Traumberuf: Försterin

Lisa Eckert betreut mit 25 Jahren in Schmitten bereits ein eigenes Revier
Schmitten -Lisa Eckert ist bereits seit dem 4. Mai neue Leiterin der Revierförsterei Feldberg, aber erst jetzt zieht die Nachfolgerin für den in den Ruhestand gegangenen Karl-Heinz Ginglas im Schmittener Forsthaus in der Seelenberger Straße ein. Das war bislang privat vermietet und ist erst noch renoviert worden.
Die Försterin ist zuständig für den südlichen Teil des Gemeindewaldes Schmitten und den Staatswald rund um den Feldberg. "Ich komme aus dem Taunus und wollte immer im Taunus bleiben", sagt die Glashüttenerin, die in Oberems aufgewachsen ist und deren Eltern in Schmitten gearbeitet haben. Ihre Ortskenntnisse kommen ihr jetzt zugute.
"Ich war als Kind schon gerne im Wald", erzählt sie und begründet damit ihre Naturverbundenheit. Bei gemeinsamen Ausritten im Wald habe eine Reiterkollegin und angehende Försterin ihren Berufswunsch herausgekitzelt. Zunächst konnte sich Eckert vorstellen, nach dem Abitur Steuerberaterin zu werden oder Jura zu studieren. "Dann wurde mir klar, dass ich keinen reinen Bürojob ausüben will", sagt sie. Um die Arbeit am Schreibtisch kommt sie auch jetzt nicht herum. "Aber das hält sich in Grenzen und ist etwas für Regentage", meint sie.
Dass sie mit gerade erst 25 Jahren schon ein eigenes Revier betreuen darf und dann auch noch in ihrer Heimat, damit ist für Eckert ein Traum wahr geworden. Mit dem Einzug ins Forsthaus, dass sie mit ihrem Lebensgefährten und vier Jagdhunden bewohnt, sowieso. Nach dem Studium an der Hochschule für Forstwirtschaft in Rottenburg/Neckar und dem Anwärterjahr bei Hessenforst im Forstamt Bad Schwalbach mit abschließendem Staatsexamen ist sie quasi direkt durchgestartet.
Es fehlt an Nachwuchs
Ein halbes Jahr lang war sie Revierassistentin im Forstamt Weilrod, hat Erfahrungen als Revierleitervertreterin in Wiesental gesammelt. Dass sie den Zuschlag für das Revier Feldberg bekam, kann sie selbst jetzt kaum fassen. Junge Förster müssten normalerweise zweieinhalb Jahre Erfahrung mitbringen. "Aber derzeit werden überall viele Kollegen pensioniert und es fehlt an Nachwuchs", weiß sie.
Ihrer Verantwortung für das Hochlagenrevier mit seinen ausgedehnten Fichtenwäldern mittleren und höheren Alters ist sie sich bewusst. Abgesehen davon, dass der Wald einen riesigen Vermögenswert darstelle, sei er wertvoller Erholungsraum. Weil es rund um den Feldberg kühler sei und der Nebel oft hängen bleibe, beginne der Borkenkäferflug später, und auch dank des konsequenten Waldschutzkonzeptes geben es hier noch mehr intakte Waldbestände als in den Tieflagen, erzählt sie.
Fichtenwälder erhalten
Doch auch hier sind in den beiden letzten Dürrejahren durch Borkenkäferbefall Freiflächen entstanden. Ziel der Försterin wird es sein, die Vermehrung der Borkenkäfer zu bremsen, um die Hochlagenfichtenwälder so gut wie möglich zu erhalten.
"Ohne große Maschinen könnten wir nur zuschauen, wie der Wald gefressen wird", sagt Eckert und weiß, dass derzeit die Borkenkäfer schneller fressen als die Harvester arbeiten können. Wo Lücken entstanden sind, wird sie die von Hessenforst seit Jahrzehnten verfolgte Umstrukturierung zum naturnahen klimastabilen Mischwald weiterführen.
Revierförsterin Lisa Eckert ist telefonisch unter der Mobilnummer (01 60) 4 71 47 66 zu erreichen oder per Mail unter der Adresse Lisa.Eckert@forst.hessen.de. Von Evelyn Kreutz