumal noch nicht für alle Gewerke konkrete Angebotspreise vorlägen, so Herzig. "Die Ausschreibungen erfolgen immer nach zeitlicher Erfordernis der erforderlichen Gewerk-Abfolge."

Von außen sichtbar ist bereits, dass das Dach des Feldberghofs saniert wurde. Momentan spielt sich aber die Sanierung hauptsächlich im Inneren des Gebäudes ab: Die Aufträge für Sanitär- und Heizungsgewerke wurden erteilt und die Arbeiten werden demnächst starten, heißt es beim Hochtaunuskreis. Nicht nur das Dach sei komplett, auch Demontagearbeiten seien beendet, so die für Heizung- und Sanitärleitungen, einige nicht tragende Wände wurden bereits entfernt. 

Nina Fachinger

Sanierung wird teurer: Der Hochtaunuskreis will den zuständigen Zweckverband mit 700.000 Euro unterstützen. Wann der Feldberghof in Schmitten wieder öffnet, ist noch nicht klar.

Ein Antrag für einen Neubau des Hotel Feldberg liegt beim Kreis vor - Seit 120 Jahren befindet es sich an der Ecke Kloster- und Kirchstraße.

Turniertänzerin Vanessa Franz aus dem Hochtaunuskreis hat sich von der Corona-Krise nicht ausbremsen lassen: Sie übt da, wo Platz ist – und hat deshalb sogar manchmal Publikum.

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